Die Glocke steht für Schmerz und Freude, für jene süße Erinnerung aus Omas Geschichten von "damals", als die Welt mit Glocken und nicht mit Alarmanlagen aufwachte. Die Historiker behaupten auch heute, dass die Menschen früher nie den Klang der Glocken ihres Geburtsortes vergaßen, wie lange sie von zuhause auch fort waren.
Das Wort "Glocke" erzeugt bei mir eine Mischung aus Erinnerung und Fantasie. Da sind die Glocken des Weihnachtsschlittens. Die andere Erinnerung ist die an die Hände meines Vaters, die mich fest halten während ich die für ein Kind riesigen Glocken aus aller Welt im Sofioter Monument "Fahne des Friedens" schlage. Dann die Glocke in der Schule, die die Kinder in die Schulpause entlässt und dann abrupt ihre Freiheit beendet, um sie wieder in die Klasse zu bringen. Und eine weitere - an Manol aus dem Roman von Anton Dontschew "Zeit der Trennung", der die silbernen Kuhglocken schlägt, wenn er sich vom Gebirge verabschiedet.
In Bulgarien gibt es einen Menschen, der Glocken sammelt. Er heißt Boschidar Schelew und besitzt 777 Glocken aus 77 Ländern. Seine Sammlung "Boscho's Glocken" wurde bereits in Sofia, Weliko Tarnowo und Razgrad gezeigt. Seit Freitag ist sie in Smoljan, in Süd-Bulgarien beim Europäischen Informationszentrum "Europa direkt" und dem Rhodoppentheater "Nikolaj Hajtow" zu sehen. Die Veranstalter hoffen die Aktivität der Bürger bei den Wahlen zum Europäischen Parlament wach zu rütteln.
Boschidar Schelew erzählt, wie vor neun Jahren seine Glockensammelleidenschaft begann: "Ich sah zufällig beim Abfallmetall zum Schmelzen bestimmte Glocken. Ich fand das eine Sünde und kaufte sie. Und dann kam die eine Glocke zur anderen."
Die schwersten Glocken in der Sammlung von Boschidar Schelew wurden Anfang des XX. Jahrhunderts im britischen Manchester produziert und wiegen 30 kg jede. Niemand kann sagen, wie sie nach Bulgarien gekommen sind. Die leichteste Glocke ist einen Gram schwer. Die Glocken in der Sammlung von Boschidar Schelew sind aus Metall, Porzellan, Keramik, Holz und Kristall.
"Aus Bulgarien stammen rund 120", erzählt der Sammler. "Vielleicht 500 - aus Europa, aus den USA - etwa 40, aus Mittel- und Süd-Amerika - rund 20, aus China - etwa 15, viele - aus Burma, Taiwan, Vietnam, Indonesien, Hongkong. Aus Russland stammen 20. Die fernsten Länder aus denen ich Glocken habe sind Brasilien und Argentinien. Früher reiste ich selbst und sammelte einen Teil persönlich, die anderen sind von meinen Freunden. Sie wissen von meiner Leidenschaft und haben damit ein Geschenk aus den Ausland für mich."
Boschidar Schelew berichtet, dass er nicht nur Gegenstände, sondern auch Geschichte und Erinnerungen sammelt. Besonders schätzt er eine Glocke, die zur Hochzeit von Prinz Charles und Diana in Großbritannien hergestellt wurde.
"Groß oder klein, aus Metall oder brüchigem Kristall, stehen Glocken für Bewegung, Drang, Suche, Freiheit und den unbeugsamen Willen. Ich liebe ihren Klang und Echo, das uns alle bewegt mit Hoffnung und Glauben nach vorne zu blicken", sagt er.
Übersetzung: Vladimir Daskalov
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