Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

Hinter der Kulisse des Musiktheaters in Sofia

Mario Nikolow
Foto: Privat
Das Musiktheater in Sofia hat die neue Saison 2013-2014 mit einem neuen Direktor begonnen. „Er ist einer von uns“, haben die Artisten über ihn gesagt. Das stimmt auch – die Kariere des Tenors Mario Nikolow hat auf dieser Bühne begonnen, das Publikum kennt ihn als Solist vieler Inszenierungen. Er hat auch als Regisseur gearbeitet. Ein weiterer Schritt in seiner Kariere ist sein neuer Posten als Direktor des Theaters. Als jemand, der auf Teamarbeit und Partnerschaft setzt, ist das für ihn auch eine große Verantwortung. Als erstes will er sich um den akustischen und mechanischen Zustand des Theaters kümmern. Er hat bereits auch Verhandlungen über Gastauftritte der Truppe im Ausland angefangen.

„Ich will, dass dieses einzigartiges Theater seinen Platz nicht nur in Bulgarien, sondern auch auf dem Balkan einnimmt“, berichtet Mario Nikolow. „Wenn man sich in unseren Nachbarländern umschaut, gibt es nicht viele ähnliche Truppen. In Rumänien haben sie es im kleineren Format. In Belgrader Musiktheater gibt es Musikvorstellungen und Shows, dort werden aber keine Operetten inszeniert. Meine Vorstellung ist, dass wir uns vom Inhalt her der Volksoper in Wien annähern. Das wird mich sehr glücklich machen, denn ich 20 Jahre meines Lebens bereits mit dem Musiktheater verbunden habe. Ich will es führend machen, indem ich Vorstellungen ins Programm nehme, die professionell gemacht sind und dem Publikum eine Freude bereiten.“

Mario Nikolow hat für die laufende Saison Stücke wie Loewes „My Fair Lady“ und Kalmans „Gräfin Mariza“ geplant. „Wir schulden den Kindern einiges“, gibt er zu. Deswegen hat er sich vorgenommen, „Den Zauberer von Oz“ bald zu inszenieren.

© Foto: Privat

Alexander Mutaftschijski als Boni in der „Csárdásfürstin“

Alexander Mutaftschijski ist eines der Gesichter des Sofioter Musiktheaters. Er hat eigentlich Elektrotechnik studiert und weiß bis heute nicht so richtig, wie er Opernsänger geworden ist. Auf jeden Fall war seine Begegnung mit diesem Genre Liebe auf dem ersten Blick.

„Ich bin froh darüber, dass wir eine neue Leitung und neue Zukunftspläne für das Theater haben“, erzählt er. „Ich hoffe, dass wir bald eine Renaissance der Operette erleben werden. Es gibt so viele tolle Vorstellungen, die hier über die Jahre gemacht wurden. Einige von ihnen sind auch heute noch sehr aktuell. Sie beinhalten nicht nur schöne Musik und Unterhaltung, sondern auch Satire und geben ein fundiertes Gesellschaftsbild wieder, auch wenn sie aus einer anderen Zeit stammen. Um dies zu betonen, treten wir in einer der Inszenierungen nicht in Kostümen, sondern in den Kleidern auf, mit denen wir zur Arbeit gekommen sind. Ich glaube, dass solche Regieeinfälle sowohl vom Publikum, als auch von den Schauspielern sehr gut aufgenommen werden.“

„Ich stand schon als Kind auf der Bühne“, berichtet Denitza Schopowa. „Ich habe bereits alle Titelrollen aus den Werken von Andrew Lloyd Weber gespielt – darunter waren Evita, Maria Magdalena aus „Jesus Christ Superstar“ u.a. Ich bin sehr froh darüber, dass ich Teil dieser Truppe bin, denn hier muss man nicht nur Theaterschauspieler, sondern auch Sänger und Tänzer sein. Ich denke, dass die Richtung unseres Theaters sehr interessant ist, und dass der Direktor für unsere Weiterentwicklung helfen wird.

© Foto: Privat

Martscho Apostolow in der Rolle von Schtschko Chorow im Stück „Sluschbogontzi“ („Postenjäger“) von Paraskew Hadschiew

Martscho Apostolow gehört zu den beliebten Darstellern des Musiktheaters. Er ist der Meinung, dass mit dem neuen Konzept, die Motivation und der Elan der Truppe zurückgekehrt sind. „Ich denke, dass die Balance eines der wichtigsten Dinge im Leben ist“, sagte er. „Wenn die Rolle gut gewählt ist und die Regie stimmt, kann sich der Darsteller auch entfalten und Spaß daran haben, was auch vom Publikum gesehen wird. Das Gute daran ist, dass wir auch viel experimentieren, die Genres vermischen und neue Horizonte erreichen.“

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Elena Zwetkowa


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

„Carmina Burana“ brachte in Sofia Orchester aus Bulgarien, Griechenland und Nordmazedonien zusammen

Eine konzertante Aufführung von Carl Orffs „Carmina Burana“ in Sofia wurde zu einem Fest für Musikliebhaber und zu einem Bekenntnis für die Kraft der Musik, das Eis in der Diplomatie zu schmelzen. Zum ersten Mal standen drei Orchester aus drei..

veröffentlicht am 20.02.25 um 12:10

Die Archäologie als Herzensangelegenheit der Menschen, die unser historisches Erbe entdecken und pflegen

Mit über 40.000 archäologischen Fundstätten und Artefakten ist Bulgarien ein wahres Freilichtmuseum. Was die Anzahl der Funde betrifft, steht unser Land nach Italien und Griechenland an weltweit dritter Stelle. Von der Jungsteinzeit vor acht..

veröffentlicht am 14.02.25 um 16:25

Die Sopranistin Aneta Todorowa und die Initiativen des Kultur- und Kunstvereins “Orpheus” in Brüssel

Der bulgarisch-belgische Kultur- und Kunstvereins “Orpheus” organisiert am 14. Februarin Brüssel ein Konzert zum Valentinstag und Trifon Saresan, dem Fest des Weins in Bulgarien. Bei dem Konzert, das der Liebe und dem Wein gewidmet ist, werden..

veröffentlicht am 14.02.25 um 09:15