Ohne Schnee ist die neue Skisaison in Bulgarien eröffnet worden. Vorreiter wie immer war Bansko, wo am Wochenende viele Wintersportfreunde zusammengekommen sind, um sich die traditionell üppige Feier anzuschauen.
Wie jedes Jahr, waren auch diesmal der bisher einzige fünffache Weltcup-Gesamtsieger Marc Girardelli und der beste bulgarische alpine Rennläufer aller Zeiten Peter Popangelow mit von der Partie. Ehrengast dieses Jahr war der Doppelolympiasieger aus Lillehammer Markus Wasmeier, den das Publikum in Bansko auch als ARD-Kommentator beim Weltcup kennt. Nun kam er, um das modernste Skigebiet in Osteuropa zu loben und den Fans eine Freude zu machen.
Bansko hat eine rasante Entwicklung hinter sich. In zwölf Jahren verwandelte sich das schmucke Städtchen, das sich im Fuße des Todorka-Gipfels im Pirin-Gebirge schmiegt, in ein beliebtes Skigebiet. Dieses Jahr präsentierte Bansko stolz seine neue Perle – der Sechsersessellift ist ein Synonym für die mühsame Modernisierung am Berg. Nach jahrelangem Streit zwischen den Naturschützern und dem Betreiber des Skigebiets konnte der 32 Jahre alte quietschende und gefährliche Sessellift ausgetauscht werden. Bis 2003 beförderte er die Skifahrer zu zwei Pisten. Heute können die Skihasen unter insgesamt 70 Kilometer langen Abfahrten verschiedenen Schwierigkeitsgrades wählen. Die neuen Anlagen, die immer mehr Touristen ins Gebirge locken, sind den Naturschützern ein Dorn im Auge. Doch, dieser Streit wird nicht nur in Bulgarien ausgetragen.
"Überall gibt es das Problem", behauptet Marc Girardelli, der das bulgarische Tourismusministerium berät. „Ich bin sicher, dass die Regierung das Problem kennt und erkannt hat, und dass sie Bansko unterstützen wird, die neue Infrastruktur so auszubauen, wie es notwendig ist. Denn das Skigebiet hat ja schon bestanden. Ich denke, es ist eine Frage, was die Bevölkerung in Bansko und Umgebung will, weil der Tourismus braucht einfach Fortschritt und hier haben wir Rückschritt. Stillstand ist Rückschritt.“
Zur Popularität von Bansko als Skigebiet haben auch die Weltcuprennen in den vergangenen Jahren beigetragen, die Tausende Zuschauer auf die Tribüne im Zielraum und Millionen vor dem Fernseher locken. Einer der großen Stars im Skizirkus war Markus Wasmeier. Der Doppelolympiasieger aus Lillehammer schenkte Bansko einen Uller, ein Talisman der Skifahrer. Der Uller ist eigentlich eine nordische Gottheit, der Gott des Winters. Zum ersten Mal tauchte er als Glücksbringer 1894 just in Lillehammer auf, wo Wasmeier 100 Jahre später bei den Olympischen Winterspielen zunächst den Super-G und dann auch den Riesenslalom gewann. Der von Natur aus strahlende Schlierseer war an diesem Wochenende zwar nicht das erste Mal in Bansko, aber erneut angetan, wie viel Freude und Spaß an den Bergen die Menschen hier haben. Nicht so begeistert ist Wasmeier aber vom Tal.
„Diese Vermischung ist ein bisschen zu arg. Man könnte eine richtige Nummer daraus machen, wenn man sich traut, das Herkömmliche, das Ursprüngliche beizubehalten, dann ist man eine Marke. Wenn man sich an der Moderne draußen orientiert, sei es in Amerika oder Europa, dann ist man vergleichbar. Ich bin immer ein Freund der regionalen Eigenheit gewesen – auch in den Bauten und in dem, was man anbietet. Es ist etwas Wertvolles und sollte nicht einfach vernachlässigt und hingeschmissen werden. Die Frage ist, wo geht der Weg vom ganzen Bansko? Will ich die typische Ostblock-Trabantenstadt sein, oder will ich auch zeigen, dass wir auch Kultur haben? Sie ist sehr wertvoll und bringt auch andere Gäste. Sie wollen nicht in solchen Trabantenstädten drin sein, in irgendwelchen geschmacklosen Hallen. Das wollen die Gäste nicht, die sind anspruchsvoll geworden. Das ist der Weg, wo Bansko hinsollte, weil am Berg herum funktioniert es. Aber unten sollte es auch funktionieren“, rät Markus Wasmeier.
Fotos: BGNES
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