Warme braune Hundeaugen schauen voller Hoffnung auf jeden, der das Tierheim „Die Farm“ der Stiftung Animal Rescue Sofia betritt. Zu Neujahr haben Hunderte Freiwillige geholfen, damit die Räume im Tierheim freundlicher und wärmer werden. Finanziert wird „Die Farm“ ausschließlich von spendablen Menschen mit edlen und gütigen Herzen.

Das Tierheim besteht aus drei Gebäuden – eins, wo die Tiere ständig leben, einer Tierklinik und einem Rettungszentrum, wo bis zu 200 Hunde unterbracht werden können. Welche Innovationen in diesem Jahr dank der Spenden im Tierheim geplant werden, erfahren wir von der Managerin Nadja Stantschewa:

„Jeder Hund lebt in einem Käfig, der aus einem inneren und äußeren Teil besteht. Im inneren Teil der Käfige wurde eine Fußbodenheizung eingebaut. Unlängst haben wir eine Kampagne für den Kauf von zwei Heizkesseln gestartet. Einer konnte dank der Hilfe Hunderter Fans angeschafft werden, der zweite wurde uns gespendet. Im zweiten Gebäude, dessen Renovierung fast fertig ist, wird sich unsere Tierklinik befinden. Dort werden Tiere aufgenommen, die behandelt oder einer Quarantäne unterzogen werden müssen. Wir beabsichtigen auch die Einrichtung einer Happy-Zone, einem Komplex aus unterschiedlich gepflasterten kleinen Höfen und Grünanlangen, wo sich die Hunde im Freien austoben können. Die Bauarbeiten starten sogleich, wenn es das Wetter draußen erlaubt“, sagt Nadja Stantschewa.

Obwohl die Tiere dank der Spender gut untergebracht sind, sorgen viele freiwillige Helfer für deren Unterhaltung und Komfort. Samstags und sonntags  finden sich Tierfreunde ein, die die Tiere füttern, kämmen und ausführen. Der Zwöftklässler Zanislaw Gentschew besucht gern seine Zöglinge und liebt es, sie auszuführen und mit ihnen zu spielen.

„Es herrscht eine tolle Atmosphäre, denn fühlt sich jedes Mal als Mensch, wenn man ein Tier- oder ein Kinderheim besucht“, meint Zanislaw. „Man beginnt, sich Gedanken über die sozialen Probleme zu machen. Es sind unvergessliche Wochenenden. Animal Rescue Sofia hat das gut gemacht – man geht ins Tierheim und kann sich einen Hund aussuchen, um den man sich kümmern möchte. Man schließt das Tier in sein Herz und später kommen auch andere hinzu, die man gern verwöhnen möchte“, erzählt Zanislaw.

Er hat auch Freunde ins Tierheim geführt, die sich vorher vor Hunden  gefürchtet haben. Schnell konnten sie diese Angst überwinden und sich an ihre vierbeinigen Freunde binden. Nun kommen sie auch über Wochenende in „Die Farm“, wo erfahrene Freiwillige dafür sorgen, dass alles unter Kontrolle ist und problemlos verläuft. Die freiwilligen Helfer sind aber nicht nur an Wochenenden, sondern auch über die Woche stets willkommen, egal ob sie einen Hund adoptieren, Geld oder Nahrung spenden oder einfach die Tiere sehen wollen. Es handelt sich dabei um Hunde und Katzen, die von der Straße aufgelesen wurden, der Kälte nicht trotzen können, um verletzte oder altersschwache Tiere. Nadja erläutert die Adoptionsregeln:

„In einem Gemeindetierheim reicht es vollkommen aus, seinen Personalausweis vorzuzeigen, um ein Tier mit nach Hause zu nehmen. Wir wollen solche Adoptionen allerdings nicht fördern, da es sich dabei um spontane Entscheidungen handelt, bei denen die Gefahr besteht, dass die Tiere binnen weniger Stunden oder Tage wieder auf der Straße landen. Deshalb bestehen wir auf mindestens zwei Besuche, damit die Kandidaten Zeit haben, sich diesen Schritt gut zu überlegen. Bei Hunden mit Verhaltensstörungen oder besonderen Bedürfnissen wollen wir sicher sein, dass Tier und Mensch gut zusammenpassen und sich gut miteinander arrangieren können. Wir halten den Kontakt zu den Leuten, die unsere Tiere adoptieren, aufrecht und versichern uns, dass es unseren Zöglingen gut geht, auch Jahre nach deren Adoption“, erklärt Nadja Stantschewa.

Es gibt sehr viele Interessenten aus dem Ausland, die gern einen Hund aus diesem Tierheim adoptieren würden. Man arbeitet mit ausländischen Organisationen zusammen, damit die Sicherheit der Tiere garantiert ist. Nun plant die Animal Rescue Sofia ein Tierheim für misshandelte Pferde einzurichten. Die Stiftung hat bereits zwei kleine Fohlen gerettet, die bei Pflegeeltern untergebracht sind. Demnächst soll das Pferdeheim eröffnet werden.

Übersetzung: Rossiza Radulowa