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Bulgarien strebt auf internationalen Bioweinmarkt

Foto: BTA
Seit dem EU-Beitritt des Landes widmen sich bulgarische Winzer dem Bioanbau. Die ersten Bio-Reben wurden in den Jahren 2007 und 2008 zertifiziert. Die ersten bulgarischen Bioweine wurden 2010 auf der alljährlichen Traditionsfachmesse Vinaria in Plowdiw verkostet. Der Anteil der Bioreben sei zwar nach wie vor gering, verzeichne jedoch eine wachsende Tendenz, erklärte die Biolandwirtschaftsexpertin vom Ministerium für Land- und Nahrungsgüterwirtschaft Pepa Schiwkowa gegenüber Radio Bulgarien.
Auch der Anteil der Bioweine ist weiterhin relativ gering.

"2012 wurden in Bulgarien 489 Tonnen Bioweine hergestellt - verweist Pepa Schiwkowa. - Fünf Kellereien des Landes sind für die Herstellung von Bioweinen zertifiziert. Vier davon sind in Südbulgarien ansässig, eine in Nordbulgarien. In den Bioanbaugebieten werden vorzugsweise populäre französische und ausgewählte italienische Rebsorten angebaut. Und eine einheimische bulgarische Sorte - der Mavrud. Sowohl die kleineren als auch die großen Weinhersteller zeigen zunehmendes Interesse am biologischen Weinbau. Seit einigen Jahren wächst der Anteil der zertifizierten, ökologisch bewirtschafteten Weinbergflächen, was unsere Prognosen untermauert. In naher Zukunft werden immer mehr Weinbauern vom konventionellen auf den Bio-Weinbau umsteigen."

Die Statistik untermauert die Prognosen von Pepa Schiwkowa. 2012 beliefen sich die zertifizierten Bioweinbauflächen auf knapp über 500 Hektar. Für weitere 1404 Hektar wurde im gleichen Jahr das Bioanbau-Zertifikat beantragt. D.h. in den nächsten ein bis zwei Jahren werden sich die Bioweinbauflächen vervierfachen, wobei die neuen Anbaugebiete noch nicht mit eingerechnet sind, denen das mehrjährige Zertifizierungsverfahren erst noch bevorsteht.


© Foto: dnevnik.bg

Albena Simeonowa zählt zu den Biowein-Pionieren unseres Landes. Ihr gehört die bislang einzige Biokellerei in Nordbulgarien bei Nikopol. Ihrer Ansicht nach werden die meisten bulgarischen Weinbauern künftig auf Bioanbau umsteigen. Die Voraussetzungen dafür sind optimal - eine saubere Natur, saubere Böden und langjährige Traditionen in der Herstellung von Spitzenweinen. Warum also sollten die Weinbauern diesem nicht noch die Krone aufsetzen und biologische Spitzenweine keltern, die zudem gesünder sind? Zumal die Nachfrage nach Bioweinen weltweit steigt.

Bisher werden die Bioweine überwiegend am Binnenmarkt verkauft. Ein geringer Teil geht in Staaten wie Deutschland, die Niederlande und Griechenland.

"Die bulgarischen Bioweinexporte nach Europa sind derzeit beschränkt, was vor allem auf mangelnde Werbung zurückzuführen ist - erklärt Albena Simeonowa. - Mithilfe des Ministeriums für Land- und Nahrungsgüterwirtschaft präsentieren wir uns nun auf allen internationalen Fachmessen für Bioerzeugnisse. Bulgarische Bioweine wurden bereits auf der Grünen Woche in Berlin und auf der BioFach in Nürnberg vorgestellt. Zeitgleich lief die Europäische Konferenz für den Ausbau der Biolandwirtschaft. Bis Jahresende wollen wir uns auf weiteren internationalen Foren präsentieren, wie beispielsweise auf der Organic Market im Juni in Polen. Der Export von Bioweinen als auch das Erzielen von guten Preisen setzt jedoch den Zusammenschluss der bulgarischen Bioweinhersteller voraus. Die bulgarischen Bioprodukte, einschließlich Bioweine, sind sehr schmackhaft und gesund, schützen die Umwelt und bauen dem Klimawandel vor. Und da Biolandwirtschaft vor allem Handarbeit ist, schaffen wir zudem Beschäftigung, d.h. wir tragen zur Lösung von sozialen Problemen in unserem Land bei."

Langsam aber sicher macht sich der bulgarische Biowein am europäischen Markt einen Namen. So wurden etwa beim Jahresball der deutschen Wirtschaft in Bulgarien Ende Januar dieses Jahres ausschließlich bulgarische Weine kredenzt, darunter Bioweine. Und auch das Verzeichnis der bulgarischen Bioweinhersteller soll in absehbarer Zeit deutlich länger werden...

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Maria Dimitrowa-Pichot


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