Vom 5. bis zum 13. Februar kann man im Kulturministerium im Saal „Sredez“ die Ausstellung „Der geliebte Wasow“ besichtigten. Diese Exposition ist dem 165. Jubiläum des großen bulgarischen Schriftstellers, Poeten und Dramaturgen Iwan Wasow gewidmet, der auch als Patriarch der bulgarischen Literatur bezeichnet wird. Über sein Schaffen unterhielten wir uns mit Mirela Iwanowa - Dichterin, Literaturwissenschaftlerin und Kuratorin des Museumshauses „Iwan Wasow“ in Sofia.
„Jeder kann in seinem mannigfaltigen Schaffen etwas für sich entdecken“, sagt Mirela Iwanowa. „Wasow gilt nicht zufällig als unser nationaler Schriftsteller, denn er hat uns so gesehen und beschrieben, wie wir wirklich sind, mit dem Guten und Bösen, das wir in uns tragen. Das wichtigste, was er uns jedoch nahe bringt ist uns selbst zu lieben, so wie auch er uns geliebt hat. Wir treffen überall in unserem Leben Verse von Wasow an, selbst in der Werbung. Bei tragischen Anlässen werden oft Worte des großen Dichters zitiert. Als bulgarische Soldaten in Kerbala und im Irak gefallen sind, waren in jeder dritten Eintragung im Trauerbuch, das im Verteidigungsministerium ausgestellt war, Verse von Wasow enthalten.“
Wasow war mit einem Riesentalent gesegnet, doch er sah das Schreiben auch als Mission an.
„Es ist sicherlich ein schweres Kreuz, der Nationalsänger Bulgariens zu sein. Er führte bis zu seinem 45 Lebensjahr ein schweres Leben voller Irren und Wirren und doch konnte ihn nichts davon abbringen, Sprachrohr Bulgariens zu werden. Er hatte wirklich einen stählernen Charakter und hat konsequent den Worten gedient. Und über die Worte – auch Bulgarien.“
Seine Werke wurden auch viel übersetzt.
„So banal es auch klingen mag, ist Wasow bis auf den heutigen Tag der meist übersetzte bulgarische Autor. Kurioserweise wurde sein Roman „Unter dem Joch“ zuerst ins Englische übersetzt und herausgegeben, noch vor seiner selbständigen Ausgabe auf Bulgarisch. Unlängst wurde das Interesses des Anglisten Prof. Alexander Schurbanow und des bekannten Bulgaristen Professor Michael Hallman aus Großbritannien geweckt. Sie arbeiten nun an einer zeitgemäßen Interpretation der ersten Übersetzungen des Romans „Unter dem Joch“ und beleuchten auch, auf welcher Grundlage sie gemacht wurden. An dieser Stelle sollten wir auch erwähnen, dass nicht nur die englische, sondern teilweise auch die schwedische Übersetzung vor der ersten bulgarischen Auflage des Romans erschienen ist, die dänische Übersetzung erschien fast zeitgleich. Zehn Jahre nach Herausgabe des Buches hatte man es bereits in fast alle großen europäischen Sprachen übersetzt und auch in alle Sprachen, die in unseren Nachbarländern gesprochen werden. Nun gibt es neue Übersetzungen des Romans, da die Sprache ein lebendiges und wandelbares Gebilde ist, das sich weiter entwickelt und unentwegt bereichert. Sowohl in Amerika als auch in Frankreich stützen sich die neuen Übersetzungen auf eine modernere, zeitgemäße Sprache“, erläutert Mirela Iwanowa.
In der Ausstellung im Saal „Sredez“ sind mehr als 30 Werke bekannter Maler wie Mrkvička, Anton Mitow, Peter Morosow, Scheko Spiridonow, Rajko Alexiew, Georgi Ewstatiew und des Bildhauers Andrej Nikolow zu sehen. Ausgestellt sind auch herrliche Grußschreiben sowie eine silberne Lyra mit Kranz, dessen Blätter die Titel der Werke von Wasow schmücken. Warum war Wasow so beliebt, fragten wir Mirela Iwanowa?
„Wir stellen hier einige der Geschenke aus, die ihm große Künstler gemacht haben. Wenn man aber die Briefe liest, die er aus ganz Bulgarien erhalten hat, Briefe, die ihm Soldaten von den Fronten des Balkankrieges (1913) und des Ersten Weltkrieges oder die Eltern gefallener Soldaten geschrieben haben, wird einem bewusst, wie sehr es Wasow verstanden hat, dieser Liebe Sinn und Worte zu verleihen. Tiefste Dankbarkeit und Trost erfüllten die Herzen, weil es einen Bulgaren gab, der imstande war, die Würde unserer Landsleute zu verfechten und deren Seelen zu trösten. Es gibt keine andere Persönlichkeit im öffentlichen Leben Bulgariens mit einer derart allumfassenden und großen Präsenz wie Iwan Wasow“, meinte abschließend Mirela Iwanowa.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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