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Über die jungen Wissenschaftler und ihre Realisierung in Bulgarien

Die Mikroskope sind die Augen der modernen Forscher, meint Dr. Daniela Karaschanowa.
Foto: Lina Iwanowa
In unserem Alltag sind wir von Gegenständen umgeben, die das Ergebnis wissenschaftlicher Entdeckungen sind. Wir können nicht aufzählen, wie oft wir täglich zum Handy greifen, das längst nicht mehr nur zum Telefonieren genutzt wird. Fernseher, Kameras, Fotoapparate, verschiedene Geräte in verschiedenen Labors – hinter all dem verstecken sich Tausende Stunden Arbeit, Nachdenken, kreative Energie. Für die Wissenschaftler in Bulgarien, besonders für die jungen, ist es in den letzten Jahren leider gar nicht so einfach, ihren wissenschaftlichen Elan aufrecht zu erhalten.

Die unzureichenden Mittel, die vom Staat für die Wissenschaft vorgesehen sind und die niedrige Bezahlung können kaum als Anreiz dafür dienen, nicht ins Ausland zu gehen, um dort bessere Arbeits- und Lebensbedingungen zu finden. Es gibt aber auch welche, die hier bleiben und versuchen, ihre Forschung voranzutreiben. Dozentin Dr. Daniela Karaschanowa ist eine von ihnen. Sie arbeitet im Institut für optische Materialien und Technologien bei der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. Dort leitet sie ein mikroskopisches Labor. Sie hat bereits ein wissenschaftliches Jahr im Zentrum für interdisziplinäre Wissenschaften in Frankreich absolviert. Sie war in mehreren Forschungsstätten und Hochschulen im Ausland. Trotz der guten Arbeitsbedingungen dort, entschied sie sich, in Bulgarien zu bleiben. Seit drei Jahren hat ihr Team die einzigartige Gelegenheit, mit sehr moderner Technik zu arbeiten. Dabei geht es um ein Transmissionsmikroskop, das in der Lage ist, die Struktur des Materials auf atomarer Ebene zu zeigen. Ihrer Meinung nach sind die Mikroskope die Augen der modernen Forscher.

Alle Menschen haben bereits von dem Atom gehört“, erzählt Daniela Karaschanowa. „Dieser Apparat aber gibt uns die Möglichkeit, tatsächlich die Stoffe auf atomarem Niveau zu betrachten. Er wird auf dem Gebiet der Nanotechnologien angewandt, insbesondere bei Technologien, die ziemlich fortgeschritten sind, wie im Kampf gegen den Krebs. Dort versucht man, die Krebszelle selbst zu attackieren. Die Apparate werden auch bei den neuen Energiequellen angewandt. Die Kollegen, die in verschiedenen Gebieten tätig sind, kommen zu uns und wir zeigen ihnen mit dem Mikroskop, wie weit sie mit ihrer Arbeit vorangekommen sind. Ich hatte das Glück, dadurch auch mit anderen Instituten der Akademie der Wissenschaften und mit Universitäten in Kontakt zu treten und dadurch auch ein Bild von dem gegenwärtigen Zustand der Wissenschaft in unserem Land zu bekommen. Dabei habe ich etwas sehr Erfreuliches festgestellt – dass es in letzter Zeit in Bulgarien immer mehr junge Forscher gibt. Sie sind jung, haben ihr Studium abgeschlossen und arbeiten an ihrer Doktorarbeit, um sich auch weiterhin mit Wissenschaft zu beschäftigen.

Dozentin Karaschanowa erinnert sich an die Zeit, als sie sich selbst dafür entschieden hat. Ihre Liebe für die Physik entstand in der Schule und zwar Dank ihrer Lehrerin. „Sich einer wissenschaftlichen Frage zu widmen, sie aus allen Perspektiven zu betrachten, darüber nachzudenken und zum Schluss eine Lösung zu finden“, so hat sie sich damals ihre künftige Arbeit vorgestellt. Sie arbeitet auch heute so. Man muss sich eben voll und ganz der Wissenschaft widmen. Eine Frau, die heute mit der Wissenschaft zu tun hat, muss aber auch das Verständnis ihrer Familie haben. Sie hat aber Glück, da ihr Mann ebenfalls Physiker ist und sich der Wissenschaft verschrieben hat.

Die Zeit reicht nie aus“, erzählt Daniela weiter. „Ich denke, das gilt auch für andere, da die Welt sehr dynamisch ist. Man trifft sich immer seltener mit Freunden oder geht einfach in den Park spazieren. Das Lesen von Fachliteratur ist bei uns obligatorisch. Das ist für mich sogar ein Vergnügen, weil ich meinen Beruf mag und mir die Arbeit Spaß macht. Manchmal schaffe ich es sogar, einen Roman zu lesen. Ich höre auch gern Musik und entspanne mich dabei. Nicht desto trotz steht die Wissenschaft bei uns immer im Vordergrund und wir hören nicht auf, daran zu denken. Wenn wir nicht mit gutem Beispiel voran gehen, wie wollen wir dann die jungen Menschen heranziehen? Dass Interesse an der Wissenschaft besteht, haben wir heute auch den Dozenten an den Universitäten zu verdanken. Zu uns kommen viele Studenten, um die Arbeit und unser Team kennen zu lernen“, erklärt Dozentin Daniela Karaschanowa abschließend.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Lina Iwanowa


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