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Nationale Gesundheitskarte bestimmt wie viele Krankenhäuser das Land braucht

Gegenwärtig gibt es in Bulgarien 44.500 Krankenbetten.
Foto: www.umbalpleven.com
Der Zustand der Gesundheitsfürsorge ist ein schmerzhaftes Thema, sowohl für die Ärzte, als auch für die Patienten in Bulgarien. Ein Beweis dafür ist der Verschleiss von Gesundheitsministern – drei Personen im Laufe eines Jahres. Und wenn es eine Diagnose gibt – es sind dringend Reformen notwendig und Umstrukturierung von verschuldeten Krankenhäusern, so ist die Methode der Gesundung des Systems sehr schmerzhaft.

Der gegenwärtige bulgarische Gesundheitsminister Dr. Stephan Konstantinow gibt zu, dass vom „Schließen von Krankenhäusern“ zu sprechen, den Gesundheitsminister den Posten kosten kann. Andererseits ist es ihm zufolge unbedingt notwendig, dass die Krankenkasse mit den Krankenhäusern Verträge auf der Grundlage der Wettbewerbsfähigkeit abschließt, die sich auf die Qualität der Ärzte, der Gebäude und der medizinischen Einrichtungen stützt. Und nicht, wie jetzt praktisch gezwungen ist mit ihnen Vereinbarungen abzuschließen.

Dr. Stephan Konstantinow stellte in dieser Woche vor Journalisten die langerwartete Gesundheitskarte vor. Sie bestimmt wie viele Krankenhäuser, Ärzte und medizinische Zentren das Land braucht. Die Karte soll alle drei Jahre erneuert werden. Die Änderungen für nächstes Jahr sind, laut dem Gesundheitsminister minimal. Die Karte gibt auch die reale Zahl der Krankenhausbetten für das Land und für die Regionen an. Gegenwärtig gibt es in Bulgarien 44.500 Krankenbetten. Das Land brauche aber lediglich 44.000. Während man bei der Gesamtzahl der Krankenhausbetten nahe an der Norm ist, verschärft sich das Problem ihrer ungleichmäßigen Verteilung. In 6 Regionen des Landes sind sie unter dem kritischen Minimum und bei 7 weiteren – liegen sie über der Norm. Die Hauptstadt Sofia sei überversorgt mit Krankenhäusern. Man brauche höchstens 6850 Betten und in Sofia gibt es 10.000. Der größte Überschuss ist in der Chirurgie. Dafür aber fehlen in Notfallversorgung Krankenbetten – dort gibt es 1.300 und das Minimum ist 1.700.

„Ich will absolut offen sein. Als diese Konzeption ausgearbeitet wurde, war ich kein großer Anhänger der Überbewertung der genauen Zählung der Krankenhausbetten“, sagt der Gesundheitsminister. „Ich denke, dass das gesamte Gesetz ernsthaft überdacht werden muss, weil die Verbindung zwischen Bett und medizinischer Einrichtung verloren geht. Nirgends steht geschrieben, was passiert, wenn es mehr oder weniger Betten gibt. Generell sollte man weniger Krankenhäuser, aber mit einer besseren Qualität anstreben; eine stärkere Beteiligung der Patienten bei der Wahl der Behandlung und Kontrolle über ihre Durchführung. D.h., wir betonen die Rechte der Patienten und die gute Ärztepraxis. Die Kriterien für die Krankenhäuser sind klar – Kapazität, mit einer gewissen Menge von Menschen zu arbeiten, ausreichend qualifiziertes Personal und moderne Gerätschaft. Am Ende sollen die guten Krankenhäuser bestehen, die der Notwendigkeit einer guten Behandlung entsprechen.“

Inzwischen wurde bekannt, dass das Gesundheitsministerium 308 von 312 Krankenhäusern, die sich Ende Januar um eine Lizenz bemüht haben, erlaubt hat, weiter zu arbeiten. 4 Krankenhäuser erhielten eine solche Genehmigung nicht – weil sie den medizinischen Standards nicht entsprechen oder Pleite gegangen sind.

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Diana Hristakiewa


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