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Bulgarische Wälder bergen viel ungenutztes Tourismuspotenzial

Foto: Archiv
Der bulgarische Wald wird wegen seiner Kühle und der Distanz zum Lärm und den Sorgen des Alltages für die Erholung sowohl im Sommer, als auch im Winter bevorzugt. Von Wandern und Ski-Sport, über Umwelt- und Landtourismus bis zu Jagd und Angeln, bieten die unendlichen grünen Flächen Erholung für jeden Geschmack. Auch der Kulturtourismus hat seine Routen im Wald, wo viele interessante antike Objekte liegen. Immer mehr junge Menschen, die von der Schönheit unserer Natur angezogen werden, entscheiden sich für die in letzter Zeit modern gewordenen Formen des Extremtourismus und des Mountainbikings in den höheren Gebirgsregionen. Aber trotz dieses erhöhten Interesses ist die touristische Infrastruktur schwach entwickelt, die Herbergen sind amortisiert und es mangelt an Information über die Tourismusmöglichkeiten in dieser Landschaft. Deswegen ziehen die Reiseveranstalter die traditionellen Urlaubsorte - das Meer, die Ski-Kurorte und bekannte kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten vor. Durch alle diese Unstände können unsere Berge nicht zum populären Magneten sowohl für Bulgaren, als auch für Ausländer werden.

Die Entwicklung von alternativen Formen des Tourismus entspricht der Tendenz der letzten Jahre, stillere und ruhigere Erholungsorte zu suchen. Andererseits besitzen die Menschen, die die Wälder und Herbergen bewirtschaften, nicht die notwendigen Informationen und Geldmittel, um sie in die Entwicklung der erforderlichen Infrastruktur zu investieren. Die einzige Möglichkeit dafür bieten gemeinsame Projekte mit der Tourismusbranche und den Gemeinden. Dadurch könnten die ökologischen Ressourcen des Waldes für umweltschonende Formen des Tourismus genutzt werden. Das wären z. B. Ökotourismus, Vogelbeobachtung oder Photojagd. Der Aufbau von Ökopfaden mit Hilfe der verschiedenen europäischen Programme könnte deswegen wesentlich zur Entwicklung des Tourismus in den Waldregionen beitragen und gute Einkünfte bringen.

Diese Idee liegt der Nationalen Strategie für die Entwicklung des Waldsektors bis 2020 zugrunde, die kürzlich zur öffentlichen Diskussion veröffentlicht wurde. Die Urlaubsmöglichkeiten in den bewaldeten Gebieten sollen durch die Instandsetzung der Herbergen und den Aufbau von mehr Öko- und touristischen Wanderwegen verbessert werden. In der Natur sollen kulturelle und historische Routen entstehen. Eine solche Route könnte z.B. entlang des alten römischen Weges nach Westeuropa durch den Naturpark Mittlerer Balkan entlang des Kammes des Stara-Planina-Gebirges führen.

In der Strategie werden die Finanzierungsmöglichkeiten dieser Aktivitäten behandelt, die den Erhalt und die Mehrung der Waldflächen mit Hilfe der entsprechenden europäischen Programme vorsehen. Vorgesehen ist auch die Ausbildung der Waldeigentümer in Hinsicht auf die Qualifikation zur Erstellung der entsprechenden Projekte, aber auch zum besseren Managen der Waldökosysteme. Die Strategie sieht Steuererleichterungen für die Eigentümer von Wäldern vor, die die Ausbildung absolviert und nachweislich Gebiete bewaldet haben.

Redaktion: Darina Grigorowa
Übersetzung: Vladimir Daskalov


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