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Europäische Finanzierung zur Entwicklung am Arbeitsmarkt 2011

Für die kommenden Jahre verheißen EU-Prognosen eine steigende Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften zu Lasten von niedrigqualifiziertem Arbeitnehmern. In diesem Sinne will Bulgarien in diesem Jahr über EU-Fördermittel aus dem Programm zur Entwicklung menschlicher Ressourcen Um- und Weiterbildungsmaßnahmen für Arbeitslose und Erwerbstätige finanzieren. Diese Maßnahmen sollen fit für den Arbeitsmarkt machen und gesellschaftlich benachteiligten Gruppen zu einem Job verhelfen. Dabei handelt es sich um Langzeitarbeitslose oder Arbeitslose ohne Ausbildung, Behinderte oder Menschen der Altersgruppe 55+.

Der für das Programm zur Entwicklung der menschlichen Ressourcen zuständige Komitee hat acht Arbeitsmarkt-Maßnahmen gebilligt, die im März anlaufen werden und neue Beschäftigungsmöglichkeiten eröffnen sollen. Das Programm „Ein wettbewerbsfähiger Start am Arbeitsmarkt“ ist beispielsweise für arbeitslose Jugendliche bis 29 in fünf bulgarischen Städten geplant. Im Rahmen diese Maßnahmen sollen den Jugendlichen berufliche Fähigkeiten und Schlüsselkompetenzen vermittelt werden.

„Ein weiteres Programm, das sehr nachgefragt ist, ist die Fortsetzung des Programms „Ich kann“, informiert der stellvertretende Arbeits- und Sozialminister Krassimir Popow. „Das Folge-Programm haben wir „Ich kann mehr“ betitelt. Im Rahmen des Programms können 25.000 Personen verschiedener Altersgruppen einen Berufsabschluss machen, 41.000 können Computer- und Fremdsprachenkurse belegen. Ferner startet die dritte Phase des Weiterbildungsprogramms für Beschäftigte, das von Arbeitgebern sehr geschätzt wird.“

Das Anpassungsprogramm ist wiederum auf Häftlinge ausgerichtet. Krassimir Popow präzisiert:
„Über das Programm werden rund 2,8 Millionen Euro für die Berufsausbildung von 9.000 Häftlingen bereitgestellt. Das betrifft gegenwärtig 24.000 Personen, davon 14.000 mit erleichtertem Strafvollzug. Die Maßnahme wird im Zeitraum 2011-2013 in allen Haftanstalten des Landes umgesetzt.“

Unter den Arbeitgebern finden Programme zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen und sozialem Klima im Unternehmen hohen Anklang. So sollen etwa über das Programm „Soziale Innovationen in den Unternehmen“ flexible Beschäftigungsformen für sozial benachteiligte Menschen eingeführt werden.

„Die Arbeitgeber könnten Angestellten über 55 flexible Arbeitszeiten anbieten und sie letztendlich als Ausbilder für Jugendliche bis 29 nutzen“, präzisiert Vizeminister Krassimir Popow. „Der Übergang zu flexiblen Arbeitszeiten gilt auch für alleinerziehende Eltern, für Eltern mit Kindern bis zu drei Jahren sowie für Eltern mit behinderten Kindern. Dieser Prozess wird finanziell von uns unterstützt.“

Auch über das Programm „Sicheres Arbeiten“ können sich die Arbeitgeber um europäische Fördermittel bewerben.
„Finanziert werden eine Bestandsanalyse und die Verbesserung der Arbeitsorganisation, eine Modernisierung, Rekonstruktion oder Sicherung von Objekten, technologischen Prozesse, Maschinen und Anlagen, ferner die Anschaffung von Präventionsmitteln und spezieller Arbeitskleidung, als auch Erarbeitung und Erwerb von Standards für sichere Arbeitsbedingungen“, führt Krassimir Popow weiter aus. „Von diesem Programm versprechen wir uns 25 Prozent weniger Arbeitsunfälle und Berufserkrankungen.“

Auch das Pendler-Programm „Dem Arbeitsplatz näher“ wird über EU-Gelder finanziert. Über dieses Programm werden Arbeitnehmern, deren Wohn- und Arbeitsort weniger als 80 km voneinander entfernt liegen, ein Jahr lang die Fahrtkosten erstattet. Von dieser Möglichkeit werden 2011 rund 9.200 Pendler Gebrauch machen.

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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