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Posthum-Ausstellung des Malers Rumen Skortschew

Schafott VI, 2007, Fragment
Foto: nationalartgallerybg.org

Im September dieses Jahres verschied im Alter von 82 Jahren der bulgarische Illustrator, Grafiker und Maler Rumen Skortschew. Der Tod ereilte ihn mitten in den Vorbereitungen zu seiner nächsten Ausstellung, die in der Nationalen Kunstgalerie in Sofia eingerichtet werden sollte.

In Angedenken an den Künstler und sein Werk wurde die Exposition vollendet, wobei die Eröffnung um lediglich einen Monat verschoben werden musste. Sie wird bis zum 10. Januar zu sehen sein. Wir trafen uns mit der Kuratorin der Ausstellung, Susanna Karanfilowa, die seit dem Jahr 2000 mit Rumen Skortschew zusammenarbeitete. Sie hatte sich damals mit der Bitte an ihn gewandt, er möge der Nationalen Kunstgalerie einige seiner Grafiken zur Verfügung stellen. Skortschew kam der Bitte nicht nur nach – er schenkt der Galerie etlicher seiner Werke.

Er war ein ungewöhnlich akkurater Mensch“, erzählt Susanna Karanfilowa. „In seinen Beziehungen zu den Anderen nahm er alles sehr genau. Er war präzise und sorgfältig; alles in seinem Archiv war ausgesprochen exakt beschrieben. Er war keine leichtlebige Künstlernatur... vielleicht weil er Landschaftsarchitektur studiert hatte. Er war ein Ingenieur und das sieht man in seinen Grafiken, in seinen Illustrationen und den Details. Als ich seine letzte Ausstellung vorbereitete, sah ich, wie präzise er selbst in seinen Kinderbuchillustrationen gewesen ist.

Die Posthum-Exposition von Rumen Skortschew wurde wie sein letztes Buch – eine Autobiographie mit Essays und Zeichnungen, mit „Sonnenauf- und Untergänge“ betitelt. Das Buch selbst erschien am 6. September, einen Tag vor seinem Ableben. In der Ausstellung in der Nationalen Kunstgalerie hängen zwischen den Bildern und Grafiken auch Textstellen aus der Autobiographie, die den Besuchern helfen, sich ein vollständigeres Bild vom Künstler zu machen.

Bei der Eröffnung waren die Frau von Rumen Skortschew, Elli, und seine zwei Töchter Denitza und Rossitza anwesend, die beide Malerinnen sind und in den USA leben und arbeiten. Sie reisten speziell zur Ausstellungseröffnung an.

Altar, 2001 und Selbstporträt in Grün II, 2005
Die Ausstellung zeigt 170 Werke von Rumen Skortschew, die ein Teil seiner umfangreichen Schenkungen an die Nationale Kunstgalerie sind“, erzählt weiter die Kuratorin Susanna Karanfilowa. „Skortschew übereignete unserer Galerie insgesamt 323 seiner Werke. Wir zeigen also etwas mehr als die Hälfte davon, eingeteilt in Malerei, Grafik, Illustrationen und Zeichnungen. Er war ein vielfältiger Künstler und fühlte sich in den genannten Genres gleichwohl. Seine Grafiken sind sehr klar, seine Gemälde zeichnen sich durch eine besondere Farbigkeit aus; die Illustrationen von Skortschew ziehen ihrerseits die Blicke auf sich und sind nicht als „Ergänzungen“ zum Text zu verstehen. Wie er zu sagen pflegte: „Der Text ist lediglich ein Schriftstück auf dem Schreibtisch des Autors. Erst die Illustrationen und die künstlerische Gestaltungen machen es zum Buch.“ Seine Illustrationen stellen Kunstwerke für sich dar, die dem entsprechenden Buch beigefügt sind. Sie sind einprägsam und haben etlichen zeitgenössischen Kinderbüchern zur Popularität verholfen. Rumen Skortschew hat auch die Werke etlicher Klassiker illustriert – insgesamt über 200 Bücher, wofür er in- und ausländische Preise erhalten hat. Es gibt in Bulgarien wohl kaum jemanden, der zu Hause kein Buch hat, das mit Illustrationen von Rumen Skortschew versehen ist“, sagte abschließend die Kuratorin Susanna Karanfilowa.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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