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Der bulgarische Zirkus ist 115 Jahre alt geworden

Foto: Der Bulgarische Zirkus auf Bühne
Im fernen Jahr 1897 gründete Petar Panajotow die erste professionelle Zirkustruppe in Bulgarien unter dem Namen "Bulgarische Flagge". Anlässlich des Jubiläums organisierte der Bulgarische Zirkus auf Bühne eine Sondervorstellung, die diesem Datum gewidmet ist. Sie beginnt mit einer Vorführung eines Dokumentarfilms über die Sternstunden der bulgarischen Zirkusgeschichte. Einer der ältesten Zirkusartisten Bulgariens – Krastju Parwanow, der auch Preise beim Weltzirkusfestival in Monako bekommen hat, wird danach aus seinen Erinnerungen erzählen. Stela Kondowa, auch eine lebende Legende der Zirkuskunst wird mit gebundenen Augen auf einem Seil laufen. "Die Aufführung hat sehr viel Stimmung und will zeigen, dass der bulgarische Zirkus eine Zukunft hat", erzählt der Moderator der Inszenierung Dragomir Draganow und weiter:
Dragomir Draganow

"Wir feiern das Jubiläum mit großer Hoffnung und großer Freude", sagt er. "Der bulgarische Zirkus setzt auf die klassischen Genres, obwohl einige junge Artisten in letzter Zeit auch versuchen, sich in die modernere Richtung der Theatralisierung ihrer Repertoire zu entwickeln. Das Publikum selbst trauert dem Glanz der prächtigen Zirkusdarstellungen der Vergangenheit nach. Die Besucher wollen vor allem wissen, welche Tiere im Programm zu sehen sind und wollen den klassischen Zirkus sehen. In unseren Aufführungen gibt es beides – die Klassik und das Moderne. Wir haben wieder Akrobaten und Trapezkünstler sowie zehn verschiedene Tierarten, die sehr interessante Nummern vorstellen".

Seit der Gründung der Direktion "Bulgarischer Zirkus" im Jahre 1948 bis zum traurigen Jahr 1983 als der Staatszirkus ausbrannte, erlebte die bulgarische Zirkuskunst ihren Höhepunkt, besonders die Akrobaten, die sogar die traditionell sehr gute Schule der Sowjetunion hinter sich ließen. Damals gab es ein Zirkusstudio und eine Schule für Zirkusartisten.

"Nach dem Brand des großen Zirkusamphitheater in Sofia wandte sich der Staat immer mehr von dieser Kunst ab", erzählt weiter Dragomir Draganow. "Das Lager und die Gebäude, in denen man trainieren und im Winter die Zirkuswagen abstellen konnte, wurden gnadenlos ausverkauft. Momentan gibt es in Bulgarien neun private Zirkustruppen, die aber völlig auf sich selbst gestellt sind, der Staat hat sich komplett zurückgezogen. Obwohl, das eine ziemlich traurige Feststellung ist, gibt es auch ein Grund zu Freude, denn trotz aller Schwierigkeiten hat der bulgarische Zirkus überlebt. Es gibt viele talentierte junge Menschen, die diese Kunst wählen und unser Land auf den Bühnen der Welt vertreten. Einer von ihnen ist Entscho Kirjasow, der den Silbernen Clown beim Weltzirkusfestival in Monako bekam. Es gibt nach wie vor auch viele Bulgaren, die in verschiedenen Zirkustruppen der Welt arbeiten und sehr erfolgreich sind. Sehr viele von ihnen haben noch nie in Bulgarien einen Auftritt gehabt. Unsere Bühne gibt eine Gelegenheit dafür, ihre Kunst auch dem einheimischen Publikum vorstellen zu können. Wir sind sehr froh, dass wir jungen Menschen eine Chance zum Debüttaftritt geben. Einige Akrobaten, die demnächst ein Teil der Truppe von Cirque du Soleil in Las Vegas sein werden, hatten auch ihre Prämiere bei uns. Sie entsprechen voll dem neuesten Trend der Zirkuskunst und die Nachfrage weltweit ist groß. Daher sind wir sehr froh darüber, dass wir diese hohe Kunst dem Sofioter Publikum zeigen können".

Übersetzung: Milkana Dehler

По публикацията работи: Darina Grigorowa


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