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Wintervergnügen im Tiefschnee

Foto: Архив
Für manche ist der Schnee eine wahre Zumutung, für andere wiederum ist selbst der raueste Winter im Gebirge ein wahres Vergnügen. Für all diejenigen, die das Gebirge lieben und dort unter jeglichen Bedingungen neue Energie tanken, hat die Jungfräulichkeit der verschneiten Landschaften, weitab von langen Warteschlangen an den Ski-Lifts, eine ganz besondere Anziehungskraft. Man muss lediglich fit sein und im Tiefschnee Ski fahren können.
Seit einigen Jahren zieht diese Art des Wintersports immer mehr Liebhaber in ihren Bann, besonders unter jungen Leuten, die das Abenteuer suchen. „Diese Art des Skifahrens ist nichts Neues – meint Iwan Salnikow, Dozent an der Sportakademie des Landes mit über 20jähriger Erfahrung im Alpinismus und Skitourismus. – Skitourismus gibt es seit der Erfindung der Ski. Vor 60-70 Jahren gab es nur wenige Pisten und die Leute sind ohne die heutigen Annehmlichkeiten Ski gefahren. Diese Tourismusart ist vor 10-15 Jahren entstanden. Die Ski werden mit verstellbaren Riemen versehen, die den sicheren Aufstieg in steilem Gelände sowie das Fahren in Tiefschnee ermöglichen und an jeden Ski passen. Hierbei handelt es sich nicht um Extremsport sondern um Skitourismus. Man klettert in das Gebirge, entfernt den Riemen und genießt die Abfahrt. Fortgeschrittene wählen beispielsweise steilere Abfahrten, auch mit Lawinengefahr. Das erfordert jedoch ganz spezielle Techniken, einen Lawinen- sowie einen Erste-Hilfe-Kurs und selbstverständlich die entsprechende Sicherheitsausstattung.“
Vor einigen Jahren gründete Iwan eine alternative Skischule für Groß und Klein. Hier lernen die Kinder das Skilaufen mit Riemen und starten ihre ersten Versuche im Tiefschnee. Natürlich unter der fachgerechten Anleitung gut ausgebildeter Skilehrer.

„Vor dem Hintergrund der teuren Liftpreise erfordert eine solche Skischule bedeutend weniger Investitionen – meint Iwan Salnikow. – Zudem ist man mitten in der Natur und in ständiger Bewegung. Ersten wärmen sich die Kinder beim Aufstieg auf und erlernen dann die Abfahrtstechniken. Das ist etwas ganz anderes als Pistenfahrten und auch preiswerter. Für diese Art des Skilaufens gibt es Routen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Einige sind laufträchtig, andere wiederum bieten nach einem kurzen Aufstieg bis zu zweistündige Abfahrten. Auch gibt es Routen, die von einer Berghütte zu einer anderen verlaufen. Die Auswahl ist groß. Viele Leute interessieren sich für diese Art des Wintersports, die jedoch nur mit einem spärlichen Informationsangebot aufwartet. Andererseits bieten die Fachgeschäfte für diese Freizeitbeschäftigung ein breite Ausrüstungspalette.“
Als Iwan seinerzeit die alpinen Techniken erlernte, waren Abfahren im Tiefschnee ein Muss. Auch war „Extremski“ zu dieser Zeit noch ein Fremdwort. Heute gibt es selbst einen Verband für Extremski. Liebhaber dieser Sportart, so Iwan, seien vor allem Ausländer. Die Gruppen werden von erfahrenen Alpinisten geführt, die sich im Gelände auskennen.

„Viele ausländischen Extremski-Fans kommen nach Bulgarien, um in unseren herrlichen Gebirgen ihre Leidenschaft auszuleben. Bei uns können sie auch in schwer zugänglichem Gelände fahren. Gegenwärtig sind vor allem die Gegenden um den Wichren-Gipfel im Piringebirge und das Rilagebirge angesagte Extremski-Destinationen. Vor Jahren gab es zahlreiche Wettkämpfe in dieser Sportart, heute sind es nur noch wenige, wie die sogenannte alpinistische Ski-Rally. Für eingefleischte Alpinisten ist diese Sportart ein Begriff, allerdings ist sie unter den Massen noch relativ unbekannt. Interessant wäre, diese über Firmen zu verbreiten, die reinen Skitourismus ohne Extremsportelemente anbieten.“

Übersetzung: Christine Christov

Fotos: befsa.com
По публикацията работи: Darina Grigorowa


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