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Umstrukturierung der Krankenhausbehandlung geht in die entscheidende Phase

Die Reform zielt hauptsächlich auf eine rationale Verteilung der Ausgaben im Gesundheitswesen ab, so dass eine hochwertige medizinische Betreuung der Patienten gewährleistet werden kann.
Foto: BGNES
Nach mehreren missglückten Versuchen, die Krankenhausbehandlung umzustrukturieren, sind sowohl Mediziner als auch Patienten guter Hoffnung, dass dies endlich passieren wird. Grund für ihren Optimismus liefert die Tatsache, dass die Regierung zu Beginn der politischen Herbstsitzung erklärt hat, dass die Reform in der Krankenhausbehandlung nun in die entscheidende Phase geht.

„Die Maßnahmen, die wir demnächst treffen werden, sind eigentlich schon Jahre vor meinem Amtsantritt fällig gewesen“, sagte die neue Gesundheitsministerin Anna-Maria Borissowa. „In den letzten zehn Jahren hat sich nichts getan und wir sind der festen Überzeugung, dass es an der Zeit ist, radikale Maßnahmen zu treffen. Es geht nicht an, dass so viel Geld für Gesundheit ausgegeben wird und zugleich keine Ergebnisse vorliegen. Die Reform zielt auf die Effizienz im Gesundheitswesen ab. Der erste Schritt, der zu tun ist, ist die Einführung von obligatorischen medizinischen Standards. So werden wir den Gesundheitsschutz in Bulgarien an diesen in den anderen europäischen Ländern angleichen. Nötig ist außerdem eine Reform in der medizinischen Ausbildung und Spezialausbildung sowie bei der Ausbildung von Krankenschwestern. Außerdem wollen wir die Rolle der Arztgehilfen, der sogenannten Feldscher, als medizinische Kader wiederherstellen. In dem Gesetz, an dem wir derzeit feilen und von dem wir uns erhoffen, dass es ab dem 1. Januar 2011 in Kraft tritt, soll auch die Arbeit der Krankenschwestern bei Hauspatienten reglementiert werden. So wollen wir die Betreuung dieser Patienten verbessern. Unser Ziel ist, dass die Krankenkasse für diese Dienstleistung aufkommt und jene Krankenschwestern damit betraut werden, die momentan nach einer Arbeit im Ausland Ausschau halten“, sagte Gesundheitsministerin Borissowa.

Real kann die Umstrukturierung der Krankenhäuser erst starten, nachdem die die entsprechenden legislativen Bestimmungen verabschiedet werden. Nach Worten von Professor Borissowa werden in den Krankenhäusern nur die besten und gefragtesten Ärzte arbeiten, der Rest wird die Patienten in den Polikliniken und sonstigen Einrichtungen der medizinischen Vorsorge versorgen. Die Reform zielt hauptsächlich auf eine rationale Verteilung der Ausgaben im Gesundheitswesen ab, so dass eine hochwertige medizinische Betreuung der Patienten gewährleistet werden kann, ohne dass die bislang dafür zur Verfügung gestellten Mittel großartig geändert werden. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Früherkennung von Erkrankungen sowie der qualitativen und problemlosen Behandlung von krebskranken Patienten. Wir sollten an dieser Stelle hervorheben, dass die Sterberate von Krebskranken in Bulgarien sehr hoch ist – fast doppelt so hoch im EU-Vergleich. Außerdem haben nicht alle den gleichen Zugang zu den Screeeningprogrammen in der Vorsorgemedizin. Das gilt insbesondere für die Menschen, die aus kleineren Ortschaften kommen. Um diesem Negativtrend entgegenzusteuern, sind Investitionen in moderne Technologien zur Früherkennung von Krebserkrankungen geplant sowie zur Gewährleistung einer adäquaten und rechtzeitigen Behandlung. Aus diesem Grund werden die für medizinische Zwecke zur Verfügung gestellten Mittel aus EU-Fonds vor allem an die Kliniken für Onkologie weitergeleitet werden. Zu den Prioritäten der Umstrukturierung der Krankenhausbehandlung gehört auch die Verbesserung der Möglichkeiten für eine langwierige Behandlung der Patienten, bis zu deren Genesung. Derzeit werden chronisch und akut kranke Menschen in die gleichen Kliniken eingewiesen, was das System noch mehr unter Druck stellt, die Arbeit der Ärzte erschwert und auch die Patienten selbst belastet.

Neben der Umstrukturierung der Krankenhausbehandlung sieht Prof. Borissowa eine weitere Priorität in der Gründung eines zusätzlichen Gesundheitsfonds, die Einführung eines elektronischen Krankenausweises sowie die Schaffung von Gemeindefonds, welche die Ausgaben für die medizinische Behandlung von sozialschwachen Menschen decken.

Übersetzung: Rossiza Radulowa
По публикацията работи: Diana Hristakiewa


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