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Eine Engländerin und ihre Liebe zu Bulgarien

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Foto: Privat

„Wir lieben Bulgarien“ nennt sich eine Ausstellung von Kinderzeichnungen, die die Engländerin Barbara Page-Roberts nun das zweite Jahr in Folge organisiert. Sie ist Initiator eines Malwettbewerbs für bulgarische Kinder, die ihrerseits ihre Liebe zu ihrer Heimat künstlerisch zum Ausdruck bringen, unabhängig davon, wo sie sich auf der Welt befinden. Der Wettbewerb und die Ausstellung sind Teil des Projektes „The Best of Bulgaria“, das als eine Anwendungssoftware für Tablets und Smartphone auf Bulgarisch und Englisch für Bulgaren und für jene gedacht ist, die mehr über Bulgarien erfahren möchten.

In diesem Jahr wurden 530 Zeichnungen eingereicht, die auf drei Altersgruppen aufgeteilt wurden: 5-9 Jahre, 10-14 Jahre und 15-19 Jahre. Vergeben wurden insgesamt 21 Auszeichnungen, die nicht nur aus Urkunden bestanden, sondern auch aus Tablets einer angesehenen Marke. Warum tut eine Engländerin das?

Warum wohl… weil wir Bulgarien lieben“, sagt sie. „Sicher könnte es von jemanden anderen gemacht werden, der in Bulgarien lebt, jedoch kein Bulgare ist… Im vergangenen Jahr beschlossen wir, einen solchen Wettbewerb zu veranstalten, damit die Kinder, sowohl die in Bulgarien, als auch die, die anderswo auf der Welt leben, ihrer Liebe zu Bulgarien Ausdruck verleihen können. Wir werden die Initiative fortsetzen. Die Anwendungssoftware ist fertig und wird jedem unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Sie gestattet in aller Welt einen wunderbaren, genauen und wahren Blick auf Bulgarien. Nunmehr werden wir mit Reiseveranstaltern, Investoren, Ministerien und vielen anderen zusammenarbeiten. Ziel ist, jeden Bulgaren diese Anwendung näher zu bringen, damit sie glücklich und zufrieden mit sich und ihrer Heimat Bulgarien sind. Den Ausländern soll wiederum gezeigt werden, was Bulgarien in Wirklichkeit darstellt, nicht so, wie es in einigen Zeitungen dargestellt wird.“

Gibt es etwas Spezielles, das sie zu dieser Initiative angeregt hat?

Ich arbeite seit 1985 mit Bulgarien zusammen“, sagt Barbara Page-Roberts. „Ich habe die Veränderungen gesehen und liebe ihr Land. Es ist wahr, es gibt hier viele Menschen, die negativ gegenüber Bulgarien eingestellt sind. Das trifft, wie sie sehen, für mich nicht zu. Meine Aufgabe sehe ich darin, die Bulgaren dazu zu bewegen, der Welt all das mitzuteilen, was es an Gutem besitzen.“

Wecken diese Kinderzeichnungen besondere Emotionen in ihr?

Ja! In diesem Jahr haben sich an dem Wettbewerb 530 Kinder beteiligt“, erzählt Barbara Page-Roberts. „Wenn man sich die Kinderzeichnungen ansieht, fällt es einem schwer, einen Sieger zu ermitteln. Ich musste es nicht tun – dafür gab es eine spezielle Jury. Die Tiefe der Gefühle, die die Kinder ihrem Land entgegenbringen ist beeindruckend. Diese Kinder halten die Zukunft Bulgariens in den Händen. Wenn man sieht, dass es solche Kinder gibt, blickt man optimistischer in die Zukunft.

Die Kinderzeichnungen rührten auch den Minister für Bildung und Kultur Todor Tanew, der auf der Preisverleihung zugegen war. Die Zeichnung des 7jährigen Alexander Poturljan wird nun sein Kabinett im Ministerium schmücken. Der Junge erhielt eine „Goldene Auszeichnung“ für sein Bild, auf dem er das Kloster und das Haus seiner Familie in Schipka malte. Darauf hat er u.a. auch sich selbst abgebildet, wie er gerade auf Stelzen läuft, seine Mutter und seine Schwester Jana.

Die Kinder geben einem viel Liebe – sie lädt mich tagtäglich auf“, meinte Minister Tanew und weiter: „Der Junge steht stellvertretend für das bulgarische Kind und den bulgarischen Schüler. Ich sehe nicht so sehr das Nationale. Die Kinder sollen nicht ein Denkmal oder irgendetwas anderes aus einem Geschichtslehrbuch abzeichnen – ich möchte gern, dass sie in die Zukunft ihrer Heimat blicken. Mit Zukunftsträumen lässt sich eine bessere Gegenwart gestalten, als mit den Symbolen der Vergangenheit, ohne ihre Bedeutung mindern zu wollen.

„The Best of Bulgaria“ bietet hautsächlich Fotos hoher Qualität, denen ein kurzer Text beigefügt ist. Insgesamt sind es 420 Fotos von 80 Städten und Dörfern, aufgenommen von 52 Fotografen und sortiert nach 15 Bereichen. Sie zeigen, warum man Bulgarien lieben kann. Die erste Softwarevariante für iPad wurde im Herbst vergangenen Jahres vorgestellt. Ab dem April dieses Jahres ist „The Best of Bulgaria“ auch in der Plattform „Google Play“ zu finden. Im Dezember wiederum soll eine Version für iPhone präsentiert werden. Angeboten werden soll auch eine abgespeckte Variante für alle Smartphones und Tablets mit Betriebssystemen iOS und Android.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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