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Jugendwelle Sofia: Europäisches Projekt zur Unterstützung junger Mikrobiologen

Hussein, Raliza, Jordan und Violetta - jung, talentiert und ehrgeizig
Foto: Privat
Die Möglichkeit zur Teilnahme an europäischen und anderen internationalen Projekten bewegt etliche junge Menschen, in ihrer Heimat Bulgarien zu bleiben und nicht im Ausland nach Entwicklungschancen zu suchen. Ein solches Projekt z.B. unterstützt 31 Mikrobiologen im Alter bis 35 Jahre. Mit insgesamt 310.000 Euro finanziert der Europäische Sozialfonds ihre Spezialisierung und ihre Forschungsarbeiten. Bulgarische Partnerorganisationen des Projekts sind das Institut für Mikrobiologie der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften und die Biologie-Fakultät der Sofioter Universität „Heiliger Kliment von Ochrid“. Wir sprachen mit Projektteilnehmern und dem Koordinator des Projekts Dozent Christo Nejdenski vom Institut für Mikrobiologie.

Welche Möglichkeiten eröffnen sich den jungen Wissenschaftlern?
„Sie werden sich als erstes die neuesten Forschungsmethoden und Herangehensweise in der Mikrobiologie aneignen können. Das wird sie auf die gleiche Stufe, wie ihre altersgleichen Kollegen in Westeuropa stellen“, versichert Dozent Nejdenski. „Das Projekt ist zudem offen und bietet Kommunikationsmöglichkeiten mit verschiedenen Instituten und wissenschaftlichen Organisationen in Europa an – sie werden die dortigen Labors besuchen und gemeinsam forschen können. Das wird ihr Selbstwertgefühl steigern und ihnen zudem bessere Entwicklungschancen eröffnen.“

Violetta Waltschewa ist eine unter ihnen. Sie forscht auf dem Gebiet der Tuberkulosebekämpfung. Studienaufenthalte führten sie nach China, Russland, in die Karibik und in das Institut „Louis Pesteure“ in Paris. In den letzten Jahren greift die Tuberkulose weltweit verstärkt wieder um sich. Violetta möchte in Bulgarien bleiben und hier bei der Bekämpfung der Tuberkulose nützlich sein.

Nicht minder motiviert ist Hussein Jemendschiew. Er ist mittlerweile Chefassistent am Institut für Mikrobiologie der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften.
„Die Motive für jeden Wissenschaftler sind andere – es überwiegen aber, so klischeehaft es auch klingen mag, die Neugier und der Wunsch, die Welt und das Leben zu erforschen – auf unserem Gebiet ist das die Mikrowelt“, sagt der junge Wissenschaftler. „Meine Forschungsarbeit ist stark praxisorientiert – ich arbeite an der Erforschung der Mikroorganismen, die sich von Umweltschmutz und verschiedenen Giften, einschließlich Erdöl-Restprodukten „ernähren“.

Es fällt nicht ins Gewicht, wenn die Arbeit schwer ist – wichtig ist, das sie interessant ist, meint seinerseits ein anderer junger Wissenschaftler, der er vorgezogen hat, in Bulgarien zu bleiben. Jordan Manassiew muss aber zugeben, dass seine Fähigkeiten in seiner Heimat nicht zureichend bewertet werden. Ohne falschen Stolz sagt er von sich, dass er Mikroorganismen problemlos identifizieren kann. Sein Spezialgebiet sind die Milchsäurebakterien.

„Sie finden in der Herstellung von Milchprodukten eine breite Anwendung, angefangen beim Joghurt, Quark und Käse bis hin zu traditionellen Getränken wie beispielsweise „Bosa“. Wir arbeiten an neuen Stämmen, die bessere technologische Charakteristiken besitzen. Die besseren Stämme sparen Produktionsmittel ein und die Produkte selbst gewinnen nicht nur an Qualität – sie werden auch konkurrenzfähiger.“

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Rumjana Zwetkowa


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