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Bulgarisches Unternehmen erarbeitet Funktionalitäten für Internetseite von Financial Times

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Foto: Archiv

Immer mehr bulgarische Unternehmen aus der IT-Branche sind für renommierte Kunden aus dem Ausland tätig. Darunter die Firma Ontotext. Das im Bereich der automatischen Textanalyse angesiedelte Unternehmen gab kürzlich den Start eines Projekts einer Interseite für das britische Medium "The Financial Times" bekannt. Dieses ist mit einer Innovation der bulgarischen Firma verbunden, die es ermöglicht, Empfehlungen von Inhalten ganz auf die Vorlieben der Nutzer der Internetseite auszurichten. In Großbritannien hat sich Ontotext bereits mit anderen Großprojekten einen Namen gemacht - wie mit der technologischen Aufrüstung des BBC-Sportportals, einschließlich der Fußballweltmeisterschaft 2010 und der Olympischen Spiele 2012.

Der Medienmarkt wachse allmählich zum größten Verbraucher von Technologien verbunden mit der automatischen Textanalyse heran, da auf diese Weise dem Leser mehr Artikel in Form von verschiedenen Themenseiten geboten werden, die entsprechend den Vorlieben und dem Profil des Nutzers automatisch gebündelt werden, erklärt Ontotext-Manager Borislaw Popow und weiter:

"Derzeit sind solche Dienstleistungen recht teuer. Das Medium braucht ein nachhaltiges Business-Modell, um sich eine solche Innovation leisten zu können. Unser Kunden in Großbritannien und den USA investieren zwischen einer und zehn Millionen in ihrer Landeswährung in ein solches Projekt. In diesem Jahr ist unsere Arbeit nicht nur auf maßgeschneiderte Produkte sondern auch auf die Erarbeitung von preisgünstigeren Produkten für einen breiteren Kundenkreis ausgerichtet. Im ersten Halbjahr wollen wir mehrere Produkte für Verleger und Medien auf den Markt bringen."

Die Ontotext-Technologien finden zudem in den Bereichen Bildung, E-Learning, Pharmazie und Gesundheitswesen Anwendung. Im Bildungsbereich arbeitet das Unternehmen mit großen ausländischen Verlagen zusammen als auch mit mehreren innovativen US-Firmen für aktive Bildung. Die erstellte Plattform bietet Unterrichtseinheiten mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad an, die sich danach richten, wie der Schüler bisher mit solchen Aufgaben zurechtgekommen ist. Dabei werden keine unüberwindlichen Hindernisse aufgetürmt, sondern man geht von leichten Aufgaben zu schwereren über, so dass letztendlich jeder Schüler etwas davon hat. Das E-Learning-System hat lediglich eine unterstützende Funktion. Die führende Rolle in der Schulbildung liegt nach wie vor beim Lehrer.

In Bulgarien ist E-Learning in aller Munde, zentralisiert getan wird jedoch nichts. Borislaw Popow führt das auf fehlenden Willen zurück.

"Mir persönlich würde es bei der Erarbeitung eines solchen Projekts mit einer bulgarischen Behörde sehr schwer fallen, alle Wechselbeziehungen zu erfassen, die zu managen sind. Diese Unvorhersehbarkeit macht eine solche Geschäftsmöglichkeit weniger interessant", meint Borislaw Popow. "Meiner Ansicht nach kostet ein elektronisches Bildungsportal nicht die Welt. Das Teure in einem solchen Prozess sind die Inhalte, nicht die Software-Infrastruktur. Und diese werden sowieso von den Verlagen in Bulgarien erstellt. Hier geht es also vor allem darum, ob man ein solches Projekt will oder nicht. Geld spielt eher eine untergeordnete Rolle. Unternehmen wie das unsere, sind, wenn sie in Bulgarien gebraucht werden, stets zur Stelle. Wir haben uns bereits auf Universitätsebene eingebracht und würden das auch im Bereich Schulbildung tun."

Obwohl einige heimische Verlage den Änderungen keine Rechnung tragen, zeigt die Praxis, dass das Internet und die neuen Technologien das Businessmodell vieler dieser Unternehmen auf den Prüfstand stellen.

Übersetzung: Christine Christov



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