Die für einen Grammy Award nominierte bulgarische Komponistin Dobrinka Tabakowa wurde in einer musikliebenden Familie in der südbulgarischen Stadt Plowdiw geboren. Sie wuchs mit den Schallplatten auf, die ihr Vater und ihr Großvater sammelten und bereits mit sieben Jahren begann sie auf dem Klavier zu improvisieren. 1991 siedelte ihre Familie nach London über, wo sie an der „Royal Academy of Music“ ein Studium in Harmonielehre, Morphologie der Musik und Dirigieren aufnahm.
Dobrinka Tabakowa erinnert sich gern an den roten Backsteinbau der Akademie mit seinem imposanten Eingang und dem Konzertsaal „Duke’s Hall“, in dem sie gespielt und gesungen hat. Ihr Lieblingsort in der Millionenmetropole ist die Londoner City, die fern der touristischen Attraktionen ist und an den Wochenenden in Stille versinkt.
Die jungen Musiker reisen gern und Dobrinka macht keine Ausnahme. Darin sieht sie eine gute Möglichkeit, sich zu bereichern. sie findet schnell Kontakt, da auch die Musik von vornherein die Menschen näher bringt.
Immer wieder kehrt Dobrinka Tabakowa jedoch in ihre Geburtsstadt Plowdiw zurück, wo sie als Kind im „Zar Simeon Garten“ die Leuchtkäfer beobachtet und im antiken Theater Aufführungen von Aida und Carmina Burana verfolgt hat. Wenn sie im Ausland ist, erinnern sie vor allem die bulgarische Küche und Musik an ihre Heimat. Oft kocht sie selbst und lädt Freunde ein.
Die junge Komponistin ist der Ansicht, dass es keine männliche oder weibliche Kompositionsweise gibt – in allen Stücken seien Zärtlichkeit, wie auch geistige Stärke enthalten. Einzig Charakter und Persönlichkeit würden einen Komponisten bedeutend machen.
Auf dem 4. Internationalen Musikwettbewerb in Wien erhielt die damals 14jährige Dobrinka Tabakowa den Preis auf den Namen von „Jean-Frédéric Perrenoud“. Das blieb nicht ihre einzige Auszeichnung. 1999 folgte der Witold Lutoslawski Preis der „Guildhall School” für Schauspiel und Musik (ihrem Studienort); 2007 der Adam-Preis des King’s College London, wo sie ihren Doktor in Komposition machte; schließlich erhielt sie 2011 in New York das Sorel-Medaillon für Chorkomposition.
2008 erklang in der Kathedrale St. Paul anlässlich des goldenen Jubiläums seit der Thronbesteigung Königin Elisabeth II. ihre „Lobeshymne“. Ein Chorwerk von Dobrinka Tabakowa nach dem Text der bulgarischen Dichterin Blaga Dimitrowa wurde wiederum zur Teilnahme am Welt-Chorfestival in Riga „Lieder an die Sonne“ ausgewählt. Weitere ihrer Werke erklangen 2010 in der Mozartwoche in Salzburg und den Winterkonzerten des Musikvereins Wien.
Kompositionen von Dobrinka Tabakowa sind bereits in vielen Ländern der Welt zu hören gewesen, darunter in den USA, Großbritannien, Russland, China, Frankreich, Deutschland, Italien, Österreich, Australien, Bulgarien u.a. Unter den Interpreten sind angesehene Künstler, wie Maxim Rysanov, Gidon Kremer, Kristina Blaumane und Natalie Clein.
2013 erschien ihre erste CD unter dem Titel „String Paths“, herausgegeben von ECM. Diese CD erhielt etliche Auszeichnungen und gelangte in die „Top 3“ der britischen Charts für klassische Musik. Im Dezember des gleichen Jahres wurde das Album in der Kategorie „Bestes Klassik-Sammelalbum“ für einen Grammy nominiert.
„Die Nominierung war für eine CD mit Werken von mir, die ich im hervorragenden Plattenlabel „ECM Records“ aufgenommen habe“, erzählt uns darüber Dobrinka Tabakowa. „Der Musikproduzent Manfred Eicher hörte Werke von mir und sie gefielen ihm. Gemeinsam stellten wir das Programm für die CD zusammen, die wir zum Teil mit dem Litauischen Kammerorchester in Litauen und zum Teil in Berlin mit zwei meiner Freunde - Maxim Rysanov und Kristina Blaumane aufnahmen. Die CD selbst erschien vor etwa einem Jahr - im Mai 2013, und wurde sehr gut aufgenommen. Es ist sehr schmeichelhaft, wenn man solch positive Worte von Kollegen hört – die Anerkennung erzeugt ein aufregendes, sehr starkes Gefühl. Die Nominierung für diesen Preis, den gediegene Komponisten wie Hindemith erhalten haben, ist eine hohe Ehre...“
Das Leben der Musiker läuft pausenlos ab – ihre Pläne machen sie Jahre voraus. Dobrinka Tabakowa erhält ständig Aufträge. Unlängst beendete sie die Arbeit an einem Chorwerk anlässlich der 750-Jahrfeier des „Merton College“ in Oxford. Und schon arbeitet sie an einer Komposition, mit der der 100. Jahrestag seit der Geburt des bulgarischen Intellektuellen Petar Uwaliew begangen werden soll. Für 2016 plant sie eine Kantate anlässlich des 600. Todestages von Shakespeare. Alle Freunde der ernsten Musik warten schon mit Ungeduld darauf.
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