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Die Befreiung Bulgariens in der Kunst von Arnoldo Zocchi

Das bedeutendste Werk von Zocchi in Bulgarien ist das Monument des russischen Kaisers Alexander II. im Zentrum von Sofia.
Foto: BGNES
Heute wird im Rahmen des Dritten internationalen Bulgaristik-Kongresses in Sofia eine Fotoausstellung über den italienischen Bildhauer Arnoldo Zocchi und seine Werke eröffnet, die der Befreiung Bulgariens von der Osmanen-Fremdherrschaft gewidmet sind. Autoren der Ausstellung sind Radoslaw Spasow und Penka Schopowa, die auch einen Dokumentarfilm über das Leben und das Schaffen des italienischen Künstlers gedreht hat.

Nach der Befreiung Bulgariens vor 135 Jahren begann die neuere Geschichte unserer Nation, die europäisch geprägt war, was man auch in den Kunst- und Kulturdenkmälern jener Zeit wiederfinden kann. Einige dieser Denkmäler stammen vom bekannten italienischen Künstler der Jahrhundertwende Arnoldo Zocchi. Seine Werke sind zum Wahrzeichen vieler Ortschaften nicht nur bei uns, sondern auch in Italien, den USA, Argentinien, Algerien und in vielen anderen Ländern geworden. Dazu gehören die Reiterskulptur des russischen Kaisers Alexander II. in Sofia, das Freiheitskämpfer -Denkmal in Russe, sowie die Monumente in Sewliewo und Orjahowo, die ebenfalls der Befreiung unseres Landes von der türkischen Fremdherrschaft gewidmet sind.

© Foto: Archiv

Arnoldo Zocchi wurde 1862 in einer Familie von Malern und Bildhauern in Florenz geboren. Mit 18 nahm er sein Studium an der Kunstakademie seiner Heimatstadt auf. Sein Talent kam schon zu Beginn seiner Studienzeit zu Geltung – bereits seine ersten Werke machen ihn im ganzen Land bekannt. Später zog er nach Rom, wo er Skulpturen von berühmten Persönlichkeiten wie Franz von Assisi, Kolumbus, Garibaldi und vielen anderen machte.

Das bedeutendste Werk von Zocchi in Bulgarien ist das Monument des russischen Kaisers Alexander II. im Zentrum von Sofia. Im Jahre 1900 wurde ein Ausschuss eigens dafür gebildet, der beschlossen hat, dass das Monument vor dem Parlament errichtet werden soll. Dann gab es eine Ausschreibung und ein Wettbewerb, der von Zocchi gewonnen wurde. Das Monument wurde 1907 eingeweiht. Speziell dafür reiste nach Bulgarien zusammen mit seiner Familie der Sohn des Kaisers Alexander II. – Großfürst Wladimir Alexandrowitsch. Vor fast 40.000 Menschen, die sich am Platz vor dem Parlament in Sofia versammelt haben, eröffnete Fürst Ferdinand, der damals Bulgarien regierte, die 12 Meter hohe Statue des Befreier-Zaren, wie Alexander II. in Bulgarien genannt wird. Die Feierlichkeiten wurden von Militärmärschen und Feuerwerken begleitet und dauerten bis spät in der Nacht.

Arnoldo Zocchi, der selbst dabei gewesen war, war zutiefst gerührt. Er kehrte mehrmals nach Bulgarien zurück und schloss unser Land und das Volk in seinem Herzen. Wenn wir das Befreier-Zaren-Denkmal in Sofia heute uns näher ansehen, werden wir feststellen, dass es die Geschichte des Befreiungskriegs darstellt. Man sieht nicht nur die Figur des Zaren, sondern auch seine Generäle, einfache Soldaten, Freiwillige, Kinder, Frauen. Mehr als ein Jahrhundert stehen die Werke des italienischen Bildhauers an zentralen Stellen in verschiedenen Ortschaften des Landes und erinnern an den Helden des russisch-türkischen Befreiungskriegs und an die Bedeutung ihrer Taten. 

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Radoslaw Spasow


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