Welche Investitionen sind in Krisenzeiten goldrichtig?

veröffentlicht am 28.09.10 um 09:17

Das Goldfieber hat Alaska und die Börsen erneut fest im Griff.

Foto: Архив

In diesem Herbst schwören namhafte Designer auf Gold. Bei Schuhabsätzen mit Goldlamellen liegen Sie mit Sicherheit im Trend. Glänzende Limousinen, Handys, Laptops, ja selbst Schraubenschlüssel aus Gold sind im Angebot. Seit Jahresbeginn ist der Goldpreis um 13 Prozent in die Höhe geschnellt, die Gold-Nachfrage ist um 36 Prozent gestiegen. Das Goldfieber hat Alaska und die Börsen erneut fest im Griff.

Welche Kapitalanlagen sind in Krisenzeiten empfehlenswert? Experten raten zu Gold. Wann? Jetzt, weil Gold eine zeitlose Investition ist. Das von Investoren in diesem Jahr erworbene Gold könnte den Tresor der Schweizer Zentralbank zweimal befüllen. Vor nur wenigen Tagen vermeldeten die internationalen Medien für den Goldpreis einen neuen historischen Rekordwert von 1267 Dollar pro Feinunze. Die steigende Gold-Nachfrage begründet sich auf unklare Konjunkturaussichten infolge der globalen Wirtschaftskrise sowie Befürchtungen der Investoren über Schuldenprobleme Europas, heißt es in einem Bericht von World Gold Council. Der Währungsmarkt ist aufgrund enormer Wirtschaftsdefizite in einer Reihe von Ländern unstabil, was sich ebenfalls auf den Goldpreis auswirkt.

In diesem Zusammenhang macht auch Bulgarien keine Ausnahme. Und obwohl der Goldhandel für den einheimischen Markt noch relativ neu ist, wirft die Preisbewegung bereits erste Gewinne ab. Darüber hinaus unterliegen Goldanlagen weder Inflation noch Marktschwankungen, d.h. sie sind krisensicher. In Bulgarien bieten zwei Banken und Finanzunternehmen Goldanlagen an, wobei der Kunde zwischen Goldbarren verschiedener Größe und Anlagemünzen wählen kann. Meist bevorzugt werden Anlagemünzen von einer Unze sowie Goldbarren zwischen 50 und 100g. Das mit einem Zertifikat versehene Anlagegold ist steuer- und zollfrei.

Steigt die Gold-Nachfrage bulgarischer Investoren in Krisenzeiten?

„Ja, die Nachfrage steigt, weil die Leute wissen, was in ihrem Umfeld vor sich geht – sagt Blagowest Belew, Geschäftsführer eines mit Goldanlagen handelnden Finanzunternehmens in Bulgarien. – Beispielsweise die Krise in Griechenland. Die Regierung und die Banken brauchen mehr Geld und am einfachsten ist es, dieses Geld auf elektronischem Weg zur Verfügung zu stellen – es muss nicht einmal gedruckt werden. Selbstverständlich verliert dieses Geld an Wert. Jeder Lew, Dollar oder Euro verliert täglich an Wert. Das Einzige, was nicht an Wert verliert, ist Gold. Es kann weder mit Immobilien noch mit Aktien verglichen werden.“

Investitionen in Edelmetalle sind seit jeher ein Inbegriff für Sicherheit. Deshalb haben bereits unsere Großväter in Goldmünzen investiert. Besinnen wir uns erneut auf alte Zeiten?

„Offensichtlich – so Blagowest Belew. – Unsere Großväter haben sehr schwere Zeiten durchgemacht. In der Vergangenheit waren das Finanzsystem, die Regierungen oft unsicher. Es gab häufiger Kriege und deshalb war Gold sehr populär. Die Goldanlagen unserer Großväter belegen, dass Gold seit Jahrtausenden das Einzige ist, was die Funktion von Geld hat. Weil es real ist, es in der Natur nur begrenzte Mengen davon gibt und niemand mehr davon produzieren kann.“

Ist das der Grund für die um 36 Prozent gestiegene Gold-Nachfrage im zweiten Quartal?
„Die steigende Nachfrage begründet sich auf die unsichere Konjunktur – argumentiert unser Gesprächspartner. – Die Leute sind sich nicht sicher, wie sie ihr Geld anlegen sollen. Immobilien sind nicht wertstabil. Ihr Preis ist kredit- und bankengebunden. Der Markt wird nach wie vor von neuen Immobilien überschwemmt, was zusätzlich auf die Preise drückt.“

Welche Trends zeichnen sich am Goldmarkt ab?

„Die Goldanlagen sind noch im Anfangsstadium. In Zukunft werden enorme Investitionen in diese Anlageart erwartet. – umreißt Blagowest Belew die Zukunftsaussichten am Goldmarkt. – In den letzten zehn Jahren betrug der Rückfluss für Gold 350 Prozent in Dollar sowie 300 Prozent in Euro. Das Steigungspotential ist enorm.“

Sie haben 100.000 Euro gespart und fragen sich, wie Sie diese anlegen sollen - in eine Wohnung oder 3,5 Kilogramm Gold? The choice is yours! Wichtig ist, dass sich die Anlage nicht als der nächste Investitionsballon herausstellt. Oder wie der Guru der internationalen Aktienbörsen zu sagen pflegt, Goldkäufe zu Beginn des Ballons sind „rationell“.

Übersetzung: Christine Christov

По публикацията работи: Tanja Harisanowa

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