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Sofia erklärt Griechenland zum Schlüsselpartner bei Diversifizierung von Energierohstoffen

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Die Kopplung der Gaspipelinesysteme von Griechenland und Bulgarien war Schwerpunktthema der Gespräche zwischen Nikos Kotzias und Daniel Mitow in Athen.
Foto: EPA / BGNES

Auf seiner Athen-Visite in der ausgehenden Woche definierte Außenminister Daniel Mitow die Kopplung der Gaspipelinesysteme von Griechenland und Bulgarien als Schwerpunktelement der geplanten Energieunion und bezeichnete Griechenland bei der Diversifizierung der Bezugsquellen für Erdgas als Schlüsselpartner von Bulgarien.

Von der Gaspipelineverbindung mit Griechenland verspricht sich Bulgarien den Bezug von Erdgas über den geplanten Südkorridor, der die EU mit den kaspischen Vorkommen verbinden soll. Trotz des langanhaltenden zweiseitigen Dialogs über die Gasverbindung bleiben viele technische Fragen ungeklärt, selbst die Frage nach der Kapazität des Interconnectors. Das wiederum behindert die Unterzeichnung eines endgültigen Abkommens über den Bau der Anlage. Offensichtlich zielt die Schlüsselpartnerschaft zum gegenwärtigen Zeitpunkt darauf ab, dass Projekt aus der Starre zu lösen. Zumal die bulgarischen Politiker unter Diversifizierung der Erdgasquellen in der Regel die Abstreifung der fast 100-prozentigen Abhängigkeit von russischen Gas verstehen.

Die Griechen haben dieses Problem nicht. Deshalb ist der westliche Nachbar Bulgariens auch am Bau einer Gaspipeline an die türkische Grenze interessiert, über welche er russisches Gas beziehen könnte. Kürzlich haben die USA einen Sondergesandten des State Departments nach Athen geschickt, der die Griechen von der Transitidee für russisches Gas nach Europa abbringen sollte. Seine Mission war jedoch erfolglos. Die unterschiedlichen Auffassungen zu russischen Gaslieferungen werden die Schlüsselpartnerschaft von Bulgarien und Griechenland offenbar nicht belasten. Wie der griechische Außenminister Nikos Kotzias vermerkte, die Welt ist im Wandel begriffen und mit ihr die Energiequellen.

Das billigste Erdgas haben die USA. Große Gasvorkommen gibt es in Ägypten und im irakischen Kurdistan. Nach dem Ende des Iran-Embargos wird auch von dort wieder Gas fließen lassen. Und das bedeutet Sicherheit durch Wettbewerb. Der griechische Minister hat in der Tat Recht, das Gas rieche immer gleich, egal woher es kommt. Wichtig seien der Preis und die Regelmäßigkeit der Lieferungen.

Übersetzung: Christine Christov



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