Obwohl die direkten Auslandsinvestitionen, die nach Bulgarien kommen, weiterhin überaus mickrig sind, sieht die Agentur für Auslandsinvestitionen die Zukunft in Rosa-Farben. Bis Ende des Jahres sollen angeblich ganze 1,2 Milliarden ins Land kommen. Dieser Meinung ist zumindest Agenturdirektor Swetoslaw Mladenow.
„Diese Prognose basiert auf den seit Jahresbeginn erstellten Zertifikaten“, setzt Mladenow fort. „In den ersten sechs Monaten dieses Jahres erhielten 12 Projekte im Wert von 48,5 Millionen Euro ein Zertifikat. Ihre Umsetzung wird 3.200 Menschen Arbeit geben. Weitere 15 Projekte werden bearbeitet und 28 sind in Vorbereitung.“
Diese 15 Projekte, die auf ein Zertifikat warten, sind wiederum im Wert von rund 290 Millionen Euro und sollen 7.850 neue Arbeitsplätze schaffen. Für die übrigen 28 Projekte wird noch ein konkreter Standort gesucht. Sie werden voraussichtlich im Wert von 7,7 Millionen Euro sein und in den kommenden Jahren zur Einrichtung von über 22.000 Arbeitsplätzen beitragen.
„Die meisten Vorhaben sind im Maschinenbau, der Elektronik, der Fahrzeugteileherstellung, dem Outsourcing von Geschäftsdienstleistungen, den Informationstechnologien, dem Transportwesen, der Logistik und der chemischen Industrie angesiedelt“, sagte weiter Swetoslaw Mladenow.
Als eines der erfolgreichen Projekte führte er das der deutschen Nexans Autoelectric GmbH an. Ihr bulgarischer Vertreter „Elektrokabel“ wird Ende dieses Jahres in Plewen die Produktion von Kabelsätzen für führende europäische Automobilbauer aufnehmen.
„Es ist eine Region mit hoher Arbeitslosigkeit“, erläutert Swetoslaw Mladenow, Direktor der Agentur für Auslandsinvestitionen. „Es wird erwartet, dass das neue Werk 500 Menschen Arbeiten bieten wird. Alles soll sehr schnell aufgebaut werden und es ist überhaupt ein gutes Vorhaben mit einer guten Standortwahl. Es wird zudem neue Investoren in die Region locken.“
An Investitionen in Bulgarien sind ferner Unternehmen aus Italien, Spanien, Deutschland, Österreich, China, Japan und Russland interessiert. Die größten Vorhaben stammen aus den Niederlanden, Österreich, Griechenland und Deutschland. „Leider haben wir vor einigen Jahren die asiatischen Märkte aus den Augen verloren, wo wir gute Positionen hatten“, bedauert Swetoslaw Mladenow. „Auch haben wir im Zuge der Veränderungen im Weltmaßstab andere Positionen eingebüßt. Derzeit bemühen wir uns, unsere alten Plätze wieder einzunehmen und auch neue Märkte zu erschließen. Es handelt sich um die Nahrungs- und Genussmittelindustrie, die Biolandwirtschaft und die Textilherstellung. Wir machen aber noch zu wenig Werbung. Auch fehlt es an der nötigen Organisation auf diesen Märkten. Die Geschäftsleute ihrerseits müssen auch aktiver werden. Eine große Rolle kommt jedoch unseren diplomatischen und Wirtschaftsvertretungen zu. In den letzten Jahren wurden große Schritte vorwärts getan und die Ergebnisse liegen auf der Hand. So z.B. erschienen auf einem unserer Foren in Japan über 80 dortige Firmen teil und anwesend waren mehr als 140 Geschäftsleute. Und so werden bereits Ende dieses Jahres Japaner zu Verhandlungen in Bulgarien erwartet.“
Soweit der Optimismus von Swetoslaw Mladenow, Direktor der Agentur für Auslandsinvestitionen. Die offiziellen Angaben der Bulgarischen Nationalbank malen aber ein anderes Bild: In den ersten fünf Monaten dieses Jahres sind 232 Millionen Euro an Direktinvestitionen nach Bulgarien geflossen. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres ist ein Rückgang von 147 Millionen zu verzeichnen. Das meiste Geld aus dem Ausland bringen die Auslandsbulgaren. Von Januar bis Mai dieses Jahres haben sie nahezu 370 Millionen Euro nach Hause überwiesen, was 137 Millionen mehr als die Direktinvestitionen ist.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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