Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Flüchtlinge - ja, Kürzung der EU-Gelder - nein

Ministerpräsident Bojko Borissow
Foto: BGNES

Im Mittelpunkt der EU steht nach wie vor die Flüchtlingskrise, und da machte das letzte Gipfeltreffen des Jahres keine Ausnahme. Eng damit verbunden ist der Schutz der EU-Außengrenzen. Auf dem Gipfel haben sich die 28 Mitglieder darauf geeinigt, bis zum Sommer einen neuen Grenzschutz zu beschließen. Eine Entscheidung darüber soll noch unter der niederländischen EU-Präsidentschaft in der ersten Jahreshälfte 2016 getroffen werden, hieß es. Umstritten ist allerdings, dass der neue Grenzschutz auch gegen den Willen eines Mitgliedsstaates durchgesetzt werden soll, wenn dieses seine Außengrenzen unzureichend schützt.

Im Vorfeld dieser wichtigen Entscheidung erklärte Bulgariens Ministerpräsident Bojko Borissow, Sofia unterstütze die Idee, auch wenn es mit dem Migrationsdruck an seinen Grenzen auch allein ganz gut zurecht komme. "Wer es aber nicht schafft, dem soll geholfen werden", sagte Borissow. Die neue Grenzschutzagentur soll darüber hinaus auch bevollmächtigt werden, Migranten abzuschieben.

Zugleich ist aber Bulgarien kategorisch gegen den Vorschlag Österreichs, EU-Subventionen für Länder zu kürzen, die nicht bereit sind, Flüchtlinge aufzunehmen. Bulgarien habe auch nicht geklagt, als das Land Millionen Euro in den Schutz der EU-Außengrenze zwischen Bulgarien und der Türkei ausgegeben habe, weil es dies als seine Pflicht ansieht, kommentierte Borissow in Brüssel. Und verwies darauf, dass Bulgarien bereit ist, 1300 Flüchtlinge aus Italien und Griechenland nach der bereits verabschiedeten Quotenregelung aufzunehmen.

Redaktion: Vessela Vladkova




Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

7 Parteien im neuen Parlament, 7 Ansichten über die künftige Regierung

Die Uneinigkeit schadet der Staatlichkeit. Die bulgarischen Wähler wollen Veränderungen, und es ist Aufgabe der Politiker, sie herbeizuführen - geplant, bewusst und mit Verstand. Wir leben in einer sehr dynamischen Zeit, wir leben in einer..

aktualisiert am 19.06.24 um 14:06
Prof. Ognjan Gerdschikow

Prof. Gerdschikow: Die Zeit ist reif für ein neues sinnvolles politischen Projekt und für eine Änderung des Wahlsystems

Am 19. Juni 2024 nimmt die 50. bulgarische Volksversammlung ihre Arbeit auf. Präsident Rumen Radew hat die neu gewählten 240 Abgeordneten zu ihrer ersten Sitzung einberufen. Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen haben die Bulgaren für den..

veröffentlicht am 19.06.24 um 08:00
Bojko Borissow von GERB (l.) und Deljan Peewski (DPS)

Das Dilemma reguläre Regierung oder Neuwahlen im Herbst bleibt auch nach dem 9. Juni bestehen

Der scheinbar kategorische Sieg von GERB-SDS bei den nationalen Parlamentswahlen bedeutet nicht, dass es der Partei in jedem Fall gelingen wird, eine Regierung in der einzig möglichen Form zu bilden, indem sie eine Koalition mit einer oder mehreren..

veröffentlicht am 10.06.24 um 15:42