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Neues Parlament beabsichtigt Liberalisierung des totalen Rauchverbots

Laut den Gegnern der Liberalisierung stecken Lobbyisten und ihre Profitinteressen dahinter.
Foto: EPA / BGNES
Das absolute Rauchverbot für alle Gastronomiebetriebe, das am 1. Juni letzten Jahres in Kraft trat, wird von neugewähltem bulgarischen Parlament nun wieder diskutiert. Gleich an ihrem ersten Arbeitstag als Abgeordnete haben Vertreter der Sozialistischen Partei erklärt, dass sie für die Aufhebung des Rauchverbots dort, wo es abgetrennte Räume für Raucher gibt. Auch die Nationalisten von Ataka und die Abgeordnete der Türkenpartei DPS haben sich für die Liberalisierung des Rauchverbots erklärt. Die Argumente sind, dass die Gastronomiebetreiber bereits Geld in Lüftungsanlagen investiert haben und es nun dumm wäre, sie nicht zu nutzen. Sogar einige Vertreter der GERB-Partei behaupten, dass sie die Einrichtung von Raucherräumen unterstützen werden, obwohl ihr Parteichef dagegen ist.

Unter diesen Umständen ist die Gefahr für die Aufhebung des absoluten Rauchverbots in den Gaststätten ziemlich groß. Auch ein Großtel der Abgeordneten selbst sind leidenschaftliche Raucher. Nach Meinung der Gegner des Rauchens aus der Koalition für ein Leben ohne Zigaretten, stehen hinter den geplanten Änderungen Vertreter der Zigarettenhersteller. Diese Vermutung wird auch von einer aktuellen Studie bestätigt, die gezeigt hat, dass 61 Prozent der Bulgaren für das Rauchverbot sind und zwar unabhängig davon, ob sie Raucher oder Nichtraucher sind.

Bei den Rauchern ist das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, 25 Mal größer, als bei den anderen Menschen“, sagt Dr. Emanuil Najdenow, Neurochirurg und Mitglied der Koalition für ein Leben ohne Zigaretten. „Dasselbe gilt auch für die Herzkreislauferkrankungen. Das bestätigt erneut die Tatsache, dass das Rauchen schädlich ist. Die Behandlung dieser Patienten kostet uns mehr, als die Zigarettenhersteller je von ihrem Geschäft gewinnen können. Ich denke, dass die Liberalisierung des Rauchverbots einfach unethisch ist. Wir wollen solche Erkrankungen vorbeugen, deswegen sind wir strikt gegen die geplante Änderung und werden alles unternehmen, um sie zu verhindern.

Nach Meinung von Rumen Draganow, Vorsitzender des Instituts für Forschung und Analyse der Reisebranche, hat sich der Rauchverbot nicht negativ auf die Tourismusindustrie ausgewirkt. Die Vertreter der Bulgarischen Assoziation der Hotel- und Gastronomiebetreiber wollen auch nicht die totale Aufhebung des Rauchverbots, sondern nur die Einrichtung von Raucherräumen in den Lokalen. In der Reisebranche ist man sich sicher, dass rauchfreie Restaurants und Hotels ein Vorteil für den Tourismus sind und man nur so auch für die westeuropäischen Besucher attraktiv sein kann. Eine Aufhebung des Verbots wird ein negatives Zeichen für die ausländischen Gäste sein, sind die Branchenvertreter überzeugt.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Diana Hristakiewa


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