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Staatspräsident Rossen Plewneliew: „Frieden und Sicherheit sind nicht kostenlos“

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"Der Frieden und die Sicherheit sind nicht kostenlos, sie haben ihren Preis, den wir bereit sein müssen zu zahlen, um sie zu garantieren". Das sagte der bulgarische Staatspräsident und Oberbefehlshaber der bulgarischen Streitkräfte Rossen Plewneliew in seiner Ansprache bei der Eröffnung des Zentrums für Erforschung, Aufbau und Vervollkommnung der NATO-Fähigkeiten zum Krisenmanagement und Reaktion auf Katastrophen (Crisis Management and Disaster Desponse Centre of Execellence) in Sofia.

Das ist die erste NATO-Struktur auf bulgarischem Gebiet und Teil des Netzes von Kompetenzzentren des Bündnisses. Dieses Zentrum wurde gemeinsam von Bulgarien, Griechenland, Polen und dem Bündnistransformationskommando in Norfolk, Virginia in den USA aufgebaut.

"Kein Staat, wie groß und stark er sein mag, ist sich selbst genug", betonte der bulgarische Staatspräsident. "Er kann allein seine Sicherheit nicht garantieren. Das gilt voll auch für Bulgarien. Wir werden immer schwach sein, wenn wir isoliert sind, und stark - wenn wir in der würdigen Familie der demokratischen Staaten integriert sind. Wir werden für eine stärkere Präsenz in Initiativen und Projekten im Rahmen der NATO und der EU arbeiten."

Die Instabilität und die Konflikte in der Ukraine, dem Nahen Osten und Nordafrika ändern die Sicherheitsumstände in Europa, schaffen neue gemeinsame Herausforderungen für die NATO-Staaten und erfordern eine gemeinsame Antwort, sagte weiter Rossen Plewneliew. Neben den Bedrohungen und Risiken asymmetrischen Typs, müssen die NATO-Verbündeten bereit sein, auch dem neuen "hybriden" Typ der Destabilisierung und Bekämpfung zu begegnen. Das bulgarische Staatsoberhaupt erklärte kategorisch, dass die NATO-Länder allein im Rahmen des kollektiven Systems der Sicherheit und Verteidigung ihre Unabhängigkeit und den Schutz der allgemeinmenschlichen Werte, der Demokratie und die Rechtstaatlichkeit garantieren können.

"Die Initiativen "Intelligente Verteidigung", "Kräftebündelung" und der "Konzeption der Rahmenstaaten" ermöglichen den Mitgliedsländern ihren Beitrag zur kollektiven Sicherheit durch Spezialisierung und Zusammenarbeit zu leisten“, erklärte der Staatspräsident weiter. „Ich hoffe, dass wir bei der Verwirklichung von gemeinsamen Projekten aktiver sein werden, sowie beim Aufbau von gemeinsamen Verteidigungsfähigkeiten mit den Streitkräften unserer Nachbarn und Partner. Bulgarien ist die führende Nation beim Aufbau dieses Zentrums und das ist ein Beleg für unseren Ehrgeiz, aktiver Teilnehmer der integrativen Prozesse zu sein."

Der Verteidigungsminister in der Übergangsregierung Welizar Schalamanow, der ebenfalls der Eröffnung des NATO-Zentrums beiwohnte, erklärte, dass die angesammelte Erfahrung dem Zentrum erlaube, ein wichtiges Instrument der Vervollkommnung der Zusammenarbeit zwischen der NATO und der EU zu sein.

"Für uns, als Bulgaren und Gastgeber dieses Zentrums, ist es wichtig, die wachsenden Erfahrungen und Expertise zwischen den verschiedenen Behörden und Organisationen, einschließlich der nichtstaatlichen, zu demonstrieren", sagte Welizar Schalamanow weiter. "Das Hauptziel des Zentrums ist es, die Entwicklung in diese Richtung zu unterstützen. Die Idee, Bulgarien genau auf diesem Gebiet zu spezialisieren, ist mit dem Wunsch verbunden, eine Brücke der Zusammenarbeit mit der Europäischen Union zu haben. Das Krisenmanagement ist gemeinsame Verantwortung in der Region und in Europa. Die akkumulierte Erfahrung, einschließlich mit dem Ressort der bulgarischen EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa, erlaubt diesem Zentrum ein ernsthaftes Instrument für die Vervollkommnung der Zusammenarbeit zwischen der NATO und der EU zu sein", sagte Verteidigungsminister Welizar Schalamanow. Ihm zufolge sei notwendig, dass die Zahl der Länder zunimmt, die sich am Zentrum beteiligen.

Das Zentrum wird Informationen über verschiedene Krisensituationen sammeln und analysieren. Der Ehrgeiz besteht darin, dass die Lehren der bulgarischen Erfahrung und der der NATO-Verbündeten die Qualität der Reaktionen verbessern. "Es ist keine operative Abteilung, die bei Katastrophen reagiert und zum System des Krisenmanagements gehört. Es ist ein Cluster, eine gesammelte Expertise, Datenbank zu den Ereignissen nicht allein in Bulgarien, sondern auch in Europa, für die Bedürfnisse von Bulgarien, Polen, Griechenland, im Interesse der NATO", sagte der Direktor des Zentrums Oberst Wassil Russinow.

Das Zentrum soll bald beim Nordatlantikrat akkreditiert werden und damit internationalen Status erhalten.

Übersetzung: Vladimir Daskalov



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