Die Bewegung für den Besuch aller 100 nationalen touristischen Sehenswürdigkeiten des Landes bekommt immer mehr Anhänger auch außerhalb Bulgariens. Immer mehr Ausländer reisen durch das Land, um die interessantesten Architektur-, Kultur- und Naturdenkmäler zu erkunden.
Die Belogradtschik-Felsen sind eine der 100 nationalen touristischen Sehenswürdigkeiten, die das Interesse der ausländischen Reisgäste wecken.
Nach Angaben des Bulgarischen Tourismusverbandes, haben sich in den letzten 6 Monaten 20 000 neue Anhänger der Bewegung angeschlossen. Das sind vor allem junge Menschen aus Bulgarien, aber auch aus unseren Nachbarstaaten. Momentan zählt die Organisation fast 510 000 Mitglieder. Für einige entwickelte sich das Sammeln von Stempeln beim Besuch der Sehenswürdigkeiten im speziell dafür geschaffenem Büchlein des Bulgarischen Tourismusverbandes zu einer wirklichen Sucht. „Ich war sehr überrascht, als ich zum ersten mal über diese weltweit einzigartige Initiative erfuhr“, erzählt ein französischer Geschäftsmann und erinnert sich daran, wie sich ein sehr bekannter Kollege von ihm sich wegen der langen Warteschlange vor der thrakischen Grabstätte für ein wichtiges Treffen in Kasanlak verspätet hatte, um den ersehnten Stempel zu bekommen. „Er war so glücklich dabei, fast wie ein Kind“, berichtet der Franzose, der einen Weg gefunden hat, während seiner Dienstreisen in Bulgarien auch die Sehenswürdigkeiten des Landes zu besichtigen.
Wandmalerei aus dem Grabmal von Kazanlak, einem einzigartigen Denkmal der thrakischen Kunst.
„Es ist wirklich schön, dass diese Bewegung bereits außerhalb Bulgariens bekannt ist“, erzählt Mariana Filtschewa vom Bulgarischen Tourismusverband. In letzter Zeit haben Besucher aus Rumänien, Mazedonien, Serbien, Russland und der Ukraine die Silber- und Goldauszeichnungen als Beweis dafür bekommen, dass sie alle 100 Objekte besichtigt haben.
Das malerische Boschentzi gehört ebenfalls zu den 100 touristischen Stätten Bulgariens und wird alljährlich von über 25.000 Liebhabern der herrlichen Natur und der jahrhundertealten Geschichte besucht.
„Ich denke, dass das Interesse daher kommt, dass man auf einer anderen Weise Bulgarien erkunden will, eben durch seine Geschichte und Kultur“, erzählt Mariana Filtschewa weiter. „So bekommt man ein Bild von der gesamten historischen und Naturvielfalt des Landes. In letzter Zeit ist Bulgarien auch als Reiseziel attraktiver geworden, weil die Regierung in Werbekampagnen im Ausland investiert hat“.
Übrigens wird die Liste mit den Nationalen Tourismusobjekten dauernd erweitert. Die neuesten Zugänge sind das Architekturreservat Waroscha in Blagoewgrad, die Bischofsbasilika und das archäologische Museum in Sandanski sowie die Felsenbildungen im westlichen Teil des Rila Gebirges, die als Stobski Pyramidi bekannt sind. Dadurch erhöht sich die Zahl der Objekte auf fast 130. „Der Name bleibt aber unverändert, weil er sich bereits etabliert hat“, erklärt Mariana Filtschewa und weiter:
Die Gegend Usana, wo sich das geographische Zentrum Bulgariens befindet, wurde ebenfalls Teil der Initiative „Lern Bulgarien kennen, um es auch lieben zu lernen“.
„Außer Stempel geben wir seit dem letzten Jahr auch Büchlein heraus, in denen man Briefmarken sammeln kann, auf denen die einzelnen Objekte abgebildet sind. So können die Briefmarkensammler ebenfalls auf ihre Kosten kommen“, sagte abschließend Mariana Filtschewa vom Bulgarischen Tourismusverband.
Das thrakische Grabmal beim Dorf Starosel ist Sehenswürdigkeit Nummer 67 in der Liste der 100 touristischen Stätten Bulgariens.
Übersetzung: Milkana Dehler
Fotos: Weneta Nikolowa
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