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Martin Georgiew – ein Musiker jenseits von Grenzen und Epochen

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Foto: Privat

Martin Georgiew ist ein Instrumentalist, Dirigent und Komponist, der sich stets neuen schöpferischen Herausforderungen stellt. Er ist in der Stadt Warna am Schwarzen Meer aufgewachsen, wo er auch die dortige Nationale Kunstschule „Dobri Christow“ absolviert hat. Über sein weiteres Leben erzählt uns der Musiker selbst.

Als Perkussionist hatte ich bereits im Alter von 12 Jahren die Gelegenheit, mit der Warnaer Philharmonie zu spielen“, teilte uns Martin Georgiew mit. „So konnte ich bereits damals wertvolle Erfahrungen sammeln. Danach studierte ich an der Nationalen Musikakademie in Sofia in den Fachrichtungen Schlaginstrumente, Dirigieren und Komposition. Dank eines gewonnenen Stipendiums konnte ich meine Ausbildung an der Königlichen Musikakademie in London fortsetzen. Ich lernte Dirigieren bei Sir Colin Davis, Colin Metters und George Hurst. In den letzten Jahren blieb mir leider wenig Zeit zum Musizieren – den Perkussionsinstrumenten habe ich jedoch keinesfalls den Rücken zugekehrt. Ich habe schon drei Konzerte für Schlaginstrumente und Orchester geschrieben. Diese Instrumente werden zunehmend mehr solistisch eingesetzt, so dass ihr Repertoire erweitert werden sollte. Derzeit arbeite ich an einigen Projekten, in denen sie natürlich eine würdige Stelle einnehmen.“

Seit 2013 ist Martin Georgiew Assistent-Dirigent des Royal Ballet im Royal Opera House in Covent Garden, London. Der Musiker fügt hinzu: „In der letzten Zeit widme ich mich besonders dem Ballett – eine Kunst, die mir eine andere Sicht auf populäre Musikwerke eröffnet“, erzählt Martin Georgiew. „Unabhängig davon, dass meist ausgesprochen populäre Werke, wie „Der Nussknacker“, inszeniert werden, zeigt das Royal Ballet die Werke auf traditionelle und perfekte Art und Weise. Die Aufführungen werden präzise im Detail erarbeitet und sind auf hohem Niveau. Diese Arbeit gefällt mir sehr und wirkt sich auch auf mein Schaffen als Komponist aus, weil die Zuschauer von heute einen besonderen Wert darauf legen, dass ein Werk effektvoll ist. Man vergisst viel zu schnell, dass man auch mit bescheidenen Mitteln viel und sogar mehr erreichen kann. Seit bereits drei Spielzeiten dirigiere ich im Covent Garden und immer noch lasse ich mich beeindrucken und inspirieren.

Für dieses Jahr habe ich mir keine weitreichenden Pläne gemacht – ich möchte die Möglichkeiten nutzen, die sich mir jetzt bieten, sowohl als Komponist, als auch als Dirigent. Als Nächstes steht die Premiere eines neuen Balletts nach der Choreographie von Ewan McGregor und der Musik von Max Richter bevor. Für mich als Musiker ist es wichtig, meine Tätigkeiten als Dirigent und als Komponist auseinander zu halten. Das sind zwei grundverschiedene Dinge, die verschiedene Herangehens- und Denkweisen erfordern. Sobald man es lernt, diese zwei Tätigkeiten zu trennen, wird man produktiver. Man entgeht der Müdigkeit, die sich mit der Zeit anhäuft.

Martin Georgiew gehört zu den wenigen Komponisten, die kaum 30 Jahre alt eine Oper geschrieben haben. Sie heißt „Der Spiegel“. Seit Jahren schreibt er Auftragswerke für verschiedene Musikfestivals. So werden seine Kompositionen von angesehenen Klangkörpern auf der ganzen Welt interpretiert. Eine darunter ist das Streichquartett Nr. 1.




Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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