Vor einigen Jahren schlug die Wirtschaftskrise kräftig zu und immer noch können sich viele Länder von ihr nicht erholen. In diesen schwierigen Zeiten ist es vor allem für junge Menschen ein absolutes Risiko, ein eigenes Geschäft aufzubauen. Viele von ihnen werden keine Unternehmer, sondern Opfer ihrer Ideen. Und dennoch raten die erfolgreichen Geschäftsleute jedem, stets die eigenen Ziele zu verfolgen. Ist das aber in finanziell schwierigen Zeiten überhaupt möglich?
Diese Frage kann man durchaus mit „Ja!“ beantworten. Das bulgarische Ministerium für Wirtschaft und Energiewesen hat ein Projekt gestartet, das sich „Technostart“ nennt und Studenten-Firmen und Jungunternehmer fördern will. Dafür wurden ca. 200.000 Euro bereitgestellt, die rund 20 Business-Plänen zugute kommen sollen. Darunter ist das Vorhaben von Petko Iwanow. Er studiert an der Universität für nationale und Weltwirtschaft in Sofia und hatte den Wettbewerb „Student des Jahres“ in der Kategorie „Soziale, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften“ gewonnen. So ist er auf das Programm „Technostart“ gekommen, denn der Preis war ein dreimonatiges Praktikum am Wirtschafts- und Energieministerium. Seine Aufgabe besteht nun darin, die Initiative in den sozialen Netzen zu popularisieren.
„Das Programm gibt Studenten und Doktoranden, die eine innovative Business-Idee haben, die Chance, eine unentgeltliche Hilfe in Höhe von 10.000 Euro zu erhalten. So können sie trotz fehlender Erfahrungen einen Einblick in die Praxis erhalten und sich Wissen aneignen“, erzählt Petko Iwanow.
Man muss Student, Doktorand, oder 2013/14 sein Studium beendet haben, um sich am Programm „Technostart“ beteiligen zu dürfen. Auch müssen die Business-Ideen auf den Gebieten Verarbeitungsindustrie, IT-Dienstleistungen und Forschung angesiedelt sein. Und noch eine Bedingung: zehn Prozent der gesamten Projektsumme müssen selbst beigesteuert werden. Damit soll das eigene Engagement am Vorhaben provoziert werden. Könnte die partielle Eigenfinanzierung zum Stolperstein werden, fragten wir Petko Iwanow.
„Sobald das jeweilige Projekt gebilligt ist, muss man das Geld auftreiben, damit auch die Grundsumme überwiesen werden kann“, erzählt er. „Zugelassen wird aber auch, dass die Eigenfinanzierung in Form von materiellen Aktiva geschehen kann. Man braucht beispielsweise nur sein Laptop als Beitrag anzugeben. Es wird also keinem besondere Probleme bereiten.“
Obwohl das Programm erst kürzlich vom Ministerium gestartet wurde, ist das Interesse groß, zumal es nicht nur bulgarischen Studenten offen steht – auch Ausländer, die an unseren Hochschulen und Universitäten lernen, können ihre Projekte einreichen. Worum drehen sich die Projekte hauptsächlich?
„Die Ideen sind vor allem auf den IT-Bereich ausgerichtet“, erzählt Petko Iwanow. „Ein Start dort ist leichter, da zur Ausarbeitung von Software, Web-Anwendungen und verschiedener Hardware keine so großen Investitionen notwendig sind. Es herrscht eine breite Ideenvielfalt, die aber vor allem mit der Informatik in Verbindung steht.“
Welche Interessen hat Petko Iwanow selbst, der an der Universität für nationale und Weltwirtschaft studiert?
„Ich arbeite nicht nur als Praktikant am Ministerium, sondern bin auch in der NGO „Gemeinsame Schulstunde“ aktiv, die die Bildung an den Schulen verbessern will, indem sie junge Menschen schickt, die mit innovativen Methoden unterrichten. Von dort kam auch mein Interesse an der Ausbildung in Bulgarien“, erzählt Petko Iwanow. „Ich möchte ein eigenes Projekt auf die Beine bringen, das eine Bildungsplattform darstellen wird. Die Seite wird verschiedene Unterrichts-Videos und Möglichkeiten zu Selbsttests enthalten. Dabei passt sich das System automatisch den gezeigten Fähigkeiten des Schülers an. D.h. jeder wird ein eigenes Lerntempo haben, damit auch alle Wissenslücken geschlossen werden können.“
Der Schlüssel des Erfolgs liegt laut Petko Iwanow nicht so sehr im Geld, als im guten Arbeitsteam. Seine Ausbildungsplattform soll im kommenden Jahr starten.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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