Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

EU-Kommissar John Dalli unterstützt Maßnamen der Regierung zur Einschränkung des Tabakrauchens in Bulgarien

Foto: BGNES
Der für die Gesundheit und den Verbraucherschutz zuständige EU-Kommissar John Dalli steht voll hinter den Maßnamen zur Einschränkung des Tabakrauchens in Bulgarien. Er kam nach Bulgarien, um die Ergebnisse der Online-Kampagne „Ex-Raucher sind nicht aufzuhalten“ vorzustellen und die Bemühungen der bulgarischen Regierung in diesem Sinne zu unterstützen. John Dalli besprach das Thema mit dem bulgarischen Regierungschef Bojko Borissow, dem Gesundheitsminister Dr. Stephan Konstantinow, Abgeordneten der bulgarischen Volksversammlung, die den Ausschüssen für Gesundheit, sowie für europäische Fragen und Kontrolle der europäischen Fonds angehören sowie auch mit den Medien.

Die Kampagne gegen das Rauchen, die im Juni 2011 begann, hatte einen Riesenerfolg in ganz Europa, besonders unter der Jugend. 160.000 Europäer, die das Rauchen aufgeben wollen, haben sich in den letzten Monaten online registriert. Darunter sind auch 9.000 Bulgaren, gab der Gesundheitskommissar bekannt. Die Internetseite exsmokers.eu gibt Ratschläge, wie man diese schädliche Gewohnheit überwinden kann.

John Dalli selbst war Raucher, als das eine Mode war und erreichte einen Zigarettenverbrauch von 60 Stück pro Tag, als er sich entschloss, das Rauchen aufzugeben. „Am Anfang ist es sehr schwer, ich weiß es aus eigener Erfahrung, aber jetzt bin ich viel glücklicher“, sagte der europäische Kommissar. Laut einer Umfrage von Gallup International vom Januar 2012 ist die Zahl der Raucher bei uns im vergangenen Jahr um 3 % auf 39 % aller Bulgaren zurückgegangen. Weitere knapp 10 % der Befragten haben erklärt, dass sie in den nächsten zwei bis drei Monaten das Tabakrauchen aufgeben wollen. Aus den Studien ist ersichtlich, dass das Rauchen der wichtigste Sterbegrund in Europa ist, der vermieden werden kann. Die Gaststätten in Bulgarien brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass das völlige Rauchverbot sie ruinieren wird. Denn die Erfahrungen in den anderen EU-Staaten zeigen, dass kurz nach den Einführung eines solchen Verbots die Umsätze in den Gaststätten wieder ansteigen, versuchte John Dalli ihre Betreiber zu beruhigen.

Die Endfrist für die Einführung des Rauchverbots in geschlossenen öffentlichen Räumen für die EU-Mitgliedsländer ist laut einem Abkommen im Rahmen des Europäischen Rates das Jahr 2012. „Die EU-Kampagne ist nicht gegen die Tabakproduzenten oder einen anderen Sektor gerichtet, sondern zugunsten der Gesundheit der Menschen und nützt den EU-Bürgern", sagte John Dalli. "Sie ist außerdem Teil von anderen Maßnamen der Europäischen Kommission, wie der Bekämpfung des Übergewichtes oder des Alkoholmissbrauchs, sagte er. Wir möchten die Stabilität des Gesundheitssystems in der Europäischen Union garantieren und durch Investitionen eine bessere Gesundheit der Menschen gewährleisten, indem sie seltener krank werden, anstatt sie zu behandeln, wenn sie schon erkrankt sind.“

„Ich freue mich sehr über die Initiative der bulgarischen Regierung und unterstütze sie voll“, betonte John Dalli. „Ich würde den bulgarischen Bürgern vorschlagen, die Erfahrung der Staaten kennen zu lernen, die seit langem ein absolutes Rauchverbot in geschlossenen Räumen eingeführt haben. Sie werden feststellen, dass es überzeugende positive Ergebnisse auf das Gesundheitssystem gibt und einen wesentlichen Rückgang des Anteiles der Herz- und Kreislauferkrankungen. Was die Befürchtungen der Gaststättenbetreiber betrifft, dass ihr Geschäft durch ein mögliches Rauchverbot in Mitleidenschaft gezogen werden könnte – einen solchen negativen Effekt hat man nicht festgestellt. Im Gegenteil, offensichtlich hören die Menschen nicht auf, solche Gaststätten zu besuchen.“

„Ich kann mich nicht auf Fristen oder Anteile festlegen, da es sich um eine Bemühung der bulgarischen Regierung handelt, die wir unterstützen“, beantwortete John Dalli die Frage von Radio Bulgarien, welche Folgen des Verbotes er für unser Land erwartet, in dem der Anteil der Raucher ziemlich groß ist. "Wir versuchen den Menschen zu helfen, das Rauchen aufzugeben. Und den Nichtrauchern – nicht Tabakrauch einatmen zu müssen. Ich bin überzeugt, dass die Ergebnisse in Bulgarien ähnlich denen in den anderen EU-Ländern sein werden – d.h., Rückgang der Zahl der Raucher und der Erkrankungen im Zusammenhang mit dem Tabakrauchen. In Spanien ging der Zigarettenverbrauch nach dem völligen Rauchverbot in geschlossenen Räumen um 17 % zurück“, so John Dalli.

EU-Kommissar John Dalli hofft, dass das Gesetz über das Rauchverbot in geschlossenen Räumen, dass die bulgarische Volksversammlung vor seiner Visite in erster Lesung verabschiedet hat, die bulgarische Gesetzgebung erfolgreich passieren wird. „Diese Maßname ist eine sichere Investition in die Prävention der Bulgaren und vor allem in die künftige Gesundheit der Nation“, sagte die Leiterin des Gesundheitsausschusses der bulgarischen Volksversammlung Desislawa Atanasowa.

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Tatjana Obretenowa


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Mi-2-Hubschrauber ist Hauptheld des Luftfahrmuseum in Burgas im September

Das Luftfahrmuseum in Burgas widmet den Monat September einem seiner besonderen Exponate - dem Hubschrauber Mi-2, dessen Erstflug am 22. September 1961 stattfand. Der Mi-2 ist 11,40 m lang und 3,75 m hoch, mit einem Propellerdurchmesser von knapp..

veröffentlicht am 15.09.24 um 10:55

Bulgarisches Unternehmen für Proteinriegel baut seine Aktivitäten aus

Das bulgarischeUnternehmen für Proteinriegel „Healthy Bars“ plant   den Bau einer neuen Fabrik im Sofioter Stadtviertel „Wrabniza“. Die regionale Umwelt- und Wasserinspektion wurde bereits über die Absicht informiert. Das Unternehmen..

veröffentlicht am 14.09.24 um 11:05

Wird der Bojana-Sumpf in der Nähe von Sofia die menschlichen Aktivitäten überleben?

Das Bojana-Sumpfgebiet ist das einzige natürliche Feuchtgebiet auf dem Gebiet von Sofia, das noch immer eine Reihe geschützter Arten von Wasserpflanzen, Amphibien und Reptilien beherbergt. Wie viele ähnliche Gebiete in Bulgarien ist aber auch das..

veröffentlicht am 09.09.24 um 08:40