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Bansko - Winter-Hauptstadt der Balkanhalbinsel

Am Fuße des Todorka-Gipfels gibt es 75 Kilometer Pisten, der Schneesicherheit ist bis Mai garantiert. Notfalls helfen über 180 Schneekanonen aus.
Foto: Weneta Nikolowa
Unlängst wurde die bulgarische Kleinstadt Bansko im Pirin-Gebirge zur Winter-Hauptstadt der Balkanhalbinsel erklärt. Viele von Ihnen wissen sicherlich, dass die malerische Stadt im Fuße des Pirin-Gebirges spätestens seit 2003 als Skiort weltweit bekannt ist.

Die Auszeichnung wurde Bansko auf der internationalen Tourismus-Ausstellung im serbischen Novi Sad verliehen. Die Nominierung erfolgte bereits zu Jahresbeginn, im Mai besuchten dann Vertreter aller Balkanländer das malerische Städtchen und die Ski-Zone am Todorka-Gipfel, um sich für die Abstimmung letzte Woche eine Meinung zu bilden.


Auch in diesem Winter wird Bansko Weltcup-Rennen austragen.

"Wir haben uns alles angeschaut – von den Skipisten auf 2000 Metern Höhe, über die kleinen Familienhotels bis hin zu den großen Hotelanlagen und gemütlichen Kneipen. Bansko hat uns alle überzeugt", schwärmt Dontscho Tanevski aus Mazedonien, Vorstandsmitglied der Balkanorganisation für Tourismus.

Vor der Auszeichnung erhoffen sich die Menschen in Bansko steigende Touristenzahlen. "Es ist eine Ehre für uns, Winter-Hauptstadt des Balkans zu sein, aber es ist auch eine Ehre für ganz Bulgarien", kommentiert die stellvertretende Bürgermeisterin von Bansko Saschka Watschkowa.

"Die Bedingungen für gelungene Skiferien sind in Bansko optimal", sagt Saschka Watschkowa. "Am Fuße des Todorka-Gipfels gibt es 75 Kilometer Pisten, der Schneesicherheit ist bis Mai garantiert. Notfalls helfen über 180 Schneekanonen aus. Für die neue Saison haben wir zwei neue Sessellifte. Unten in der Stadt bieten die Hotels Unterkunft für mehr als 17.000 Touristen. Die Hotelpalette ist reich – von kleinen Pensionen bis hin zu Fünfsterne-Hotels", lobt die stellvertretende Bürgermeisterin von Bansko.


In den engen, mit Kopfstein gepflasterten Gassen verstecken sich mehr als 100 Gaststätten.

In den letzten Jahren erlebte die malerische Kleinstadt einen wahren Touristenboom, der Bansko nicht unbedingt schöner gemacht hat – das einst ruhige und gemütliche Städtchen wurde regelrecht zugebaut, nur die Altstadt erinnert an die Gelassenheit vergangener Jahre. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich inzwischen auf 4 Milliarden Euro, die Finanz- und Wirtschaftskrise zog jedoch den Baulöwen von Bansko einen Strich durch die Rechnung. Und so hoffen die Einheimischen, dass bald keine neuen Hotelmonster in Bansko entstehen.

"Die rasante Entwicklung des Skiorts ist an jeder Ecke in Bansko zu sehen", sagt die stellvertretende Bürgermeisterin Saschka Watschkowa. "Bis vor wenigen Jahren gab es in der Skizone einen einzigen Sessellift, heute machen alle Lifte zusammen 23 Kilometer. Trotz der Krise wird am Berg investiert – in kleinen Schritten werden Anlagen erneuert, den Bau einer zweiten Gondelbahn mussten wir jedoch verschieben", sagt Saschka Watschkowa.

Die meisten Touristengruppen in Bansko kommen aus den Balkanländern, aber auch aus Westeuropa, Russland und Israel. Der erste Schnee liegt bereits auf den Pisten, am 11. Dezember wird die neue Wintersaison in Bansko offiziell eröffnet. Wie immer erwarten die Skihasen in Bulgarien prominente Skiläufer für die große Eröffnungsparty, die traditionell mit einem Parallelslalom auf der steilen Alberto-Tomba-Piste beginnt. Auch in diesem Winter wird Bansko Weltcup-Rennen austragen. Letztes Jahr feierten die Damen mit einer Abfahrt und zwei Super-G-Stars die Premiere des bulgarischen Skiorts im "weißen Zirkus", in diesem Jahr starten die Herren.

Bansko erübrigt sich aber nicht nur mit den weißen Pisten und spitzen Gipfeln. Noch bei der Ankunft im Ort verzaubert einen der Geruch nach Holzofen, und verrät, dass hinter den dicken Steinmauern der Häuser und Gaststätten liebevolle Menschen das gemütliche Leben von einst hüten. In den engen, mit Kopfstein gepflasterten Gassen verstecken sich mehr als 100 Gaststätten. Sie alle ähneln sich sehr – Knoblauch und rote Paprikaschoten baumeln an rußgeschwärzten Balken, buntgestickte Kissen und Decken liegen aus, Feuer prasselt im pechschwarzen Kaminofen. So kennt man die Kneipen in Bansko seit Jahren, und daran wird sich auch im kommenden Winter wohl nichts ändern.

Übersetzung und Redaktion: Vessela Vladkova

Fotos: Weneta Nikolowa
По публикацията работи: Weneta Nikolowa


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