Am heutigen Tag vor 50 Jahren wurde in der südbulgarischen Stadt Plowdiw der wohl erfolgreichste bulgarische Fußballspieler Christo Stoitschkow geboren. 1989/90 erhielt er die UEFA-Auszeichnung „Goldener Schuh“; 1994 wurde er „Europas Fußballer des Jahres“ und man überreichte ihm den „Goldenen Ball“; 2004 wurde Stoitschkow in die FIFA 100, die von Pelé zusammengestellte Liste der besten 125 lebenden Fußballer, aufgenommen.
Wie jeder Meister hat auch er klein angefangen: zuerst spielte er in der Kinder- und Jugendmannschaft „Maritza“ in seiner Geburtsstadt Plowdiw. Seine ersten Schritte in einer Männermannschaft machte er in Hebros (Harmanli). Dort zog er die Aufmerksamkeit des Trainers Manol Manolow auf sich, der ihn in den hauptstädtischen Spitzenverein ZSKA Sofia brachte. Bereits in seiner ersten Spielzeit zeigte der damals 19jährige Stoitschkow sein Talent aber auch seinen aufbrausenden Charakter. Nach dem Entscheidungsspiel gegen den Erzfeind Lewski Sofia 1985, das am Ende ausuferte, erhielt er lebenslanges Spielverbot. Diese Strafe wurde wenig später auf ein Jahr reduziert.
Die Spielpause ließ ihn nicht verzweifeln. Im Gegenteil! Er wurde ehrgeiziger… Die Spielzeit 1989/90 bewies es – er erzielte 38 Tore und erhielt dafür den „Goldenen Schuh“. Im Frühjahr 1989 erreichte er mit seinem Klub ZSKA das Halbfinale im Europapokal der Pokalsieger. Sein Team verlor zwar gegen den FC Barcelona; Stoitschkow konnte aber dennoch in den zwei Spielen drei Tore erzielen. Das fiel dem Trainer der Spanier, Johan Cruyff, auf, der ihn für 4,5 Millionen Dollar für Barcelona kaufte. Stoitschkow wurde dort nicht nur zum Liebling seines neuen Trainers, sondern auch des Publikums. In den fünf Jahren bei den Katalanen verhalf er seinem Team u.a. viermal in Folge zum spanischen Meistertitel.
1994 war Stoitschkows stärkstes Jahr. Mit Bulgarien kam er bei der Weltmeisterschaft in den USA auf den vierten Platz. Im Viertelfinale in New York schalteten die Bulgaren die deutsche Nationalmannschaft (2:1) aus, den 1:1-Ausgleichstreffer erzielte Stoitschkow per Freistoß. Dafür wurde er unter anderem zu Europas Fußballer des Jahres gewählt.
Neben Barcelona, kickte Stoitschkow auch für den Parma FC und für Al-Nassr (Saudi Arabien), dem er den Sieg des „Pokals der Landesmeister“ Asiens brachte. Dem japanischen Verein Kashiwa Reysol brachte er wiederum den Landestitel. Seine Karriere als Spieler beendete Stoitschkow jenseits des Großen Teichs, wo er zwischen 2000 bis 2003 spielte. Dort blieben die Erfolge ebenfalls nicht aus – mit dem Chicago Fire Soccer Club gewann er den US-Cup.
In einer Umfrage nach dem „Bulgarischen Spieler des Jahrhunderts“ nahm Stoischkow den zweiten Platz nach dem legendären Georgi Asparuchow ein.
Anlässlich seines 50. Geburtstages bereitet Christo Stoitschkow eine große Show für den 20. Mai dieses Jahres vor. Das Datum wählte er nicht zufällig – an diesem Tag triumphierte er 1992 im Wembley Stadion vor den Augen der Britischen Königin mit dem Europapokal der Landesmeister, der nach Barcelona ging. An der Wohltätigkeitsveranstaltung werden sich Persönlichkeiten wie Diego Armando Maradona, Gheorghe Hagi, Romário, Michael Laudrup, Roberto Baggio u.a. geladen.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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