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Jugendwelle Sofia: Stiftung Heureka vergibt Stipendien an junge Wissenschaftler

Preisträger aus verschiedenen Jugendolympiaden, der Entdecker eines Asteroids und eine junge Ärztin gehören zu den Stipendiaten der Stiftung Heureka. Zum 20. Jahr in Folge unterstützt sie junge Bulgaren, die im Bereich der Naturwissenschaften, des Ingenieurwesens, der Wirtschaft und der Architektur tätig sind. Insgesamt 40 Studenten und Schüler aus verschiedenen Städten bekommen für das kommende Jahr ein Stipendium in Höhe von 400 bis 1000 Euro.

Roxana Mintschewa von der Medizinuniversität in Sofia bekam das Stipendium für ihren Beitrag zu der Entwicklung der Medizin und der Biologie. "Das war mein Kindheitstraum, ich wollte schon immer Medizin studieren. Meine Mutter ist auch Ärztin", sagt die 24jährige Studentin. In den letzten Jahren widmete sie sich vor allem der Allergologie. Ihr Team erforscht die Diagnosemöglichkeiten der Atemwege. "Wir versuchen neue Methoden einzuführen, wir sind auf diesem Gebiet Pioniere weltweit", erklärt weiter die junge Ärztin.

"Wir versuchen Informationen über den möglichen Erreger durch die Temperatur der ausgeatmeten Luft zu holen", erzählt Roxana Mintschewa. "Es ist bekannt, dass Asthma eine entzündliche Erkrankung der Atemwege ist. Eines der wichtigsten Merkmale einer Entzündung wiederum ist die Erhöhung der Körpertemperatur. Vor einiger Zeit hat sich der Leiter meines Teams gedacht, dass je früher man diese Erhöhung feststellen kann, desto exakter die Auskunft über die Entzündung sein wird. Das ist eine relativ neue Methode und man forscht momentan über die möglichen Erkrankungen, die dadurch identifiziert sein können. Bislang wurde erwiesen, dass die Asthmatiker eine höhere Temperatur der ausgeatmeten Luft aufweisen. So kann man auch die Anfälle der Patienten voraussehen und sie entsprechend im Vorfeld behandeln und weitere Komplikationen vermeiden".

Roxana hofft auf eine Möglichkeit, ihre Facharztausbildung im Ausland zu machen, will aber mit Sicherheit danach in Bulgarien arbeiten. Der 18jährige Schüler des Sofioter Mathematikgymnasiums Rafael Rafailow will hingegen eher im Ausland arbeiten. "Die Möglichkeiten außerhalb Bulgariens sind sehr groß, zumindest in meinem Bereich", sagt er. Er weiß schon, wie er das Stipendium der Stiftung nutzen wird.

"Ich bewerbe mich an einigen Universitäten in den USA", erzählt Rafael. "Ich hoffe, meine Ausbildung dort fortsetzen zu können. Ich will auf jeden Fall weiter Mathematik studieren, die Stipendien werde ich für eine Teilfinanzierung des Studiums verwenden".

Rafael beschäftigt sich mit Mathematik seit seinem 12. Lebensjahr. "Es gibt manchmal Fälle, die sehr kompliziert sind, um so mehr freue ich mich dann, nachdem ich die Lösung gefunden habe", kommentiert er. In den letzten 5 Jahren hat er über 40 Auszeichnungen aus verschiedenen Wettbewerben gewonnen. Seiner Meinung nach wird das in den USA sehr hoch geschätzt. Bei der Mathematikolympiade in Holland dieses Jahr, bei der sich etwa 600 Schüler aus 100 Länder beteiligten, gewann er Silber.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Rumjana Zwetkowa


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