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Marc Girardelli: „Das Allerwichtigste für Bulgarien ist, dass man viel für die Jugend macht“

Foto: Foto:BGNES
Unlängst titelte die internationale Presse, Bansko in Bulgarien ist Europas günstigstes Skigebiet. Ein durchschnittlicher Skitag mit Übernachtung kostet dort in der Wintersaison 124 Euro. Das geht aus einem aktuellen Preisvergleich hervor. Wintersport-Fans mit kleinem Geldbeutel sind also in Bansko, im Fuße des Todorka-Gipfels, herzlich willkommen. Ein gern gesehener und immer wieder willkommener Gast dort ist auch Marc Girardelli. Der Österreicher ist Ehrenbürger des kleinen Gebirgsstädtchens. Gewürdigt wurde er für sein Engagement als Promoter des Skigebiets.

Der fünffache Weltcup-Gesamt-Sieger ist aber mehr als das – seit Jahren berät er den bulgarischen Skiverband und hilft mit seinen Erfahrungen und Kontakten beim Aufbau einer starken Skimannschaft. Vor ein paar Jahren startete der österreichische Rennläufer Killian Albrecht für Bulgarien, bevor er den Leistungssport an den berühmten Nagel gehängt hat. Dadurch sollte der Nachwuchs mit dem Elitesport auf Tuchfühlung gehen. Es liegt allerdings nicht an der kompetenten Unterstützung aus dem Ausland, dass sich Bulgarien unter die Skinationen im Europa- und Weltcup immer noch nicht eingeschrieben hat.

„Es hat in der Vergangenheit ein paar kleinere Talente gegeben, aber es ist nicht so herausgekommen, wie man es sich erhofft hat. Oft hatten die Eltern eine etwas andere Meinung, als der Verband. Man kann es nicht erzwingen. Das Einzige, was man machen kann, ist generell die Jugend fördern und dann kommen automatisch junge Talente vor. In Österreich, der Schweiz und Italien macht man es genauso“, sagte Marc Girardelli beim Saisonauftakt in Bansko.

Um den alpinen Skisport ist es in Bulgarien nicht sonderlich gut bestellt. Wie helfen Sie dem Skiverband?

„Das Allerwichtigste für Bulgarien ist, dass man viel für die Jugend macht. Auch hier, in Bansko, habe ich viele Mädchen und Jungen gesehen, die im Klub trainieren und das ist, glaube ich, das Entscheidende“, ist der fünffache Weltcup-Gesamt-Sieger überzeugt. „Wir können nicht erwarten, dass wir von heute auf morgen Weltcupfahrer bekommen. Das mit Killian Albrecht war eine einmalige Aktion. Das hat dem Land Bulgarien sehr gut getan, aber das Richtige ist, wenn man die jungen Talente fördert und es dauert eben ein paar Jahre, bis sie gut werden. Skifahren ist ein sehr schwieriger Sport, aber ich bin sicher, dass Bulgarien den richtigen Weg eingeschlagen hat und die Jugend fördert. Und das ist in Witoscha, Pamporowo, Bansko, Borowetz immer das Selbe und so denke ich, dass wir in absehbarer Zeit ein paar erfolgreiche Skirennfahrer haben werden.“

Bulgarien kann sich mit den Alpenländern nicht messen. Wir sind ein kleines Land, ein armes Land.

„Ich denke schon, Kroatien hat erfolgreiche Skifahrer, obwohl es überhaupt kein Skifahrerland ist, genauso wie Slowenien. Slowenien hat seit vielen Jahren Skifahrer, obwohl es eigentlich kaum Berge hat. Und ich denke, das ist auch für Bulgarien möglich, aber man muss jetzt natürlich mit einem professionellen Programm versuchen, regelmäßig zu trainieren, und die Programme so gestalten, dass Schule und Training kombiniert werden können. Nur so kann es gehen.“
По публикацията работи: Vessela Vladkova


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