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Immobilienpreise in bulgarischen Großstädten steigen allmählich an

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Foto: BGNES

Im Vergleich zu 2013 wurde 2014 in Bulgarien ein Absatzwachstum registriert. Im letzten Quartal war die für unser Land typische vorweihnachtliche Belebung des Marktes zu beobachten, da viele Bulgaren zum Jahresende das nachholen wollen, was sie bis dato vertagt hatten. Das Wachstum ist vor allem dem Verkauf von Wohnungen zu verdanken. Angaben des bulgarischen Statistikamtes zufolge bewegen sich die Immobilienpreise in Großstädten wie Sofia, Warna, Burgas und Plowdiw leicht, aber konstant nach oben. In kleineren Ortschaften in den nördlichen und zentralen Landesteilen schwanken die Preise immer noch oder gehen sogar leicht nach unten.

Die Belebung auf dem heimischen Immobilienmarkt erklären Experten mit der Bank- und Finanzkrise im vergangenen Jahr. Die Ungewissheit hat viele private Anleger mit großen Bankeinlagen veranlasst, ihr Geld in Immobilien zu investieren, um auf Nummer sicher zu gehen. So hat die Krise im Finanzsektor den Immobilienmarkt wieder auf Touren gebracht. Experten gehen davon aus, dass sich der Trend aus dem Vorjahr auch 2015 halten wird und der Markt sich langsam erholen wird. In diesem Jahr sollen in den südlichen Stadtvierteln in Sofia einige neue Wohnungsprojekte umgesetzt werden, wenn auch mit einer relativ bescheidenen bebauten Fläche von insgesamt 5.000 bis 6.000 Quadratmetern. Angaben der Nationalen Statistik zufolge wurde im dritten Quartal 2014 ein Quadratmeter im Durchschnitt zu einem Preis von ca. 760 Euro gehandelt. Vertreter der Branche nennen aber Preise zwischen 500 und 2.500 Euro pro Quadratmeter, je nach Lage etc.

Diesem Trend kommen auch die sinkenden Zinsen zugute, die in langfristiger Sicht dazu führen könnten, dass das „schlummernde Geld“ in die Wirtschaft fließt.

Dieser Prozess zeichnet sich auf Risikomärkten wie es der bulgarische Markt ist, nicht so deutlich ab, da sich hierbei nicht nur die Zinsen auf die unterschiedlichen Wirtschaftsaktivitäten auswirken. In der Immobilienbranche manifestieren sich die Ergebnisse einer Entscheidung viel langsamer als in anderen Branchen und Industriezweigen“, kommentierte Iwan Welkow von der Nationalen Immobilienvereinigung.

Seiner Ansicht nach könnte die Zinsänderung einen intensiveren Einsatz von Finanzinstrumenten nach sich ziehen, doch sichtbare Ergebnisse seien frühestens in 6 bis 12 Monaten zu erwarten. Michaela Laschowa von der Consulting-Firma „Forton“ kommentierte die Perspektiven in der Branche folgendermaßen:

Sollten die Zinsen für Investitionskredite sinken, werden die Einnahmen aus Immobilien wachsen, da bei Jahreszinsen in Höhe von 4 bis 5 Prozent die Investoren eine Marge von ca. 3 Prozent suchen werden. Das ist in etwa der Standard auf dem Markt. Ein Geschäftsgebäude würde sich zu einem Profit von 8 Prozent verkaufen, vorausgesetzt natürlich dass alle anderen Kriterien stimmen, sprich finanzielle Sicherheit, eine stabile politische Lage im Land und ein aktiver Markt“, so Michaela Laschowa.

Ihren Worten zufolge wurden 2014 vor allem Grundstücke für die Umsetzung von Investitionsprojekten erworben und Geschäftsgebäude zu einem Gewinn um 9 Prozent verkauft. Potential haben vor allem Büros aus der höheren A-Klasse, wo es unter 5 Prozent freie Flächen gibt. Dieser Umstand und die Nachfrage von Seiten von Callcentern und Outsourcing-Firmen eröffnet Möglichkeiten für neue Projekte. Experten gehen davon aus, dass die Mieten bei neuen Bürogebäuden der A-Klasse ca. 12 Euro pro Quadratmeter betragen werden, was den Anforderungen internationaler Mieter entspricht, während Büros der niedrigeren Klasse zu Preisen von 8 bis 9 Euro pro Quadratmeter zu mieten sein werden.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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