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Bulgaren entdecken das Rad wieder

Foto: Privat
Die Bulgaren haben das Rad erfunden. Oder korrekter ausgedrückt – sie haben das Rad wiederentdeckt. Immer mehr Landsleute bevorzugen das Drahtesel als Fortbewegungsmittel in der Stadt. Aber nicht nur – auch das Land mit dem Fahrrad zu erkunden, findet immer mehr Anhänger bei uns. Die Spritpreise mögen täglich steigen – wenn man auf dem Stahlross reitet, macht es einem nichts mehr aus. Außerdem kann man auf den neuen Fahrradwegen quer durch Bulgarien viel über Land und Leute lernen.

Entlegene Städtchen entdecken, die heimische Kultur und Traditionen kennen lernen, die typischen Speisen verkosten – all das ist in greifbarer Nähe, wenn man sich auf eine Fahrradtour durch Bulgarien begibt. Der neue Trend im Tourismus hat die Stiftung "Öko-Gemeinschaft" rechtzeitig erkannt und beschildert seit zwei Jahren neue Fahrradwege in ganz Bulgarien, einschließlich entlang der Donau. Der Donauradweg ist einer der bekanntesten und best ausgebautesten Fahrradwege im deutschen Abschnitt zwischen Donaueschingen und Passau. Landschaftliche Schönheit und sehr gut ausgebaute Fahrradwege zeichnen die Strecke aus. Gastronomisch ist er ebenfalls sehr gut erschlossen. Fast überall findet sich ein Zimmer in Hotels, Gasthöfen oder in privaten Familienpensionen. Campingplätze und Jugendherbergen sind in vernünftigen Entfernungen erreichbar. Was für den ersten Donauabschnitt gilt, soll bald auch am Unterlauf des Flusses Wirklichkeit werden. Radost Petrowa ist Programmkoordinatorin der Öko-Gemeinschaft erläutert:

"Im bulgarischen Donauabschnitt gibt es zahlreiche archäologische Funde aus Römerzeit", berichtet Radost Petrowa. "In allen Städten entlang der Donau kann man Reste römischer Siedlungen und Festungen besichtigen. Auch die kulinarischen Überraschungen unterwegs sind nicht zu vergessen, und das berichte ich aus eigener Erfahrung – in diesem Frühling bin ich die ersten 300 Kilometer der Strecke gefahren", erzählt Radost Petrowa. "Die Einheimischen haben sich bereits daran gewöhnt, Fahrradfahrer auf dem Donauradweg zu sehen. Es fahren auch sehr viele Ausländer, und selbst wenn sie durch menschenleere Dörfer fahren, lernen sie etwas Neues über Bulgarien."

Mit dem Drahtesel ist man auch im äußersten Südosten Bulgariens gut unterwegs, im Strandscha-Gebirge, wo es ebenfalls sehr gut ausgeschilderte Radwege gibt, berichtet Radost Petrowa. Der Trans-Rhodopen-Radweg führt, wie der Name schon verrät, durch die Rhodopen, im Süden des Landes. Die ausgeschilderten und gut gepflegten Wege sind verschiedenen Schwierigkeitsgrads.

"Ein sehr interessanter Radweg wird bald befahrbar sein, und das ist der Radweg, der entlang des Eisernen Vorhangs führt", erzählt weiter Radost Petrowa. "Diese europäische Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, alle Länder entlang der früheren Ost-West-Grenze in Europa zu erschließen. Der Radweg führt von der Beringsee bis ans Schwarze Meer und das Mittelmeer. Ein nicht kleiner Teil der Strecke verläuft entlang der bulgarischen Landesgrenzen zu Serbien, Mazedonien, Griechenland und der Türkei. Momentan wird einschließlich in der EU-Kommission beraten, wo genau die Strecke führen soll", sagt Radost Petrowa von der Öko-Gemeinschaft.

Sie erzählt auch über noch wenig bekannte Radwege in Nordbulgarien. Die Gesamteinschätzung ist aber, dass diese Art der Reise von immer mehr Menschen bevorzugt wird, weil viele den unmittelbaren Kontakt zu Land und Leute suchen. Deshalb kümmern sich immer mehr NGOs um die Ausschilderung und Pflege der Radwege.

"Die Landschaft in Bulgarien ist sehr abwechselungsreich und so findet jeder etwas – mal ist es bergig, mal fährt man durchs Tal. Aber das Schönste an dieser Art zu reisen ist, dass man jederzeit eine Pause einlegen kann, um sich eine Stadt oder Gegend anzuschauen und die heimische Küche zu testen. Nicht zu vergessen, dass man in vielen Gegenden Bulgariens auch Weine verkosten kann", sagte abschließend Radost Petrowa von der Öko-Gemeinschaft, die sich um die Ausschilderung und Pflege der Radwege in Bulgarien kümmert.

Übersetzung: Vessela Vladkova
По публикацията работи: Lina Iwanowa


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