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Großartige Bilanz für Bulgarien bei den Europäischen Sommerspielen der Special Olympics

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Foto: sobg.prosport-bg.net

Mit großen Hoffnungen schickte Bulgarien seine Teilnehmer zu den Europäischen Sommerspielen der Special Olympics vom 9. bis zum 20. September im belgischen Antwerpen und diese Hoffnungen wurden nicht enttäuscht. An den Wettkämpfen nahmen 2.000 Athleten mit geistiger Behinderung aus 58 europäischen und asiatischen Staaten teil, die von ihren Trainern, Familien, Freunden und 7.200 Freiwilligen unterstützt wurden. Bulgarien wurde von 16 Sportlern im Alter zwischen 16 und 37 Jahren vertreten, die an den Wettkämpfen in Boccia, Schwimmen, Leichtathletik, Tischtennis und Badminton teilnahmen. Sie kamen mit insgesamt 16 Medaillen zurück: 8-mal Gold, 6-mal Silber und zweimal Bronze.

Zuerst kam die Goldmedaille in Boccia, einem Spiel mit acht Kugeln, die möglichst nah ans Ziel geworfen werden müssen. Einzelheiten aus dem Wettbewerb in diesem Spiel erörterte auf der Pressekonferenz der nationale Direktor von Special Olympics-Bulgarien Hristo Hristosow:

Boccia ist ein strategisches Spiel, bei dem es den Spielern einer Mannschaft schwer fällt, sich nicht gegenseitig zu behindern. Unsere Mannschaft spielte unter der Leitung der Trainerin Jana Kolewa optimal. Den Trainern ist beim Boccia-Spiel im Unterschied zum Fußball nicht erlaubt, während des Spiels Anweisungen zu geben. Deswegen ist es sehr kompliziert.“

Hristo Hristosow betonte auch den besonderen Erfolg des Staffellaufes, bei dem unsere Teilnehmer Zweite wurden. „Dort besteht die große Gefahr, dass die Teilnehmer zum Finale ohne den Staffelstab kommen und disqualifiziert werden, wie es bei vielen Teams im Wettbewerb passierte. Die bulgarischen Athleten erwiesen sich im Gegensatz zu ihnen sehr gut bei der Weitergabe des Staffelstabs und mit einem starken Teamgeist.“ Weitere bemerkenswerte Erfolge gab es für die bulgarischen Teilnehmer in den anderen Leichtathletikdisziplinen, Badminton und Schwimmen.

Ein spezieller Dank gilt den Sponsoren und dem bulgarischen Ministerium für Jugend und Sport, das in diesem Jahr zum ersten Mal die Abordnung zu den Special Olympics vor ihrer Reise nach Antwerpen empfing und ihre Unterstützung erklärte.

Ich fühle mich nicht ganz wohl, weil ich einen Staat vertrete, der meiner Meinung nach nicht genug für die behinderten Menschen tut“, sagte der stellvertretende Minister für Jugend und Sport Kalin Kamenow. „Wir Politiker sollten uns schämen, weniger reden und mehr tun. Es ist eine Tatsache, dass nur wenige Behinderte in Bulgarien Sport treiben können und sehr oft von der Gesellschaft und den Institutionen ignoriert werden. Ich hoffe sehr, dass wir ein wenig besser werden, dass wir mehr mit der Seele und dem Herzen arbeiten und so zu einer richtigen Gesellschaft werden.“

Die Special Olympics-Bewegung wurde 1968 von Eunice Kennedy Shriver gegründet und vom Internationalen Olympischen Komitee anerkannt. Sie erlaubt 4,2 Millionen geistig behinderten Menschen in 170 Ländern in 32 Sportarten aktiv zu sein. Bulgarien schloss sich der Bewegung 2003 an und die bulgarischen Sportler mit geistiger Behinderung spielen in 25 Sportarten. Heute trainieren 6.000 behinderte Athleten in knapp 90 Ortschaften mindestens zwei Stunden wöchentlich. Auch drei bulgarische Hochschulen beteiligen sich aktiv an den Special Olympics. Eine der Herausforderungen für Special Olympics-Bulgarien für 2015 ist es, die bulgarische Quote um 25 % zu erhöhen und 2015 an den Weltsommerspielen der Special Olympics in Los Angeles erfolgreich teilzunehmen.

Übersetzung: Vladimir Daskalov



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