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Am Weihnachtsfest mit dem Chor des Bistums von Wratza und seinem Leiter Bischof Kiprian

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Foto: vratsa-diocese.com




Der Chor des Bistums von Wratza, der den Namen des Heiligen Sofronius von Wratza trägt, gehört zu jenen Klangkörpern, die den Ruhm der bulgarischen Chorkunst erfolgreich nähren. Einzelheiten erfahren wir von seinem Leiter, dem Bischof von Trojan, Kiprian:

СнимкаDer Chor des Bistums von Wratza wurde 1987 mit dem Segen des Metropoliten von Wratza, Kalinik, geschaffen. Anlass war der 250. Jahrstag der Geburt des bedeutenden bulgarischen Heiligen Sofronius, Bischof von Wratza“, erzählt Bischof Kiprian. „Zum ersten Dirigenten des Chores wurde Dozent Dimitar Dimitrow ernannt, der den Chor der Patriarchenkathedrale „Hl. Alexander Newski“ in Sofia leitet und an der Theologischen Fakultät unterrichtet. Im Jahre 2000 habe ich den Chor übernommen. Mit dem konzertierenden Teil des Chores arbeite ich seit vier, fünf Jahren zusammen. Ein Teil der Sängerinnen und Sänger haben die Musikakademie in Plowdiw absolviert; unter den Mitgliedern sind aber auch Priester, verschiedene andere Kirchendiener, Lehrer und Ärzte, wie auch mittlerweile deren erwachsene Kinder, die in der Jugendgruppe mitmachen.“

Kiprian ist übrigens der einzige orthodoxe Bischof, der neben seinem geistlichen Amt auch einen Kirchenchor und eine Philharmonie leitet. Der Chor selbst hat auf verschiedenen Festivals eine Reihe von Auszeichnungen erhalten. Kiprian ist mit Leib und Seele bei der Sache und vergleicht gern seine Arbeit mit einem Wettbewerb: „Man erreicht ein bestimmtes Niveau, doch sollte man stehen bleiben, hat man schon verloren. Daher muss man ständig seine Erfolge aufopferungsvoll untermauern“, ist der Bischof überzeugt. Wie sieht seine Bilanz über das ablaufende Jahr aus?

Unsere erste Teilnahme war am internationalen Festival „Dostojno est“ in der Schwarzmeerstadt Pomorie. Unser Chor, wie auch die Männergruppe haben Auszeichnungen erhalten – für den einheitlichen Klang und das abwechslungsreichste Programm. Wir singen nämlich orthodoxe Kirchenlieder aller Musikepochen. Danach ging es nach Verona in Italien, wo wir uns am dortigen internationalen Chorfestival „Garda Estate“ beteiligte. Die orthodoxe Kirchemusik genießt in Italien hohes Ansehen und wird entsprechend viel applaudiert. Unser Chor erhielt den „Goldenen Preis“ für religiöse Musik. Der Festivalpräsident Prof. Giuliano Rinaldi hatte nach zwei Interpretationen des Liedes „Tebe poem“ von Dobri Christow den Gesang auswendig gelernt und sang auf dem Abschlusskonzert mit uns.
Unsere nächste Teilnahme war dann an einem Konzert in Angedenken an die Musikpädagogin Petja Pawlowitsch. Von ihr habe ich viel gelernt und wende ihre Methoden bei der Arbeit mit dem Chor an. Ich bin ihrer Tochter, Theodora Pawlowitsch, für das schöne Gedenkfest zu Dank verpflichtet... Mittlerweile bereiten wir uns auf die Europäischen Chorspiele vor, die im Juli kommenden Jahres in Magdeburg stattfinden werden. Die Einladung an uns spricht von der Wertschätzung, die man der bulgarischen Chorkunst entgegenbringt. Nach einer Vorinformation werden sich daran 58 Chöre aus ganz Europa beteiligen. Die Preisträger werden dann an den Welt-Chorspielen 2016 in Sotschi, Russland, teilnehmen
.“

Neben orthodoxen Kirchenliedern interpretiert der Chor des Bistums von Wratza auch verschiedene andere Chorwerke, vor allem bulgarischer Komponisten. Diese Werke werden auch zum Weihnachtskonzert des Chores erklingen, das das letzte in diesem Jahr sein wird. Bischof Kiprian ließ es sich nicht nehmen und richtete eine Botschaft: „Möge die Geburt Christi alle Bulgaren und alle Menschen in der Welt berühren. Die Familien mögen in Einvernehmen leben, weil das Weihnachtsfest ein Familienfest ist, an dem wir Gott huldigen und danken müssen. Wenn wir wie in der Familie auch in der Gesellschaft in Einvernehmen leben, dann wird die Geburt des Erlösers auch unsere Herzen erreichen und Gott wird uns in allen guten Werken behilflich sein.“

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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