Die bulgarische Öffentlichkeit ist erneut aufgebracht über den drastischen Unterschied zwischen den fallenden Rohölpreisen am Weltmarkt und den unveränderten Benzinpreisen an den bulgarischen Tankstellen. Auf der Internetseite energy.eu ist ersichtlich, dass der Dieselpreis vor Steuern in Bulgarien EU-weit der höchste ist. Gleichzeitig ist Diesel an den Tankstellen in 11 EU-Staaten teurer als in Bulgarien, was an höheren Steuern und Abgaben liegt. Beim meistgekauften Benzin (95 Oktan) sieht es ähnlich aus. Während der Endverbraucher unter den hohen Preisen ächzt, verliert die Staatskasse von den niedrigen Verbrauchsteuern.
Hersteller und Zwischenhändler sind in der Verlierergruppe nicht zu finden. Es sei ein Unding, dass von den fallenden Weltmarktpreisen in Bulgarien nichts ankomme, kommentieren Fachleute. Die Preise schwanken um 1-2 Cent pro Liter, was ein Skandal ist. Das Ganze ist so skandalös, dass selbst Ministerpräsident Bojko Borissow eine Preisabsprache zwischen den Tankstellen nicht ausschließt und nun die Kommission für Wettbewerbsschutz mit einer Prüfung der Sachlage beauftragt hat. Eben diese Kommission hatte im April 2012 Preisabsprachen zwischen den Mineralölkonzernen Lukoil Bulgaria, Rompetrol Bulgaria, Nafteks Petrol und OMV Bulgarien konstatiert, jedoch drei Monate später diesen Sachverhalt revidiert. Jetzt soll genau diese Kommission erneut prüfen, ob es Preisabsprachen zwischen den Tankstellen gibt oder nicht. Da fragt sich der Normalverbraucher schon, ob diese Prüfung nicht erneut so ausgeht wie vor drei Jahren.
Selbstverständlich könnten die Preise auch mit Kraftstoffimporten aus dem Ausland gedrückt werden, wo sie deutlich billiger sind. Aufgrund der Monopolstellung der Lukoil-Raffinerie in Bulgarien halten das die Fachleute aber für ein schwieriges und riskantes Unterfangen. In der Woche hat Premier Borissow wiederholt Öl ins Feuer des Massenunmuts gegossen, in dem er eine erneute Eichung aller Tankstellen-Reservoirs anordnete, da durch die bisher minderwertige Kalibrierung sowohl das Gemisch als auch der Umsatz hätten manipuliert werden können. Denn – an diversen Tankstellen erreicht der Terpentingehalt 40%, wogegen die Umsätze in der traditionell umsatzstarken Sommersaison fielen anstatt zu steigen. Der Staat könnte schon preisregulierend eingreifen, d.h. wenn er wollte. So mancher befürchtet jedoch, dass der staatliche Wille von den Raffinerien und Zwischenhändlern in Schach gehalten wird. Diese Abhängigkeit ist im Vorfeld von Wahlen, wie es im Herbst der Fall ist, besonders stark. Man könnte den Spieß aber auch umdrehen – denn, wenn jemand die Dinge ändern würde, würde dieser jemand sicherlich bei den Wahlen stark davon profitieren, da die gesamte Situation um die Benzinpreise in Bulgarien schon so lange zum Himmel stinkt, dass sie unerträglich geworden ist.
Übersetzung: Christine Christov
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