„Das Kino ist mein Traum und meine Berufung“, ist die Regisseurin Maja Witkowa überzeugt. Am Tag des bulgarischen Kinos – dem 13. Januar möchten wir ihren neuesten Film „Victoria“ vorstellen. Das ist der erste bulgarische Spielfilm, der im Wettbewerb eines der größten Festivals des unabhängigen Films weltweit – Sundance in den USA aufgenommen wurde. Gewählt wurde der Streifen aus 13 000 Beiträgen. Die 29. Ausgabe des Festivals beginnt am 16. Januar im US-Bundesstaat Utah und dauert 10 Tage. Die erste Vorführung von „Victoria“ wird am 19. Januar sein. Die bulgarisch-rumänische Koproduktion wird von der Regisseurin selbst und von den Hauptdarstellern Irmena Tschitschikowa und Kalina und Daria Witkowi dort präsentiert.
„Im letzten Jahr haben wir ein Trailer des Films auf dem Festival in Sarajevo gezeigt“, berichtet Maja Witkowa. „Das ist ein Forum für Filmemacher und jemand hat uns den Veranstaltern von Sundance schon damals empfohlen. Wir waren im letzten Jahr aber noch nicht fertig, jetzt sind wir um so glücklicher, dass „Victoria“ im Programm von Sundance ist“.
Somit wird der Film die dritte bulgarische Produktion, die am von Robert Redford organisierten Filmfest gezeigt wird, aber der erste, der im Wettbewerb aufgenommen wurde. 1991 gab es eine Sondervorführung des Films „Margarit und Margarita“ des Regisseuren Nikolaj Wolew, 2009 wurde der Kurzfilm „Omelette“ gezeigt.
„Das Kino ist ein sehr starkes Medium“, erzählt weiter Maja Witkowa. „Genau das zeiht mich an. Man kann damit das Denken und die Rezeption der Menschen für die Welt beeinflussen. Die Tatsache, dass ich ein Teil davon bin, macht mich sehr stolz darauf“.
Maja Witkowa hat einige erfolgreiche Projekte hinter sich wie der Film „Oststücke“ von Kamen Kalew, den sie 2009 produziert hat.
„Dieser Film war eine schwere Geburt“, erzählt die Autorin weiter. „Er bekam aber eine breite internationale Anerkennung. Das macht es am Ende Wert. Wichtig ist auch, dass viele Freunde zusammen im Team arbeiten, das erleichtert alles ein Bisschen“.
Maja Witkowa hat viele Kurzfilme und Dokumentationen gedreht. Seit 2005 arbeitet sie selbständig. Das gilt auch für ihr jüngstes Werk. „Victoria“ ist eine lustig-traurige Geschichte, die an drei Orten gedreht wurde – in Sofia, in der nahegelegenen Stadt Pernik, im Rila Gebirge und in Venedig. Es erzählt die Geschichte der Protagonistin, die gegen Ende des Kommunismus in Bulgarien geboren wurde und zum „Baby des Jahrzehnts“ erklärt wurde, da sie ohne Bauchnabel zur Welt gekommen ist. Im Hintergrund dieser persönlichen Geschichte stellt die Regisseurin die politischen Veränderungen in unserem Land vor.
„Dieser Film brachte mich in meiner Kindheit zurück“, erzählt Maja Witkowa weiter. „Dafür bin ich sehr dankbar, weil ich mit einem wunderbaren Team gearbeitet habe. Deswegen ist der Film auch so geworden, wie wir es wollten“.
Offiziell kommt der Film von Maja Witkowa im September in de Kinos bei uns. Bis dahin wünschen wir dem Streifen viel Erfolg auf der internationalen Bühne.
Übersetzung: Milkana Dehler
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