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Bulgarisches Rotes Kreuz startet Initiative zur Verbesserung der Notarzthilfe

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Foto: BGNES

Der Fall mit der Notarzthilfe zeigt, dass wenn alle sich mit dem Problem befassen, fast immer eine Lösung gefunden wird. Nun hat man auf einmal nicht nur zusätzliche Krankenwagen, sondern auch Notärzte gefunden, die in anderen Krankenhäusern der Stadt beschäftigt sind, dennoch aber bereit sind, zusätzlich zu arbeiten, bis die freien Stellen bei der Notarzthilfe wieder besetzt werden. Man wird sicher auch Mittel für eine, wenn auch nicht sehr große Gehaltserhöhung der Notärzte finden. Zusammen mit anderen Partnern hat das Bulgarische Rote Kreuz eine viermonatige Initiative zur Verbesserung der Notarzthilfe gestartet. Dabei wird das Potential des Notarztsystems untersucht. Hristo Grigorow, Generaldirektor des Bulgarischen roten Kreuzes berichtet darüber Folgendes.

Wir werden die gesamte Technik, die wir haben – Krankenwagen, Hubschrauber, Motorräder, alles in diesen vier Monaten testen“, sagt er. „Auch Taxifahrer nehmen daran teil, weil sie diejenige sind, die am meisten in Sofia unterwegs sind. Oft sind sie auch die ersten an der Unfallstelle. Wir beginnen mit der Schulung von 80 Fahrern nach einem Programm, das speziell für die Rettungssanitäter erarbeitet wurde. Die Fahrer werden dabei einige Schritte der Ersten Hilfe erlernen, damit sie bei schweren Verkehrsunfällen zum Beispiel adäquat reagieren können. Sie sollen dann ihren Call Center und die Nummer 112 wählen. Das wichtigste ist aber sofort an Ort und Stelle erste Hilfe zu leisten, die oft lebensrettend ist. Das Modell ist sehr gut, dabei nutzen wir die Erfahrung des Deutschen Roten Kreuzes, sowie die der israelischen Kollegen.

Dieses Projekt soll in keiner Weise die staatliche Notarzthilfe konkurrieren, es ist nur eine zusätzliche Möglichkeit, effektiver und schneller zu reagieren, meint Grigorow und weiter: „Ein Partner von uns hat bereits in Krankenwagen und in über 100 Motorräder investiert, die mit Defibrillatoren, EKG-Technik und anderen Geräten für die Notfallhilfe ausgestattet sind. Zunächst werden die Motorradfahrer Ärzte zu der Notfallstelle transportieren, dann werden die Motorräder von Rettungssanitätern gefahren, weil sie damit am schnellsten am Unfallort sein können. Unsere Partner sind ein privater Notfalldienst, der über ein Logistik- und Transportsystem verfügt und ein weiteres Unternehmen, das Hubschrauber zu Verfügung gestellt hat. Sie haben Landeplätze in Warna und Burgas und werden die gesamte Schwarzmeerküste übernehmen. Weitere Partner im Projekt sind Taxiunternehmen sowie große Krankenhäuser, mit denen wir zusammen arbeiten und eine Vereinbarung über Aufnahme von Patienten für die Dauer des Projektes haben. Eine öffentlich-private Partnerschaft wie diese ist natürlich nichts neues, solche Initiativen haben sich aber bereits als erfolgreich etabliert.

Die Taxifahrer, die am Projekt teilnehmen, werden Signalwesten des Bulgarischen Roten Kreuzes tragen. Im Taxi werden sie auch ein spezielles Notfallkit haben, was dem Fahrer eine größere Flexibilität bei der Hilfeleistung ermöglichen wird. „Bei der katastrophalen demographischen Entwicklung in Bulgarien und in Anbetracht der Tatsache, dass zwei Millionen Bulgaren bereits das Land verlassen haben, müssen wir um so mehr um jedes Menschenleben kämpfen“, meint abschließend der Generaldirektor des Bulgarischen Roten Kreuzes Hristo Grigorow.

Übersetzung: Milkana Dehler



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