Elf bulgarische Unternehmen gehören zu den 100 größten Konzernen in Südosteuropa für das vergangene Jahr 2014. Dies geht aus der gestern veröffentlichten Liste von SEE News hervor. Die südosteuropäische Nachrichtenagentur mit Sitz in Sofia hat sich auf die weltweite Veröffentlichung von Wirtschaftsnachrichten spezialisiert, mit Hauptaugenmerk auf die Entwicklungsmärkte. Jährlich veröffentlicht sie eine Rangliste der Unternehmen in Südosteuropa. Im vergangenen Jahr schneiden sieben bulgarische Firmen so gut ab, dass sie zur ersten Hälfte der aufgelisteten Unternehmen gehören.
Unverändert auf Platz drei, wie auch im Jahr davor, liegt die Erdölraffinerie LukOil in Burgas mit 3,3 Milliarden Euro Einnahmen. Das Unternehmen verbucht allerdings einen Rückgang von knapp 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Raffinerie ist die größte in ganz Südosteuropa und auch das größte Unternehmen in Bulgarien. Die Tochtergesellschaft des russischen Giganten LukOil sichert den höchsten Anteil an Steuerabgaben unter allen Privatunternehmen in Bulgarien. Die Raffinerie ist zudem der größte Hersteller und Lieferant von Mineralölen in Bulgarien und der Region und gehört zu den wichtigsten Marktspielern in Europa.
Auf den achten Platz der SEENews-Liste ist das deutsche Kupferwerk Aurubis mit seiner Niederlassung in Pirdop und mit Einnahmen in Höhe von 2,4 Milliarden Euro gelandet.
Aurubis Bulgarien gehört zu den größten ausländischen Investoren im Land, dazu noch in der Industrie. Rund 500 Millionen Euro hat sich der deutsche Konzern den Standort Bulgarien kosten lassen – rund 400 Millionen Euro investierte der Kupfer-Gigant seit der Übernahme 2008 in die Modernisierung der Produktionsstätten in Pirdop, im Fuße des Balkangebirges, und weitere 100 Millionen Euro flossen in Umweltschutzmaßnahmen. Der Aurubis-Konzern ist der größte Kupferproduzent Europas und der weltweit größte Kupferrecycler. Und in Bulgarien ein wichtiger Arbeitgeber. Darüber hinaus ist Aurubis Bulgarien der zweitgrößte Standort innerhalb der ganzen Konzerngruppe. „Das zeigt schon mal die Werthaltigkeit des Standortes als solches“, kommentierte für Radio Bulgarien der Geschäftsführer des Konzerns in Bulgarien Tim Kurth. Bulgarien sei aufgrund der Kosten, die mit Transport und Logistik zusammenhängen, auch sehr wichtig, um andere Regionen zu erschließen. Über das Schwarze Meer kommt Aurubis an internationale Konzentrate heran.
In der Unternehmensliste nehmen ganze 18 bulgarische Banken einen Platz unter den größten 100 ein. An der Zahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr nichts verändert, und mit wenigen Ausnahmen auch an der Platzierung – einige Geldinstitute sind bestenfalls aufgestiegen. Dies wird als ein Zeichen gedeutet, dass das bulgarische Bankensystem stabil ist, trotz der Pleite des viertgrößten Kreditgebers KTB im vergangenen Jahr.
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