Yves Moreau lebt in der Nähe von Montreal in Kanada. Von klein auf ist er in die bulgarische Volksmusik verliebt und gilt heute als einer der eifrigsten Sammler des bulgarischen Volksschaffens. Ständig besucht er Bulgarien und das bereits seit 49 Jahren. Wir fragten ihn nach den Gründen.
„Es ist für mich eine große Freude, hier im Studio des bulgarischen Rundfunks zu sein“, sagt Yves Moreau. „Ich weiß nicht, ob sie mir glauben werden, aber mein erster Aufenthalt hier war 1966 – ich besuchte die französische Redaktion von „Radio Sofia“, wie sie damals hießen. Ich war 17 Jahre alt und hörte ihre Sendungen auf Kurzwelle. Meine Begeisterung galt vor allem der bulgarischen Volksmusik, die über Äther erklang. Sie war es, die mich hierher führte. Mir wurden alle Türen geöffnet und ich kann sagen, dass ich „privilegierte“ Kontakte knüpfen konnte, so dass ich schließlich ein Stipendium von der damaligen bulgarischen Regierung erhielt und hier die Feinheiten der hiesigen Volkslieder und Tänze erlernen konnte. Sie wurden zu meinem Beruf. Bis heute reise ich durch die Welt und mache die Menschen mit dem Reichtum der einzigartigen bulgarischen Traditionen bekannt. Woher kommt diese Leidenschaft? Ich weiß es immer noch nicht. Es wäre schön, wenn ich ihnen sagen könnte, dass einer meiner Urgroßväter bulgarischer Abstammung sei. Es ist aber leider nicht so. Es sind die Rhythmen, die Bewegungen und all die Energie, die den bulgarischen Tänzen entströmt… sie sind wirklich etwas Erstaunliches.“
Yves Moreau leitet überall in der Welt internationale Seminare für bulgarische Volkstänze, produziert Musikalben und popularisiert sie in Form einer Sammlung, die er „Jenseits des Mysteriums“ genannt hat. Die Aufnahmen hat er selbst mit einem Tonbandgerät gemacht, während er von 1966 bis 1974 die verschiedensten Dörfer Bulgariens besuchte. Ein Vertrag mit dem Bulgarischen Nationalen Rundfunk gestattete ihm den Vertrieb dieser CDs in Nordamerika.
Der Kanadier trug sich auch seit langem mit der Idee, all die Aufnahmen mit dem unvergessenen Klarinettisten Georgi Koew herauszugeben. Moreau ist beeindruckt vom reichen Repertoire und den überaus emotionsgeladenen Interpretationen, besonders der langsamen Melodien. Es hat viel Arbeit gekostet, all das Material zu sammeln und zu bearbeiten. Doch es hat sich gelohnt, denn das Projekt steht und das anlässlich des 105. Geburtstages des virtuosen Klarinettisten. Yves Moreau hatte bereits die Gelegenheit, die CD mit den Aufnahmen auf dem jüngsten Volksfest in Kopriwschtitza vorzustellen.
Yves Moreau ist der Ansicht, dass sich alle Liebhaber der bulgarischen Musik dieses grandiose Ereignis in Kopriwschtitza nicht entgehen lassen dürfen, das Tausende Interpreten und Kenner der Traditionen an einen Ort bringt. Besonders beeindrucke ihn der Wunsch der jungen Menschen, die bulgarische Folklore zu bewahren und fortzusetzen…
Für seine unermüdliche Tätigkeit zur Popularisierung der bulgarischen Folklore wurde Yves Moreau mit dem Orden „Kyrill und Method“ ausgezeichnet; anlässlich seines 60. Geburtstages, den er 2009 beging, wurde er mit der Ehrenmedaille des bulgarischen Staatspräsidenten geehrt.
Welche Eindrücke wird er von seinem jüngsten Besuch in Bulgarien mit nach Hause nehmen?
„Bulgarien ist ein wunderschönes Land mit einer herrlichen Natur, gesegnet von Gott… mit schönen Bergen und Seen. Man darf auch das Schwarze Meer nicht vergessen, wie auch die einzigartige Architektur und das reiche kulturhistorische Erbe. Ich bin glücklich, wenn ich mit meiner Familie immer wieder nach Bulgarien komme. Es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken“, sagte abschließend Yves Moreau aus Kanada.
Deutsche Fassung: Wladimir Wladimirow
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