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Bulgarische Flugabwehr weiterhin mit Fragen behaftet

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MiG-29 auf dem Testgelände
Foto: BTA

Während der Woche traten einige Ereignisse in Verbindung mit den bulgarischen Luftstreitkräften, bzw. dem, was von ihnen übrig geblieben ist, ein. Eines darunter waren die  bestandenen Tests der MiG-29-Kampfflugzeuge im Luftstützpunkts in Graf Ignatiewo, die mit Antrieben aus Polen umgerüstet wurden. Anwesend war Verteidigungsminister Nikolaj Nentschew persönlich, von dem die Idee stammte, die heimischen Militärflugzeuge russischer Bauart in Polen reparieren zu lassen. Anlässlich der Tests teilt der Minister weitere Neuigkeiten mit. So würden unsere Luftstreitkräfte weitere sechs Antriebe und andere Ersatzteile für die MiG-29-Flugzeuge benötigen. Diese sollen aber erneut nicht aus Russland kommen, sondern aus ehemaligen Mitgliedsländern des Warschauer Paktes, die nunmehr NATO-Staaten sind. Gute Idee! Neue Teile, gleichzeitig russischer Bauart und doch nicht aus Russland. Die NATO hält Bulgarien seit langem an, sich in militärtechnischer Sicht von der russischen Abhängigkeit zu befreien. Bleibt einzig die Frage nach dem Preis dafür offen. Gerüchte beziffern es mit 25 Millionen Euro, doch der Verteidigungsminister hüllte sich diesbezüglich in Schweigen.
Eine weitere Nachricht aus dem Bereich der Luftraumverteidigung ist, dass die Bulgarischen Luftstreitkräfte in bis zu dreieinhalb Jahren über mindestens eine Staffel Kampfflieger neuen Typs verfügen werde. Wohlbemerkt: die Flugzeuge werden neuen Typs, aber nicht neu sein. Bulgarien wird offensichtlich alte F 16 erwerben und das Verteidigungsministerium hört sich nun um, welches Land solche Flieger loswerden möchte. In der selben Preisklasse liegen auch die schwedischen Maschinen „Gripen“. Was man jedoch wählen wird, steht in den Sternen.
Vor dem Hintergrund dieser Meldungen verabschiedete das Parlament in erster Lesung die Novellen zum Verteidigungsgesetz, die gestatten, dass der bulgarische Luftraum in Zusammenarbeit mit Luftstreitkräften von Drittstaaten der NATO verteidigt werden kann. Informelle Konsultationen fanden bereits zu dieser Frage mit Belgien, den Niederlanden, Italien und Polen statt. Verteidigungsminister Nentschew meinte dazu recht verwinkelt: „Wir können unverzüglich mit Gesprächen über einen gemeinsamen Schutz beginnen, sobald es in unserem Interesse ist und angesichts der stark angekratzten Sicherheitslage ist es das, doch derzeit besteht noch kein Bedarf und zudem besteht nicht die Möglichkeit, unsere Souveränität vollständig einem anderen Land abzutreten.“
Die Bulgarische Sozialistische Partei, die Nationalisten von „Attacke“ und die linke „ABW“ widersetzten sich den Novellen. Die Sozialisten betonten jedoch, es solle hinzugefügt werden, dass im Falle einer gemeinsamen Flugabwehr, den bulgarischen Luftstreitkräften die führende Rolle zukommen solle. Dies sei auch der Wunsch des Flugabwehrkommandos. Diesem Zusatz solle in der zweiten Lesung der Novellen Beachtung geschenkt werden. Ob er jedoch gebilligt werden wird, ist eine weitere offene Frage.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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