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Ex-Außenminister Wigenin zieht Bilanz

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Foto: BGNES

Das Außenministerium hat eine der längsten Traditionen in der Geschichte des bulgarischen Staates und für mich ist es eine Ehre, Teil davon zu sein und meinen Beitrag für die Außenpolitik des Landes zu leisten. Das erklärte der neue Außenminister aus der Interimsregierung Daniel Mitow. Zu den Prioritäten seiner Amtszeit gehört die Unterstützung der Kandidatur von Kristalina Georgiewa für ein zweites Mandat als EU-Kommissarin. Das Außenministerium wird alles dafür tun, damit Bulgarien ein besseres Portfolio innerhalb der nächsten Kommission bekommen kann. Weitere wichtige Aufgaben des Außenministers werden die Vorbereitung für das NATO-Gipfeltreffen Anfang September in Wels und für die UN-Vollversammlung im Herbst, sowie die nächsten Schritte für den Beitritt zum Einheitlichen Bankenaufsichtsmechanismus sein.

In einem Interview für Radio Bulgarien zog der Ex-Außenminister Kristian Wigenin eine Bilanz seiner Amtszeit. "Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich das Ministerium in einem besseren Zustand verlasse, als vor einem Jahr und zwar sowohl in Bezug auf seine Funktionalität, als auch auf die Außenpolitik an sich", sagte er.

"Ich habe meinen Schwerpunkt auf Südosteuropa und auf die Schwarzmeerregion gelegt", kommentierte Wigenin. "In dieser kurzen Zeit habe ich alle Länder der Region besucht und einen aktiven Dialog mit meinen Kollegen geführt. Ich hoffe, dass wir auch weiterhin auf regionaler Ebene gut miteinander arbeiten werden, weil wir stark in Europa sein können, wenn wir in Südosteuropa stabil sind. Dazu zähle ich auch die Schwarzmeerzusammenarbeit und die EU-Ostpartnerschaft. Wir haben eine Reihe von Partnerschaftsvereinbarungen mit Beitrittskandidaten abgeschlossen und Konsultationen mit ihnen geführt. Unsere Partner in der Region haben diese Unterstützung auch hoch bewertet. Auch die die Ukraine, Georgien und Moldawien, mit denen Assoziierungsabkommen unterzeichnet wurden, brauchen weiter unsere Hilfe."

Des weiteren betonte Wigenin die Intensivierung der bilateralen Beziehungen mit den EU-Staaten, darunter Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Österreich. Auch das Verhältnis zu USA hat einen weiteren Anstoß bekommen, meint der Minister.

"Wir haben auch weiterhin mit den Ländern des Mittelmeerraumes und Nordafrika, sowie des Nahen Ostens zusammengearbeitet", sagt er. "Ich persönlich besuchte Katar, Israel, Palästina und Marokko. Durch die Krise mit den syrischen Flüchtlingen haben wir gespürt wie nah der Nahe Osten eigentlich ist und wie wir die Ereignisse dort direkt zu spüren bekommen. Ich denke, dass diese Linie auch von meinem Nachfolger im Ministerium fortgesetzt werden soll. Eine weitere Region, die weiterhin Aufmerksamkeit verdient ist Südostasien. Diese Länder entwickeln sich sehr schnell und sind dadurch sowohl potentielle Investoren, als auch Absatzmärkte für unsere Produktion, wir sollten sie auf keinen Fall außer Acht lassen."

Trotz der Krise in der Ukraine, konnten wir unsere Beziehungen zu Russland behalten, ist Wigenin überzeugt. "Der russische Außenminister Lawrow besuchte Bulgarien anlässlich des 135jährigen Jahrestags seit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern", so Wigenin. "Wir bestehen natürlich auf die europäischen Werte, müssen aber auch unsere Kontakte zu den großen Spielern in der internationalen Politik aufrecht erhalten. Diese Haltung wurde auch im Ausland positiv bewertet. Ich will auch unsere erfolgreiche Kooperation mit verschiedenen UN-Organisationen erwähnen. Dazu zählt auch die Kandidatur der UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokowa für den Posten des UNO-Generalsekretärs. Das ist eine große Herausforderung, die vor allen bulgarischen Institutionen steht, die diese Kandidatur unterstützen werden."

Übersetzung: Milkana Dehler



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