Eine britische Unternehmerdelegation mit Vertretern von mehr als 50 führenden Unternehmen, die Interesse an Investitionen in den Branchen Atomenergie, Erdöl- und Erdgas, Umwelt und Gewässer sowie öffentlicher Verkehr zeigen, weilt zu einem Besuch in Bulgarien unter dem Motto „GREAT Mega Mission 2015“. Der Besuch wurde von der Direktion für Handel und Investitionen der britischen Regierung organisiert und ist Teil einer Kampagne, mit der eigentlich Großbritannien als Standort für Business, Ausbildung und Tourismus popularisiert werden soll.
An der Spitze der Delegation ist Brian Wilson – Business-Botschafter des britischen Premiers, ehemaliger Energieminister, Mitglied des Konsultativrates der britischen Regierung und Direktor des Fußballklubs Celtic. Seinen Worten zufolge bietet Bulgarien attraktive Investitionsmöglichkeiten: im Bereich der Energiewirtschaft laufen Ausschreibungen für die endgültige Außerbetriebnahme der schon vor Jahren stillgelegten Reaktoren 1 bis 4 im bulgarischen Kernkraftwerk „Kosloduj“ mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro und es wird eine weitere Ausschreibung für die Verlängerung der Betriebszeit der Reaktoren 5 und 6 erwartet, die voraussichtlich weitere 346 bis 416 Millionen Euro kosten wird. Ferner ist geplant, das bulgarische Gaspipeline-Netz zu erweitern. Dafür stehen mehr als 550 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere 700 Millionen Euro für Bulgarien aus den europäischen Fonds für den Zeitraum 2014-2020 sind für wichtige Eisenbahnprojekte vorgesehen. Es gibt auch bedeutende Straßenbauvorhaben, wie zum Beispiel einer der Abschnitte der Autobahn „Struma“ von Sofia in Richtung der griechischen Grenze, wofür 325 Millionen Euro vorgesehen sind. Ganze 2 Milliarden Euro sollen bis 2020 in diverse Umweltprojekte in Bulgarien investiert werden.
„Großbritannien ist ein außerordentlich wichtiger Handels- und Wirtschaftspartner für Bulgarien. Der Handelsaustausch erhöht sich stetig mit 10 Prozent pro Jahr und das ist ein guter Trend. Mit Investitionen von insgesamt 2,1 Milliarden Euro ist Großbritannien der fünftgrößte Investor in Bulgarien“, sagte Staatspräsident Rossen Plewneliew bei der Eröffnung des Unternehmertreffens.
Er fasste die Pläne der neuen bulgarischen Regierung zusammen, betonte die Reformabsichten im Rahmen des Projekts „Bulgarien 2020“ und erklärte danach, warum unser Land ein strategischer Investitionsmarkt ist: „Die neue bulgarische Regierung stellt sich ernsthafte Ziele und hat ehrgeizige Reformpläne. Bulgarien hat auch ein nationales Programm für Entwicklung: „Bulgarien 2020“. Unser Land verfügt über eine wichtige strategische Lage, ist ein attraktiver Investitionsstandort und ein Markt mit Perspektiven“, sagte weiter der bulgarische Staatspräsident.
Der für die EU-Fonds und die Wirtschaftspolitik zuständige bulgarische Vizepremier Tomislaw Dontschew versicherte vor den britischen Unternehmern, dass die Hauptpriorität für die Regierung die Stabilität sei. Er sagte ferner, dass es in Bulgarien viele kleine und mittelständische Unternehmen gibt, die auf Investoren warten:
„Hier gibt es sehr viele kleine und mittelständische Betriebe, die Ihre Partner sein könnten“, wandte er sich an die Mitglieder der britischen Delegation. „Die sieben operationellen Programme aus der vergangenen Programmperiode laufen weiter, das Geld läuft und verwandelt sich in Investitionen und eine weitere gute Nachricht ist, dass trotz bestimmter Verzögerungen vier der operationellen Programm für 2014-2020 schon gebilligt sind. Das eröffnet viele Möglichkeiten“, sagte Tomislaw Dontschew. Der Vizepremier betonte ferner, dass der bulgarische Markt gute Möglichkeiten für alle Unternehmen bietet, die im Erdgasbereich tätig sind.
Übersetzung: Petar Georgiew
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