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Radiogeschichte des bulgarischen Schlagerliedes – Vierter Teil

Pascha Hristowa
Foto: Archiv
Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts zeichnete sich die Schlagermusik in Bulgarien durch eine große Vielfalt aus. Neu war damals mit Sicherheit die leichte lyrische Note. Neue Töne erklangen in jenen Jahren hauptsächlich bei den zwei für ihre Zeit wichtigsten Gesangswettbewerben – beim Goldenen Orpheus im Ferienort Sonnenstrand und bei der Melodie des Jahres.

© Foto: Archiv

Lilly Iwanowa
Zu jener Zeit ging der Stern von Georgi Mintschew auf. Damals bezeichnete ihn die Kritik als einen hoffnungsvollen Sänger, und einer der Gründe dafür war das Lied „Silberschar“.
Lilly Iwanowa, die bis heute noch mit ihren 73 Jahren eine überaus erfolgreiche Bühnenkarriere hat, war Ende der 1960er Jahre ein neuaufgehender Stern am Schlagerhimmel in Bulgarien.
Dort leuchtete damals auch der Stern von Pascha Hristowa. Und er hätte bestimmt noch lange leuchten können, wäre der tragische Flugzeugunglück von 1971 nicht gewesen, bei dem die nur 25jährige Sängerin ihr Leben verlor.

Anfang der 1970er Jahre bekam die hiesige Popmusik einen Parteiauftrag. Vergessen wir nicht – es ist die Zeit des Sozialismus, und der Parteispitze gefiel der westlich eingehauchte Schlager wohl nicht so sehr und prompt bekamen die Komponisten den Auftrag: Zurück zu den Anfängen der bulgarischen Volksmusik! So entstand das Lied „Ich hatte einen Traum“ in der Darbietung von Margret Nikolowa und Kiril Semow, das den Großen Preis beim Goldenen Orpheus bekommen hat.

Angelehnt an die Folklore ist auch das Lied „Groteske“ von Alexander Jossifow. Das Lied erzählt über zwei Dorfjungen aus der Umgebung von Sofia, die sich auf den Weg durch Europa machen. Vom Zug aus bewundern sie die Landschaft, die Städte und die Berge, summen jedoch immer wieder ein bekanntes Volkslied vor sich hin, in welchem es heißt, dass Bulgariens Natur doch die schönste sei. Dieser Text gefiel dem damaligen Staats- und Parteichef Schiwkow wohl nicht besonders gut, da er just zu jener Zeit eine Reise durch Westeuropa unternehmen wollte und den lustigen Liedtext als eine Anspielung auf sich selbst verstand. Und so wurde das Lied „Groteske“ ein einziges Mal im Radio gespielt. Gesungen wird es vom Schauspieler Kosta Karageorgiew.

Übersetzung: Vessela Vladkova

Um die Sendung zu hören, klicken Sie bitte auf den Titel neben dem Audiosymbol.
По публикацията работи: Prof. Rosemarie Statelowa


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