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20 Jahre Funk-Gruppe „Dirty Purchase“

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Foto: Privatarchiv

In Bulgarien entfaltete sich das Klub-Leben so recht erst nach der Wende von 1989. Zuerst wurden Rock-, Funk- und Pop-Hits nachgespielt und wenig später begann man auch richtige Klub-Musik zu schreiben. In jenen Jahren entstand u.a. die Funk-Band „Dirty Purchase“, was in etwa mit „Schmutziges Geschäft“ übersetzt werden kann. Man darf diesen Namen jedoch keinesfalls ernst nehmen, denn er ist ganz anders zustande gekommen. „Dirty Purchase“ klingt fast wie die bulgarische Wortverbindung „Dărti Prătschowe“, was übersetzt „Alte Ziegenböcke“ heißt. Die Mitglieder der Band fanden das einfach lustig, arbeiten aber ganz beflissen und ihr erstes Album steht. Es heißt „Sweet Sensation“. Darüber befragten wir Lyudmil Stoinev; er ist Pianist und Gitarrist der Gruppe.

Der Anlass für das Erscheinen unseres Albums ist der 20. Geburtstag unserer Gruppe“, erzählt der Musiker. „Zum ersten Mal spielten wir 1996 in einem der Sofioter Klubs. Der Klubeigentümer selbst erwies sich als Bassgitarrist und wollte schon immer eine eigene Gruppe gründen. Er lud mehrere Musiker ein, mit denen er schon einmal im Ausland zusammengearbeitet hat. Und so entstand unsere Band.




Derzeit gehören den „Dirty Purchase“ einige der besten bulgarischen Musiker an, wie die Trompeter Mihail Yossifov und Todor Bakardjiev, die Posaunisten Velislav Stoyanov und Kiril Zafirov, ferner Denis Popstoev (Saxophon), Ivan Lechev (Gitarre) und einige andere.

Zu Beginn machten wir nur Blues- und Swing-Cover“, erzählt der Pianist und Gitarrist Lyudmil Stoinev weiter. „In den Jahren gesellten sich zu uns der Sänger Emil Minchev von der Gruppe „Ahead“ und die Sängerin Amaliya Nenova. Zusammen mit dem Schlagzeuger Mr. Brown Sugar sorgten sie für einen Funk-Klang unserer Gruppe. Jeder von uns gibt Ideen für das Repertoire, das dann gemeinsam besprochen wird. Wir sind in der Zwischenzeit zu einer großen Gruppe angewachsen – rund zehn Mitglieder mit einer vollen Bläsergruppe: zwei Saxophone, Trompete und Posaune. Ich wage zu behaupten, dass wir die erste bulgarische Gruppe der 90er Jahre sind, die das Bläsermodell in die Klub-Musik eingeführt hat.




Wieso hat sich die Gruppe erst 20 Jahre nach ihrer Gründung dazu entschieden, ein eigenes Album zu produzieren?

In den letzten Jahren haben wir bei unseren Proben stets verschiedene Themen und Texte gekoppelt, ohne jedoch konkret auf etwas abzuzielen, etwa eigene Musik zu schreiben oder ein Album zu machen“, antwortet Lyudmil Stoinev. „Mit der Zeit entstanden aber Titel, wie „All Your Love“, „Knock, Knock“ und „Heat Inside“. Unser erstes eigenes Lied hieß „Sweet Sensation“ und mit ihm beteiligten wir uns vor Jahren am Rundfunkwettbewerb „Goldener Frühling“. Dieser Song gab dann unserer CD den Namen. Darin haben wir auch einige Cover aufgenommen, da wir sie stets spielen und sie beim Publikum gut ankommen. Ein großer Teil der Aufnahmen entstand bei Konzerten im Bulgarischen Nationalen Rundfunk.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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