Sein Projekt – eine Konzertreihe, hat er „Die Swing-Posaune des Willi“ genannt und darin verfolgt er die Entwicklung der Musik für Posaunen, angefangen beim amerikanischen Swing der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts bis heute. Am 20. Januar stellte Vili Stoyanov in einem der hauptstädtischen Klubs zusammen mit einem Jazz-Trio die Posaune aus einem ungewohnten Blickwinkel vor.
„Das hatte ich schon lange vor – es blieb aber immer keine Zeit dafür“, erzählt uns der Jazz-Musiker. „Als Posaunist schenke ich diesem Instrument natürlich meine ganze Aufmerksamkeit. In den USA steht die Posaune hoch in Ehren und es gibt dort viele Musiker, die zu ihrer schnellen Etablierung in den verschiedensten Genres beigetragen haben. In meinem Projekt stelle ich sie jeweils in einem anderen Genre vor und zu diesem Zweck wähle ich speziell die Instrumente, die mich begleiten. Ich möchte das heimische Publikum vor allem mit der Posaunenmusik jenseits des Ozeans vertraut machen. Im ersten Konzert haben wir Stücke verschiedener US-Posaunisten gespielt. Im nächsten Konzert werden wir uns auf die Musik von J. J. Johnson konzentrieren. Dann geht es weiter mit Slide Hampton. So in etwa stelle ich mir das vor. Ich suche vor allem nach der romantischen Seite der Swing- und Bebop-Ära.“
Vor einem Jahr gründete Vili Stoyanov seine eigene Band, die er „Brazz ViliDJ“ genannt hat. Ihr erstes Album heißt „Blow Your Brainzz Out“. In einigen Stücken spielt Vili Stoyanov nicht nur Posaune, sondern singt auch. Sein nächster Auftritt mit seiner Band wird am 10. Februar in einem der Sofioter Klubs sein. Zum Repertoire sind bereits 15 neue Stücke hinzugekommen, zumal sich auch die Zusammensetzung der Band etwas verändert hat. Nunmehr will sie ihr neues musikalisches Antlitz zeigen.
Ende Januar (27.01.) gab Vili Stoyanov ein anderes höchst interessantes Konzert. Es hieß „T-Bone Party” und mit ihm betraten weitere Musiker-Kollegen die Bühne. Darunter Atanas Karafesliev, der die erste Posaune im Symphonieorchester des Bulgarischen Nationalen Rundfunks spielt, Bojidar Vassilev, Gründer der Gruppe „Southwick“ und Dimitar Stoev, Posaunist der „Big Band Brazz Association“ und von „Mango Duende“. Die Jazz-Freunde schwelgten in den Stücken der 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Am 12. Februar beginnt wiederum die Landes-Tournee von Vili Stoyanov mit der „Brazz Association Combo“.
„Mit dem Trompeter Mihail Yossifov wollten wir schon lange mal eine Tournee durch Bulgarien unternehmen, um unsere Band auch in anderen Städten des Landes vorzustellen“, erzählt Vili Stoyanov. „Das Problem besteht darin, dass die Band aus sieben Mitgliedern besteht und es schwer ist, eine passende Bühne außerhalb Sofias zu finden. Nach einem Versuch in Burgas zeigte sich aber, dass das kein Ding der Unmöglichkeit ist. Und so werden wir in Russe (12.02.), Warna (13.02.), Burgas (19.02.), Weliko Tarnowo (20.02.), Stara Sagora (26.02.), Plowdiw (27.02.) und Gabrowo (11.03.) spielen. In jeder Stadt werden wir jeweils zwei Mal auftreten – in einem Saal und in einem der Klubs. Wir haben speziell vier neue Stücke gemacht. In den Sälen werden es Konzerte im traditionellen Sinne sein, während die Klub-Auftritte eher einer Party gleichen werden. Für die passende Klub-Stimmung wird die „Brazz Association Combo“ schon sorgen, denke ich.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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