Innovation und Interaktion als Mittel zur Neubelebung der Räume im Nationalen Kulturpalast in Sofia und die Schaffung eines digitalen Raums, um bei jungen Menschen das Interesse an Design, Technologien und der Entstehung von Kulturprodukten zu wecken. Das war das Thema einer Diskussion, an der sich unter anderem auch der Direkter des Nationalen Kulturpalasts in Sofia Miroslaw Borschosch, der Experte vom Pariser Kulturzentrum „La Gaîté lyrique“ Oscar Barda und der Direktor des Französischen Kulturinstituts in Bulgarien Guillaume Robert beteiligt haben.
„Diese Geschichte nahm ihren Anfang in Paris. Wie die meisten, die in dieser Stadt beginnen, ist auch diese eine großartige Geschichte“, meinte der Chef des Nationalen Kulturpalasts und weiter: „Unverhofft sind wir in Paris auf ein sehr altes und für die Stadt emblematisches Gebäude gestoßen, das eine 150jährigen Geschichte hat“, erläutert Miroslaw Borschosch. “Es wurde von Offenbach geleitet, es wurde von prominenten Persönlichkeiten wie Victor Hugo besucht und geschätzt. Seit 2011 ist dieses Gebäude eine der modernsten und innovativsten Pariser Kulturstätten. Oscar Barda und das Team des Zentrums haben etwas Außerordentliches entworfen - publikumsspezifische Stätten. Unsere Gäste aus Frankreich sind hier, um uns zu helfen, jene Räume im Kulturpalast ausfindig zu machen, die sich am besten für unser Projekt eignen. Wir wollen aus dem Kulturpalast einen Versammlungsort machen, der auch für die junge Generation sehr speziell ist.“
Miroslaw Borschosch ist der Ansicht, dass die jungen Leute in einer Realität fernab der klassischen Vorstellungen und Kultur leben. Ihre Welt ist extrem eigenartig und innovativ, ihre Vorstellungen von Gut und Böse entsprechen nicht den althergerbachten Klischees. Sie wollen sich unterhalten und sind sehr wissbegierig. „Falls es uns gelingt, Formen zu finden, all diese Energie an einen Ort im Kulturpalast zu bündeln, würde ich mich sehr darüber freuen“, so Borschosch.
Guillaume Robert hat an die Geschichte erinnert, die die Zusammenarbeit mit dem Nationalen Kulturpalast vor nur zwei Monaten in Gang gebracht hat und hat die neue Vision des Nationalen Kulturpalasts und die Art und Herangehensweise beim Kreieren von Kultur gelobt. Er zeigte sich auch zuversichtlich, dass der ersten Mission der „La Gaîté lyrique“ weitere Initiativen folgen werden und das der Anfang einer erfolgreichen Kooperation in Zukunft ist.
„Ich arbeite in dieser anregenden und inspirierenden Kulturstätte „La Gaîté lyrique“, wo Tausende interessante Dinge passieren. Wir gleichen einem Labor, in dem wir mit Hilfe unserer Besucher neue Ideen zur Schaffung von Kunst testen. Dieser Ort ist der digitalen Kultur in all ihren avantgardistischen Formen gewidmet: Videospiele, Workshops, Konzerte, ungewöhnliche Ausstellungen. Das Publikum, das wir ursprünglich anvisiert hatten, waren Leute zwischen 15 und 35, also eher junge Leute. Im Laufe der Zeit hat sich unser Zentrum aber zum Treffpunkt unterschiedlicher Generationen etabliert (von der Sorte Opa und Enkel), so dass hier ein Dialog stattfindet, der drei Generationen umspannt. Unser Ziel ist es nicht, die Dinge wiederzuspiegeln, sondern wir wollen etwas Neues, Interaktives schaffen, das unsrem Publikum nützlich ist. Ich begrüße die Idee des Französischen Kulturinstituts in Sofia, die Kultur und die innovativen Ideen Frankreichs mit dem Rest der Welt zu teilen und sich im Gegenzug auch von anderen Kulturen inspirieren zu lassen. Der Nationale Kulturpalast ist ein sehr faszinierender Ort, jeder Quadratmeter davon, glauben Sie mir! Ich bin Architekt und habe sofort die Flächen gesehen, auf denen man das digitale Zentrum einrichten könnte. Hier können wirklich aufregende Dinge passieren“, sagte abschließend Oscar Barda.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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