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Alles begann mit Eva...

Die bulgarische Frau im Jahr 2014

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Foto: BGNES

Alles begann mit Adam und Eva. Die Frau ist die Verführerin, Muse, Freundin und Helferin, Geliebte, Mutter und vieles andere mehr. In dem in der bulgarischen Folklore weiblichsten Monat März widerspiegelt sie in ihrer Vielfalt und Widersprüchlichkeit die Welt um sie herum. Sie formt sie nach ihrem eigenen Bild und wenn sie erfolgreich ist, wird die Welt noch schöner. Die Frau ist wie ein Regen, der die Blumen der Hoffnung, Schönheit und Liebe zum Blühen bringt und die Herzen vergessen Traurigkeit, Misstrauen und Hass.

Von der Poesie wenden wir uns nun den Zahlen der Realität zu. Die Frauen machen knapp über 50 Prozent der Bevölkerung aus. Beschäftigt sind aber von ihnen knapp 42 Prozent. Die Folgen der Weltwirtschaftskrise bekamen vor allem die Frauen zu spüren. "Es sind 185.000 verlorene Arbeitsplätze im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2008", geben die bulgarischen Gewerkschaften bekannt. Die Arbeitslosigkeit bei den Frauen ist laut EUROSTAT bis Ende 2013 auf gut 12 Prozent gestiegen. Die Jugendarbeitslosigkeit trifft stark die bulgarischen Mädchen und jungen Frauen. Und nur ein Viertel der bulgarischen Arbeitgeber sind Frauen. Ausnahmsweise haben wir einen positiven Unterschied zum restlichen Europa. Laut der EU-Statistik sind 16 Prozent der Mitglieder der Aufsichtsräte der größten Unternehmen in Bulgarien Frauen. Der EU-Durchschnitt liegt bei 14 Prozent.

Die moderne Frau verschiebt immer mehr auf später die Geburt ihrer Kinder. Die Bulgarin gebiert ihr erstes Kind im Durchschnitt mit 26 Jahren und 2 Monaten. 2001 geschah das früher - mit 23 Jahren und 8 Monaten. Typisch für die bulgarische Familie ist seit langem ein Kind, selten - mehr als zwei.

Laut einer Umfrage der Gewerkschaften war jede vierte Frau Opfer häuslicher Gewalt. "Die bulgarische Frau empfindet sich weiterhin im politischen und wirtschaftlichen Leben nicht gleichgestellt, als Opfer unfairer Konkurrenz, von psychischer und körperlicher Gewalt in der Familie und am Arbeitsplatz", erklärt der Präsident der Konföderation der unabhängigen Gewerkschaften Bulgariens Plamen Dimitrow.

Und wo bleibt die Schönheit? Über die Schönheit der bulgarischen Frau werden Lieder gesungen. Sie vereint in sich Schönheit, Gesundheit und Weisheit. Die unvergleichliche Stimme von Walja Balkanska schwebt mit einem US-Raumapparat durch das Weltall. Junge bulgarische Stimmen erobern mit ihrem Talent die Opernbühnen der Welt und die Bulgarinnen feiern erfolge auf unterschiedlichsten Gebieten. Und dennoch...

"Ich war in vielen Staaten, aber es gibt nur ein Zuhause." Das sagt eine 40jähre Frau, die acht Jahre lang im Ausland leben und arbeiten musste. Jetzt ist sie nach Bulgarien zurückgekehrt. "Für immer", sagt sie. "Das, was wir haben - Verwandte und Freunde - ist das wichtigste, denn wo immer man lebt, es gibt nur ein Zuhause. Kein Geld der Welt kann es ersetzten. Ich wollte sehen, wie ist es in den anderen Ländern. Denn, wenn man nicht im Ausland war, kann man den Unterschied nicht ausmachen und das zu schätzen lernen, was man gegenwärtig hat. Wir sind Magierinnen im Vergleich zu den anderen Europäerinnen, weil wir mit sehr wenig Mitteln viel erreichen. Die bulgarische Frau hat es meiner Meinung nach immer verstanden gleichzeitig Hausfrau, Mutter und Gattin zu sein, ihrer Karriere zu folgen und gleichzeitig gut auszusehen."

Es gibt auch andere Meinungen. Eine 50jährige Anwältin, die durch ihren Beruf viele Familien und Schicksale gesehen hat, meint, dass die bulgarische Frau "ein wenig nachdenken, gegen die Geschmacklosigkeit in unserer Gesellschaft aufbegehren und zu den Traditionen zurückkehren sollte. Das wird die Dinge in der Gesellschaft und der Familie in Ordnung bringen."

Übersetzung: Vladimir Daskalov


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